Post Mortem Photography: Keine Angst mit Toten zu arbeiten?

13 Antworten

Nö, warum?
Es gab dafür spezielle Fotografen, die auf sowas spezialisiert waren. Genauso wies auch heute Leute gibt, die Leichen nochmal so herrichten, dass man sie vor der Beerdigung nochmal besichtigen kann. Die machen im Prinzip nichts anderes, ziehen der Leiche nochmal schöne Sachen an, legen sie manierlich in den Sarg und oft kommt noch ne Ladung Make-Up drauf, damit derjenige nicht grau aussieht.

Und für viele Familienmitglieder ist es auch ganz normal, den Toten nochmal zu sehen. In Amerika liegen diese noch heute im offenen Sarg da. Früher war es nicht viel anders, man hat halt nochmal ein Foto mit dem Toten gemacht, um ihn in Erinnerung zu haben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

Hallo,

was die Inszenierung der Verstorbenen angeht hatte sicher jeder Photograph seine eigenen Gefühle diesbezüglich. Letztlich sind die Verstorbenen wohl in den meisten Fällen kooperative Modelle; mitunter leichter in Szene zu setzten als das ein oder andere lebendige Modell.

"Post Mortem Photography" gibt es übrigens immernoch. Das ist nicht ausgestorben. Jasmin Schreiber z.B. photographiert Sternenkinder. Da photographiert man oft nicht einfach eine nackte Kinderleiche. Ein Podcast mit Schreiber zu dem Thema: https://kinderkacke.podigee.io/9-sternenkinder-mit-jasmin-schreiber-lavievagabonde

DerMannImRegen  16.09.2020, 22:47

wollte auch gerade auf Jasmin aufmerksam machen :)

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Das mit den Fotos, wo Tote hingesetzt oder gestellt wurden wie Lebende ist soweit ich weiss ein Geruecht. Auf ganz alten Fotos sehen die Leute oft nicht so richtig lebendig aus, weil wegen der langen Belichtungszeit der Gesichtsausdruck komisch aussieht, daher wohl die Idee.

Heute machen aber viele Bestatter Fotos von den Toten, wenn sie fertig angezogen und "schoen" gemacht im Sarg liegen, das kann fuer Angehoerige spaeter eine gute Erinnerung sein. Und diese Art von Foto gab es frueher auch schon.

Eine Bekannte von mir ist Photographin und bei einem Verein Mitglied, und macht ehrenamrlich "das erste und das letzte Bild" von totgeborenen Kindern.

Nein, es gibt keine Berührungsängste - am Tod und an Toten ist nichts gruselig oder unheimlich, sondern - gerade im Fall dieses Vereins - nur unendlich traurig.

"Hatten die Menschen, die sie in Szene setzten keine Angst sie zu berühren, sie "zu formen" etc.?"

Eine etwas seltsam anmutende Frage von einem Fleischesser.