Wie legitimiert Aristoteles die Sklaverei in Griechenland?

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Mir ist nicht klar, was Du nicht verstehst. Aristotélēs sagt: Ein Sklave ist ein Mensch, der von einem anderen besessen werden kann — seine Natur (=seine innere Beschaf­fen­heit, seine Art und Weise, seine Mentalität) ermöglicht es, daß es Besitz ist, also ge­hört er jemandem. Dabei schwingt natürlich mit, daß ein Grieche (oder gar Der Philo­soph™ selbst) niemals Sklave sein könnte, weil seine Natur dagegen revoltieren und er Wider­stand leisten würde.

Wenn aber jemand von seiner Natur her als Besitz geeignet ist, dann kann er von sei­nem Besitzer auch als Werkzeug verwendet werden, mit dem man etwas herstellen kann. Im Prinzip, sagt Aristotélēs, ist das nicht viel anders als bei einem Tier wie z.B. einem Ackergaul, mit dem man das Feld pflügt, wenn man ihn besitzt. Der Unter­schied ist, daß ein Sklave an der Vernunft seines Herren teilhat (also von ihm aus­gebil­det und unterrichtet werden kann), aber dabei ist er nur der verlängerte Arm der Ver­nunft sei­nes Herrn, denn eigene Vernunft hat der Sklave ja nicht. Deshalb sind auch die Kör­per der Sklaven und der Herren anders: Die Sklaven stark, damit sie ar­beiten kön­nen, aber die Herren sind dazu nicht geeignet, sonder haben andere Fä­hig­kei­ten, z.B. die zum ge­sell­schaf­tlichen Leben („politisch“ heißt hier soviel wie „was man so in ei­ner zi­vi­li­sier­ten Ge­sell­schaft macht“) in Kriegs- und Friedenszeiten.