Wie kurz ist das "Jetzt", die Gegenwart, der eine Moment?
Selbst das kleinstmögliche Zeitintervall von 5,391 · 10−44 Sekunden, auch bekannt als Planck Zeit, ist bereits ein Intervall.
Ist das "Jetzt" also zeitlos?
7 Antworten
Du meinst den Moment zwischen Zukunft und Vergangenheit? Das ist eine wirklich gute Frage und eher eine philosophische als eine physikalische. Wahrscheinlich gibt es gar keine Gegenwart im physikalischen Sinne. Aber wir stecken in diesem Moment, also genau an der Kante von Zukunft und Vergangenheit unser ganzes Leben lang fest und empfinden diesen Moment als Gegenwart. Genau dieser Zustand ist wohl dafür verantwortlich, dass wir den Eindruck haben, dass die Zeit vergeht, in eine Richtung läuft.
Ich glaube wir Menschen denken zu oft in Einheiten. Wir wollen alles Messen und definieren, der Natur ist das egal.
Zum Schluss noch das Video (vielleicht bekannt) von Josef Gaßner der ganz am Anfang, im Kontext des Urknalls, etwas interessantes zur Zeit sagt. Vielleicht ist für dich auch das komplette Video interessant:
https://www.youtube.com/watch?v=hrJViSH6Klo
vg
Vielleicht ist es nur eine Empfindung. Wir nehmen diesen Punkt als Gegenwart wahr, aber streng genommen ist es genau ein Punkt zwischen Zukunft und Vergangenheit - ohne Übergang. Wenn physikalisch etwas existieren soll, dann muss es irgendwie messbar sein. Aber wie willst du mathematisch physikalisch das Dazwischen messen, bzw. wissen wo die Start- und Endpunkte liegen? Selbst die Planckzeit nützt uns nichts, denn sie ist ja nur die Zeiteinheit die physikalisch relevant ist. Theoretisch könnte es noch kleinerer Zeiteinteilungen geben, nur haben diese physikalisch keine Bedeutung mehr.
Subjektiv betrachtet, könnte der Moment solange dauern wie unser Gehirn in der Lage ist etwas zu registrieren, also eine Wahrnehmung als neue Information zu erfassen und in unsere Erinnerung abzuspeichern, um sie dann als vergangen betrachten zu können. Sowas kann schon mal eine Sekunde dauern. Je nach Zustand und Informationsart (Schall, Berührungen, Licht, Gedanken). Etwas anderes kann ein Mensch ja nicht wahrnehmen.
Außerdem kann es für unser subjektives Empfinden auch damit zusammenhängen wie lange ein Ereignis dauert. Wenn dein Nachbar Rasen mäht, dann macht er es für uns gefühlt gerade jetzt. Dabei geht es uns aber um den gesamten Vorgang. Das heißt, es wurde damit begonnen, ist aber noch nicht abgeschlossen. Aber streng analytisch betrachtet, hat er in der Vergangenheit damit begonnen und wird in der Zukunft damit aufhören. Aber wo ist präzise überlegt das eigentliche Jetzt? Irgendwo zwischen diesen beiden Zeitpunkten registrierst du den Schall den der Rasenmäher erzeugt, aber auch immer nur gerade in dem Moment, während er deine Ohren erreicht. Ist das das Jetzt?
Ist das "Jetzt" also zeitlos?
Jein.
Wenn man es unendlich genau betrachten will, dann ja, da "Jetzt" in diesem Fall einen einzigen Punkt beschreibt, dessen Ausdehnung naturgemäß 0 beträgt.
Ebenso kann je nach Bezugsrahmen "Jetzt" aber auch ein beliebig großes Intervall bezeichnen.
mir geht es um den einen einzigen punkt. ohne ausdehnung. also praktisch 0 dimensional. also frei von zeit
Wenn "jetzt" Mittagspause wäre, dann hoffe ich nicht, dass das so ein kleines Zeitintervall ist. Ne halbe Stunde minimum!
Ich rede von dem einen gegenwärtigen Moment in welchem sich bewusste Erfahrung abspielt. Es ist immer der eine Moment.
Ich denke dieses "Jetzt" - wie lang das dauert - ist subjektiv. Es geht ja nicht um Physik sondern um das Erleben. Wenn ich nicht an die Zeit denke, dann ist mir ja auch das "Jetzt" egal. Oder deren Zeitdauer. Und Denken braucht ja auch Zeit. Und so reiht sich dannn Moment an Moment. Und jeder Moment dauert ein bisschen.
Warum definierst du einen Gedanken als Voraussetzung für das zeitliche Limit des jetzt? Wer sagt das ein Gedanke gebildet werden muss?
Ich meine die physikalisch kleinstemögliche Größe, die man dem jetzt zuschreiben kann.
Ich kann sagen 0,1 Sekunden. Es ist aber noch kürzer zu machen. 0.01s, 0.000001s.
Ich kann es immer weiter kürzen immer weiter. Der eine absolute Jetztpunkt, lässt sich bis ins unendliche kürzen. Wir erhalten letztlich einen Moment, frei von Zeit, oder nicht?
Was hat das mit unserem Erleben zu tun? Gar nichts.
Du sagst doch: "Ich rede von dem einen gegenwärtigen Moment in welchem sich bewusste Erfahrung abspielt. Es ist immer der eine Moment."
Was willst du eigentlich?
Es hat doch alles mit unserem erleben zu tun, weil sich letztlich alles in diesem absoluten Nullpunkt abspielt.
Vergangenheit existiert nicht mehr. Zukunft existiert noch nicht. Die Gegenwart? Wie weit lässt sie sich kürzen? Worin spielt hier alles ab? Erleben passiert immer jetzt. Wie kurz ist jetzt? Möglicherweise 0 dimensional und daher zeitlos.
Also erleben wir alles Zeit durch die zeitlose Gegenwart oder nicht?
es existiert kein ,,Jetzt'', am besten du stellst dir das so wie einen Graphen vor, da kannst du ja auch unendlich kleine Intervalle sehen weil die Zahlen ja richtung unendlich gehen.
wenn kein "jetzt" existiert, was dann? vergangenheit? die schon passiert ist? zukunft? die noch nicht ist?
ich bin kein Uni Professor aber ich denke man kann Zeit nicht in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einteilen. Wiegesagt, man muss sich das als Graph oder Zeitstrahl vorstellen den man unendlich tief beobachten kann.
aber worin leben wir denn? wir leben im jetzt. es ist doch immer jetzt. jeder moment ist genau jetzt. jeden gedanken von irgendeiner vergangenheit oder zukunft hast du jetzt.
nein! wenn es ein jetzt gäbe würde ja die Zeit immer still stehen oder? Zeit ist sehr abstrakt ich glaube einen zeitpunkt beschreibt man in der Physik mit dem limes also einer Annäherung...
Es redet ja keiner von Stillstand von Zeit, sondern komplette Zeitlosigkeit im gegenwärtigen Moment.
Das ist dieselbe Falle die bei Licht und Dunkelheit entsteht. Wir wissen nur was schwarz oder dunkel ist, weil wir Helligkeit und Licht kennen.
Jemand der von Geburt an blind ist, hat absolut keine Ahnung was Dunkelheit sein soll. Für ihn existiert kein schwarz oder dunkel. Genau so wie dein Kopf für dich aus deinen Augen ohne Spiegel aussieht. Nichts.
Also zu glauben das eine zeitlose Gegenwart in zeitstillstand resultiert ist dieselbe falle.
Es scheint als würde sich das Konzept Zeit durch die zeitlose Gegenwart bewegen.
Zeitlosigkeit == Stillstand
& was hat Licht und Dunkel damit zu tun? verstehe deine Vergleiche nicht, Licht und Dunkelheit kann man gut definieren und auch die Intensität verändern sodass das eine ins andere übergeht zudem weiß jemand der von Geburt an blind ist schon was dunkelheit bedeutet, er weiß wahrscheinlich nur nicht was helligkeit ist.
Das Konzept von Dunkelheit kann erst gebildet und verstanden werden, wenn Heiligkeit bekannt ist, oder umgekehrt.
Da beides etwas mit Licht zutun hat, existiert nichts davon im Bewusstsein eines von Geburt an komplett blinden Menschen.
Was siehst du außerhalb deines sichtfeldes? Das ist es was ein Mensch wahrnimmt der von Geburt an blind ist. Du siehst außerhalb deines sichtfeldes kein "schwarz" oder "dunkel". Du siehst garnichts.
Das mit der Zeit. Ich befand mich mal in einem zeitlosen Geisteszustand. Es war nicht so, als wäre Die Zeit stehen geblieben. Denn wenn Zeit stehen bleibt, dann ist es ja Zeit, die steht. Wenn Zeit nicht da ist, kann sie auch nicht stehen bleiben. Es ist anders als im Alltagsbewusstsein. Man kann in so einem Zustand auch nicht denken. Man hat nichtmal eine Persönlichkeit, weil alles an Vergangenheit und Zukunft gebunden ist. Der pure Moment, der immer jetzt ist, hat keine zeitliche Ausdehnung. Er ist praktisch 0 dimensional und fällt daher weg als etwas, das zeitlich beschrieben werden kann.
Vielleicht achtest du mal die nächste Zeit darauf, wie oft es immer "jetzt" wenn du darüber nachdenkst. Du wirst feststellen dass es immer jetzt ist. Es gibt nichts anderes als das jetzt, durch welchen sich ein scheinbares zeitliches geschehen bewegt.
Ich denke das kann man schon so sagen, das jetzt hat keine Zeit.
Auch die Planck-Zeit ist wahrscheinlich noch teilbar so wie jedes Teilchen immer wieder teilbar ist. Da steckt schon alleine ein bisschen Unendlichkeit drin. Tauche in das jetzt ein, lebe im gegenwärtigem Moment und spüre sie.
Das heißt aber auch dass der Grund worauf das hier alles aufbaut, zeitlos und ewig ist.
Zeit ist demnach eine illusion
Was meinst du damit, dass es physikalisch möglicherweise keine Gegenwart gibt? Als etwas mit Substanz, also messbar?
Denn der Moment ist ja offensichtlich da. Es ist tatsächlich nur der Moment, der existiert.