Wie lange muss man klettern damit man sehr gut klettern kann?
Hallo,
Mich interessiert wie lange man schon Seilklettert, bis dass man es sehr gut kann mit regelmäßigem Kurs.
Hat jemand Erfahrung? Kann man dann auch außerhalb der Kletterhalle klettern? (Mit Sicherung. )
LG
8 Antworten
Also ich kenne das nur beim Boldern wo es größtenteils auf Kraft ankommt und etwas Technik und da kann man auch einfach Talent haben und ist Beispielsweise leicht und kräftig dann ist es einfach
Das hängt ganz davon ab, was man an Sportlichkeit, Begabung, Trainingsmöglichkeiten, Zeit, etc. mitbringt. Bei mir hat es insgesamt 17 Jahre gebraucht (ich bin jetzt 32), bis ich komfortabel im siebten UIAA-Grad am Fels unterwegs war, habe aber auch lange Zeiten zwischendrin nicht viel gemacht, bzw. war fast ausschließlich am Fels unterwegs, wo das Klettern an der Sturzgrenze grundsätzlich mit mehr psychischem Druck verbunden ist als in der Halle (witzigerweise eher bei den niedrigen Schwierigkeitsgraden, aber da muss man halt durch). Mit der richtigen Anleitung kann sowas aber auch in wenigen Monaten erreicht werden. Ich kenne aber auch ehemalige Kaderkletterer, die inzwischen nicht mehr so schwer klettern wie ich, weil sie inzwischen längere Kletterpausen machen als ich - man verliert also auch recht schnell wieder Schwierigkeitsgrade, wenn man ne Weile nichts macht.
Was die Sicherungstechnik angeht, kann man sich natürlich ständig weiterentwickeln. Ich bin selbst von Anfang an bei der Bergwacht und habe dort immer schon das Klettern am Fels gelernt. Bei der Bergwacht habe ich aber nicht nur das Klettern sondern auch das Sichern, das Absichern mit Klemmkeilen, Friends, Schlingen, Normal- oder Bohrhaken gelernt, dazu das Planen und Führen von Bergunternehmungen, Wetterkunde, Orientierung,.... Oftmals Techniken, die im reinen Klettersport heutzutage schon gar nicht mehr verwendet werden, aber bspw. im Alpinklettern und Bergsteigen essenziell sind.
Wie du also siehst, kann man auch außerhalb von Kletterhallen das Klettern von Anfang an erlernen. Systematisch in die Halle gehe ich erst seit ca. 2 Jahren. Es ist heutzutage gewiss nicht mehr der Standardweg, es am Fels zu lernen, weil Hallen natürlich viel sicherer sind, man ausgebildete Trainer zur Verfügung hat und sie oftmals viel leichter zu erreichen sind als Felswände. Mein Glück war, dass ich im oberen Donautal aufgewachsen bin, wo zahlreiche richtig gute Kletterfelsen zu finden sind, es gab aber weit und breit keine Kletterhalle, die für mich als Schüler erreichbar gewesen wäre. Man braucht halt auch und vor allem am Fels Leute, von denen man alles gut lernen kann. Bei der Bergwacht habe ich mich als 16jähriger oft mit frisch verrenteten Senioren zum Klettern getroffen - sie hatten Zeit, ich hatte Zeit und die haben mir zwar nicht gezeigt, wie man schwer klettert, aber zumindest viel beigebracht, was das sichere Klettern angeht. Und wenn man das alles mal am Fels gut kann, dann ist die Halle nur noch ein Ort, um für den Fels zu trainieren. Ich finde es immer wieder ein tolles Gefühl, vor einer 200 m Felswand im Tannheimer Tal oder im wilden Kaiser zu stehen und zu wissen, dass ich sowas klettertechnisch, sicherungstechnisch und mental packe.
Wenn Du regelmäßig kletterst, wirst Du zwangsläufig besser, also ist es eine Frage der Anzahl der Tage inkl Ruhetage dazwischen.
Weiter kann man stets dieselben Routen wie immer klettern oder ganz gezielt schwierige Passagen untersch probieren und daneben ganz gezielt bestimmte Bew trainieren mit Trainer oder Lit oder oder
http://www.educatium.de/klettertechnik/
Ohne gezieltes Training und viell auch noch Krafttraining tritt man auf der Stelle :)
Definiere mir gut.
Kann man dann auch außerhalb der Kletterhalle klettern? (Mit Sicherung. )
Je nachdem. Je nach Erfahrung, Talent und jeweiliger Tour.
Das dauert Jahre weil sich die Sehnen in den Fingern nur langsam anpassen.
Etwas technik... 50% technik