Mit dem Tod umgehen?

8 Antworten

Hallo TwoBirdsOnAWire,

der Tod eines lieben Menschen hinterlässt immer eine ganz gewaltige Lücke! Das kann ich auch aus meiner eigenen Erfahrung heraus bestätigen. Vor etwa 3 Jahren starb meine Frau an Krebs, und es vergeht kaum ein Tag, an dem ich mir nicht wünsche, alles wäre so wie früher. Der Tod ist nach meinem Empfinden ein fürchterlicher Feind des Menschen, der schlimme Empfindungen in uns auslöst!

Viele, die einen Verlust erlitten haben, durchlaufen verschiedene Phasen der Trauer. Der Prozess des Trauerns läuft bei jedem jedoch etwas anders ab. Vielleicht sagen Dir manche, Du würdest zu viel oder aber nicht genug trauern. Versuche Dich durch solche Äußerungen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Die Anderen haben kein Recht, Dir vorzuschreiben, wie Du zu handeln oder zu empfinden hast.

Auch wenn die Art zu trauern bei jedem anders ist, kann es jedoch auch sein, dass Du nicht in der Lage bist, Dich mit der Realität, d.h. mit dem Tod der geliebten Person, abzufinden. Falls das bei so ist, wäre es gut, die Hilfe mitfühlender Freunde zu suchen. Das offene Gespräch mit anderen könnte ein Ausweg aus dieser Sackgasse sein.

Einem Trauernden stellt sich auch immer wieder die Frage, wie er am besten mit der Situation umgehen kann. Ist es z. B. normal, Schuldgefühle zu haben oder zornig zu sein? Oder ist es richtig, die Gefühle der Trauer zu unterdrücken und den Starken zu spielen?

Manche, die mit einem Verlust fertig werden mussten, haben gemerkt, dass es gut ist, seine Trauer zu durchleben. Warum? Es kann den Druck erleichtern, wenn man seine Gefühle heraus lässt. Diese Gefühle jedoch zu unterdrücken, mag in körperlicher und auch in seelischer Hinsicht großen Schaden anrichten. Dazu, die Trauer zu durchleben, gehört auf jeden Fall zu reden!

Ich bin einmal auf einen Text in der Bibel gestoßen, der in diesem Zusammenhang sehr gut passt. Dieser Text ist dem Bibelbuch Hiob entnommen. Dieser Hiob sagte nach dem Tod seiner 10 Kinder, sowie einiger anderer dramatischer Erlebnisse, folgendes:

"Meine Seele empfindet bestimmt Ekel vor meinem Leben. Ich will meiner Besorgnis um mich freien Lauf lassen. Ich will in der Bitterkeit meiner Seele reden!"(Hiob 10:1). Hiob tat also etwas sehr Wichtiges. Er behielt seine bedrückenden Gedanken nicht für sich, sondern redete mit anderen darüber und fand so Erleichterung.

Etwas Ähnliches sagte auch Shakespeare in Macbeth: " Gib Worte deinem Schmerz, Gram der nicht spricht, preßt das beladene Herz, bis daß es bricht". Wenn Du also Deine Erfahrungen und Gefühle in Worte kleidest, kannst Du Dich zum einen selbst besser verstehen und findest auch ein gewisses Maß an Erleichterung.

Sehr hilfreich wäre es natürlich, wenn Du jemanden zum Reden hast, der selbst einen geliebten Menschen verloren hat und den Verlust erfolgreich überwunden hat. Durch ihn könntest Du vielleicht praktische Anregungen erhalten, die Dir helfen, Deinen Kummer zu bewältigen.

Es kann aber auch sein, dass es Dir überhaupt nicht danach ist, über Deine Gefühle zu sprechen. Was dann? Manchen hilft es, das, was sie bewegt, aufzuschreiben und es später wieder zu lesen. Auch auf diesem Weg kann man seiner Trauer Ausdruck verleihen und fühlt sich hinterher besser.

Etwas anderes, was die Trauer erleichtert, ist Weinen. Das Vergießen von Tränen gehört mit zum Heilungsprozess und man braucht sich dafür nicht zu schämen. In der Zeit der Trauer werden manche sogar zusätzlich mit Schuldgefühlen geplagt. Sie meinen, irgendein Versäumnis habe mit zum Tod des Angehörigen beigetragen.

Wenn Du je so empfinden solltest, dann brauchst Du nicht zu denken, das sei nicht normal. Auch hier ist es eine Hilfe, über seine Gefühle zu sprechen, statt sie für sich zu behalten. Letztendlich haben wir keine Macht über das Leben eines uns nahestehenden Menschen.

Bei der Trauer um einen lieben Menschen kann - sofern Du an Gott glaubst - auch die Hilfe von ihm ein ausschlaggebender Punkt sein. Ich fand einmal einen sehr zu Herzen gehenden Text in der Bibel, der folgendermaßen lautet: "Wenn aber aufrichtige Menschen zu ihm rufen, hört er sie und rettet sie aus jeder Not. Der Herr ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet jeden, der alle Hoffnung verloren hat" (Psalm 34:18, Hoffnung für alle).

Das, was vielen Trauernden jedoch am meisten hilft, ist das Versprechen Gottes, die Toten eines Tages wieder zum Leben zurückzubringen. Jesus beschrieb das einmal mit folgenden Worten:

" Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden...zu einer Auferstehung" (Johannes 5:21, 28 u. 29a). Diese Verheißung beschreibt, das Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden. Wie schön wird es dann sein, sie wieder in die Arme schließen zu können!

Ich wünsche Dir viel Kraft dabei, Deine schwere Trauer zu ertragen und dass Du Menschen an Deiner Seite hast, die Dich stützen und Dir beistehen! Alles Gute!

LG Philipp

Bei mir war am Anfang viel weinen.

Natürlich man ist traurig, dass man die Person nicht mehr sehen kann, nicht mehr mit ihr sprechen kann und diese Trauer bleibt auch, nach wie vor. Allerdings ist sie nicht mehr so wie sie am Anfang war.

Ich würde nicht sagen, dass sie schwächer ist, nein, aber eben anders. Nicht mehr so Schmerzhaft.

Es ist ein tröstender Gedanke, wenn man darüber nachdenkt, dass es den Verstorbenen nun besser geht, dass sie nicht mehr leiden müssen. Auch das sie ein langes und schönes Leben gehabt haben, hilft mit der Trauer umzugehen.

Ansonsten immer wieder an sie denken, sie nicht vergessen. Ich trage sie weiterhin im Herzen, damit sie mich niemals wirklich verlassen

Ich habe schon Großeltern, Eltern, Freunde, Kollegen und sogar einen damals 11jährigen Neffen verloren. Bei denen, die im hohen Alter waren, konnte ich das gut akzeptieren, so traurig das auch war und ist. Bei jüngeren Freunden und Kollegen ist es schon eher unfassbar, und bei meinem Neffen war es schon sehr schwer zu verstehen.

Aber letztlich gehört der Tod zum Leben dazu, auch unerwartete Sterbefälle sind Teil unseres Lebens. Man muss sie akzeptieren, aber man darf auch trauern. Ich denke aber eher an die schönen gemeinsamen Erlebnisse zurück. Auch im Familien- und Freundeskreis, wenn wir uns an die Verstorbenen erinnern.

Ich habe zwar noch nicht so viele Leute verloren, aber ich habe mittlerweile keine Angst mehr vor dem Tod. Eher fasziniert er mich, weil er so ein Phänomen ist, das wir Menschen einfach noch nicht erklärt haben, was vielleicht zeigt, dass wir nicht alles mit unseren Verstand ergründen können.

Als ich das erste Mal von Nahtoderfahrungen gelesen habe, bei denen Menschen u. a. behaupten, sie wären Gott und/oder bereits verstorbenen Menschen begegnet, hat dieses Interesse angefangen. Natürlich kann man nicht wissen, was nach dem Tod kommt/wie wahr solche Berichte sind, bis man es selbst erlebt, aber mich allgemein mit dem Thema zu beschäftigen, hat mir die Angst genommen. Mittlerweile glaube ich daran, dass man nur seinen Körper, also seine äußere Hülle verlässt, wenn man stirbt und dass das Bewusstsein weiterlebt, in so einer Art geistigen Welt, aus der wir auch kommen. Tatsächlich klingt es für mich sehr logisch, auch wenn ich weiß, dass die meisten Menschen das für Hokuspokus halten. Aber ich schade ja auch niemandem damit, wenn ich klammheimlich daran glaube. :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Hobbypsychologin :)

jeder geht damit anders um. ich kann zum Beispiel nicht weinen wenn jemand aus meiner Familie stirbt / verstorben ist.

mein Beileid übrigens