Wie kannst du auf einer Gitarrensaite laute und leise Töne erzeugen?

3 Antworten

Die Lautstärke, die das Ohr wahrnimmt, hängt nicht nur vom Schallddruckpegel ab, sondern ganz stark auch von der Frequenz. Hier ist ein Diagramm, das diesen Zusammenhang beschreibt. Man sieht hier die Isophonen, Kurven gleicher (gefühlter) Lautstärke. 

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kurve_gleicher_lautst%C3%A4rke.svg

Auf der waagerechten Achse ist die Frequenz in Hz, logarithmisch eingeteilt von 10 Hz bis 100 kHz. Auf der senkrechten Achse ist der Schalldruckpegel in dB(A), der sich aus der physikalischen Druckamplitude der Schallwellen errechnet. Die farbigen Kurven sind die Kurven gleicher Lautstärke, so wie das Ohr sie wahrnimmt. Man sieht, daß bei ca 2000 Hz am wenigsten Schalldruck nötig ist, um eine bestimmt Lautstärke zu erzeugen.

Die Gitarrentöne bewegen sich im Bereich zwischen ca 80 bis 700 Hz. Im Diagramm sieht man, daß in diesem Bereich für die gleichen Lautstärke um so weniger Schalldruck nötig ist, je höher der Ton ist. Anders ausgedrückt: Bei gleich starkem Schalldruck wirkt der Ton um so lauter, je höher er ist.

Den untersten Punkt der Kurven bei ca 2000 Hz erreichen die Gitarrentöne nicht, was die Grundtöne angeht. Aber die Reihe der Obertöne kann diese Zone erreichen. Schlägt man die Saiten nahe am Steg an, so daß ihr Klang reich an Obertönen ist, dann klingen sie für das Ohr auch lauter.

Franz1957  28.07.2015, 14:29

Tut mir leid, ich habe mich vertan: Statt ca 2000 Hz muß es heißen: ca 3000 Hz. (Logarithmische Skalen richtig abzulesen verlangt Konzentration.)

Noch eine Korrektur: Daß die Obertöne den Klang lauter machen, gilt nicht nur, wenn sie die 3000 Hz erreichen. Es gilt für jeden angeschlagenen Ton, auch auch bei den tiefen Saiten, denn auch bei ihnen werden die Obertöne lauter wahrgenommen als die Grundfrequenz.

Leider habe ich nirgends ein dreidimensionales Diagramm der Lautstärkefunktion gefunden, damit wäre der Zusammenhang leichter zu veranschaulichen. Du mußt Dir vorstellen, daß die farbigen Linien Höhenlinien sind wie auf einer Landkarte. Von rot in Richtung blau geht es "bergauf", d.h., es wird lauter. Geht man auf einer Linie mit gleichem Schalldruckpegel (waagerecht im Diagramm) nach rechts, richtung höhere Frequenz, dann bewegt man sich im Lautstärkegebirge aufwärts, sozusagen schräg am Hang entlang.

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Durch Variation der Anschlagstärke, durch unterschiedliche Anschlagtechnik (Zupfen, Streichen, Strumming mit Plektrum)...

Hängt von der Stärke des Anschlags ab