Wie kommen Leute ohne Auto klar?

7 Antworten

Ich lebe hervorragend ohne Auto, obwohl ich im Wechselschichtdienst arbeite und regelmäßig 250 km zu meinen Eltern fahre. Gut ich habe kein Problem 5 Minuten vorauszudenken indem ich am Sonntag halt 6 Minuten vor der U-Bahn aus dem Haus gehe, doch im Winter braucht man auch 5-10 Minuten zum freikratzen.

Und nass wird man auch auf dem Parkplatz, mehr sogar als in den Öffis.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hab einen Führerschein (A+B) und seit 10 Jahren unfallfrei.
wenn es regnet mit Regenschirm durch das kalte Nass latschen.

ach - und bei Kälte und Regen kannst Du Dich vom Parkplatz aus - soweit Du denn einen findest - an Deinen Ausbildungsplatz bzw. in den nächsten Laden beeamen?

Einkäufe für die Familie oder für sich selber.

Dafür kann man bei Bedarf i.d.R. auch das elterliche Fahrzeug nutzen.

Unangenehme Kälte im Winter..

ach ja - und Eiskratzen und Co muss mann ja auch nicht, dabei umweht einen dann immer "frühlingshafte" Wärme. Und auch das Fahrzeug ist ja immer schön vorgewärmt.

Vorrangig kommt es darauf an, ob man sich realistisch betrachtet ein Auto auch leisten kann. Und ich als Elternteil würde jetzt nicht auf Beteiligung an den Lebenshaltungskosten meines Kindes verzichten, weil dieses trotz guter Verkehrsanbindung keine Lust mehr hat, für 49 Euro mit dem Deutschlandticket, den ÖPNV zu nutzen.

Lieber spare ich an anderer Stelle als dass ich auf ein Auto verzichte.

Du möchtest in Relation zu Deinem Einkommen zu Lasten Deiner Eltern "verzichten".

Ich hab nen Kumpel in Nürnberg, der damit bestens zurecht kommt. Da fahren alle Nase lang irgendwelche Bahnen und da kann man sich auch an jeder Ecke nen E Roller mieten.

So dachte ich auch mal. Es geht. Ich wohne in der Stadt und habe 6km zur Arbeit. Ich mache alles mit dem Fahrrad. Zur Arbeit, Zum Einkaufen, Erledigung sämtlicher Art. Wenn ich doch mal ein Auto brauch - was sehr selten geworden ist - habe ich mich bei einem Car-Sharing-Anbieter angemeldet.

So, wie du es beschreibst, ist es auf dem Land und in der Vorstadt - da kann ich diese Denkweise gut verstehen und würde es genauso handhaben. Da ist man ohne Auto leider wirklich ein armer Hund, es sei denn, man lebt in einer Gemeinde mit Supermarkt, Arzt, Bäcker usw. und arbeitet dort auch, bzw. kommt kaum aus diesem Ort raus, weil man alles dort macht. Ich habe mir auch mit 18 relativ schnell ein Auto gekauft, um in Eigenregie mobil zu sein. Es war "nur" ein alter Audi 100 für 500 Euro, aber die Zeitersparnis war enorm und darum ging es mir.

Lieber spare ich an anderer Stelle als dass ich auf ein Auto verzichte.

So ging es mir damals auch - der Audi war schon eine große Erleichterung, um zur Berufsschule zu gelangen. Statt um 6.30 Uhr mit dem Bus, der um sieben Uhr ankam (Unterrichtsbeginn war um 7.30 Uhr) zu fahren, konnte ich um sieben Uhr in den Audi steigen, kam um 7.20/7.25 Uhr an der Schule an und hatte immer noch genug Zeit, um ins Klassenzimmer zu gelangen. Nachmittags das selbe Spiel, ich sparte mir eine gute Stunde, obwohl es nur 15 Kilometer waren; der zuckelige Bus klapperte nachmittags alle Dörfer ab und brauchte 50 Minuten für die Strecke. Mit einem Schlag waren die Tage viel entspannter, weil ich mehr Zeit hatte.

Wo Busse teilweise nur dreimal am Tag und an den Wochenenden gar nicht verkehren, die Bahnstrecken schon in den 90ern stillgelegt worden sind und es den nächsten Supermarkt in 10-15 Kilometer Entfernung gibt, ist ein Auto für viele die einzige Möglichkeit. Leider fahren deswegen auch Senioren an der Grenze zur absoluten Fahruntüchtigkeit (die es teilweise selber wissen, es wäre besser nicht mehr zu fahren) immer noch durch die Gegend, aber das ist ein anderes Thema.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung