Wie kommt man auf die Idee nach dem Medizinstudium in der Anatomie arbeiten zu wollen?
Ich find es makaber. Also Anatom spritzt man irgendwelche Chemikalien in tote Menschen rein, konserviert Menschen in Behälter. Muss ständig an Töten rumschnibbeln und Sezierkurse für Studenten abhalten.
Find das ganze etwas makaber andauernd mit Toten zu arbeiten und letztlich nichts zu bewirken am Lebenden Menschen.
Noch dazu hätte ich keine Lust drauf die ganze Anatomie auswendig zu lernen und immer alles dazu wissen zu müssen.
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Anatomie ist irgendwie ja auch kein schönes Thema weil man immer mit Toten arbeitet.
6 Antworten
In der Vorklinik liegt doch der Schwerpunkt auf Anatomie, zusätzlich Biochemie, Physiologie, medizinische Terminologie etc.
Du meinst sicher die Praepkurse. Du lernst an Leichen > Präparation > makroskopische und mikroskopische Anatomie.
Welchen Arzt meinst Du denn?
Ein Rechtsmediziner ist in der Rechtsmedizin tätig. Der Facharzt obduziert Leichen > innere und äußere Leichenschau.
Beispiel!
Post mortem führt der zuständige Arzt, z.b. der Hausarzt > FA für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin die vorgeschriebene Leichenschau durch und stellt den Totenschein aus. Findet der Arzt bei dieser Untersuchung Hinweise auf eine nicht natürliche Todesursache wird die Polizei und die Staatsanwaltschaft hinzugezogen. Es folgt eine Obduktion in der Rechtsmedizin, um ein eventuelles Fremdverschulden auszuschließen, etc. Ein Rechtsmediziner führt in Krematorien die 2. Leichenschau durch, die in allen deutschen Krematorien Pflicht ist. Zusätzlich arbeitet ein FA für Rechtsmedizin auch mit lebenden Patienten, z.b. bei Vergewaltigungen.
Oder meinst Du ein Pathologe? Ein Pathologe ist in histologischen Laboratorien tätig und analysiert auch Gewebeproben (Biopsie) von lebenden Patienten, z.b. bei Verdacht auf ein Karzinom, malignes Melanom etc. auf Beningität und Malignität.
Körperspender werden konserviert. Das Verfahren ist aufwändig. An diesen Körperspendern lernen die Studenten der Humanmedizin in den Praepkursen.
Hoffentlich hast Du Dich für das richtige Studium entschieden:
Alles Gute!
Wie kommst Du denn auf dieses dünne Brett, man bewirke nichts für lebende Menschen wenn man zukünftige Ärzte ausbildet?
Ich bin sehr, sehr froh, dass der Orthopäde, der mir vor Jahren mein gerissenes hinteres Kreuzband geflickt hat, als Student mit Hilfe auseinander geschnittener Leichen ganz genau gelernt hat wie das menschliche Knie aufgebaut ist.
Vielleicht denkst Du, die lernen das durch spirituelle höhere Eingebung mit Eurythmie?
Also ich glaub das vergisst man wieder das meiste vom Sezierkurs. Letztlich lernt man die Anatomie dann erst wieder in der Klinik nochmal
Es sind Patholgen die du meinst.... und ja, diese Ärzte haben sich auf diese Richtung spezialisiert nach ihrem Medizinstudium, wo sie unter anderem, wie alle Mediziner das Fach Anatomie hatten.
Es hilft den Lebenden insofern, das an den konservierten Proben Untersuchungen vorgenommen werden, die Erklärungen für verschiedene Krankheitsverläufe, und deren Ursachen, finden.
Und ja, der Tod ist kein schönes Thema, aber er betrifft uns alle... irgendwann.
Andere Menschen haben ggf. andere Vorstellungen und Interessen.
Wenn man es aber rein historisch betrachtet, dann hat die Anatomie und insbesondere das Sezieren von Leichen der Medizin zu einem gewaltigen Sprung nach vorne verholfen. Und damit auch so EINIGES bewirkt für den lebenden Menschen.
Dementsprechend ist Anatomie an sich natürlich auch enorm wichtig... egal in welchem Fachbereich der Medizin du dich später mal rumtreibst.
Manche Leute mögen das und und finden es auch sehr interessant.
Das selbe würde ich über einen Proktologen behauptet. Wer schaut sich freiwillig den ganzen Tag kranke Polöcher an?
Vor allem ist Sezierkurs als Student mega stressig. Man wird mündlich geprüft. Und dann die Studenten immer so hart durchzunehmen macht auch keinen Spaß.