Wie mit Trauer umgehen?

5 Antworten

Hallo,

jedem hilft etwas anderes.Was mir bis jetzt immer sehr geholfen hat war, wenn ich in der Nähe war, dass ich den Verstorbenen nochmal besucht und den Verstorbenen angefasst habe bei der Verabschiedung. Dann begreift man den Tod der Person besser.Der Bestatter wird Dich dazu beraten, ob und wie das möglich ist wenn Du das möchtest.

Mir hat es auch geholfen, dass ich manchen Personen die ich verloren habe eine persönliche Sargbeigabe mitgegeben habe die ich der Bestatterin geben konnte.

In einem anderen Trauerfall ( meine damalige Exfreundin) habe ich eine Erinnerungsseite für die Person erstellt. Es gibt mehrere Anbieter die das anbieten. Auf der Erinnerungsseite kannst Du Fotos aus dem Leben der Person hochladen und andere Leute können auf der Seite eine virtuelle Kerze anzünden oder etwas schreiben. Mir hat es auch geholfen, dass ich mit Freunden und Familie darüber gesprochen habe und das ich eine Trauergruppe besucht habe. Dort trifft man auf andere Trauernde Leute mit denen man sich austauschen kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite als Heilerziehungspfleger in einer Psychiatrie

Also ich rede nicht gerne über sowas, deshalb hat mir damals geholfen nochmal alle Bilder die man zsm hatte anzugucken oder die Errinerungen an die Person nochmal durch zu gehen und wirklich zu weinen. Das klingt im ersten Moment komisch aber weinen hilft wirklich. Sonst, wenn du das kannst, dann reden, reden, reden mit einer Person deiner Wahl die vllt auch sehr eng mit dir ist oder wenn dir das besser gefällt dann auch mit fremden, sprich per Telefon oder Nachricht bei Trauerbegleitern oder selbsthilfehotlines und mach dir dann auch nix daraus wenn du weinen musst während du erzählst, das ist natürlich und hilft dabei es besser zu verarbeiten.

Alles Gute dir aufjedenfall noch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gibt sog. Trauerbegleiter. Die arbeiten meistens ehrenamtlich für verschiedene Hilfsorganisationen.

https://www.malteser.de/aware/hilfreich/hier-bekommst-du-hilfe-wenn-du-jemanden-verloren-hast.html

Auf die schnelle hab ich was bei den Maltis gefunden, aber evtl haben auch DRK, Johanniter und andere ähnliche Programme. Nachfragen lohnt sich auf jeden Fall. Wenn alle Stricke reißen, dann wende dich vielleicht auch mal an deinen Hausarzt. Da sollte man wissen, an welche Stellen man sich wenden kann. Ja nach dem, wie du zur Religion stehst, kann auch dein örtlicher Geistlicher eine Anlaufstelle sein.

Wichtig ist vielleicht, sich erstmal bewusst zu machen, dass Trauer die Emotion ist, die zu einem Abschied gehört. Ohne Trauer werden Menschen, die von uns gehen, vielleicht vergessen, aber nicht verabschiedet.

Wie jemand Trauer erlebt oder lebt ist sehr unterschiedlich. In unserer Kultur ist das Weinen ja eher verpönt, obwohl es eine sehr wertvolle Medizin für die innere Balance ist. Ich meine da gibt es kein richtig oder falsch.

Ein Extremfall sind z.B. die bezahlten Klageweiber, wobei die Trauer durch diese Personen zum Ausdruck gebracht wird.

Als ich 19 war ist mein Vater gestorben. Ich konnte auch nicht weinen. Erst viel später, auf Beerdigungen anderer nahestehender Menschen konnte ich endlich weinen. Da wurde mir klar, dass ich eigentlich meinen Vater beweine.

Mein Tipp: Löse dich von allen Vorstellungen und Bewertungen, wie Trauer zu sein hat und lasse das zu, was von alleine in dir aufsteigt.

Alles Gute...

Hallo,

Hier sind grundsätzliche Tipps, um mit der Situation umzugehen: Trauer ist bei Menschen verschieden. Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge. Falls Du noch zur Schule gehst: Gibt es an Eurer Schule vielleicht einen Vertrauenslehrer? Dann kannst Du auch mit diesem reden.

Ich bin Christ. Der Glaube hilft bei Trauer vielen Menschen. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Alles Gute