Wie kann man sich gegen üble Gerüchte wehren?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

ich diskutiere hier mal nicht, ob es wirklich "übel" ist, als homosexuell bezeichnet zu werden.

Aber ich verstehe deine Ängste nicht. Warum sollte dich diese Kirchengemeinde kündigen?

Zum einen: ich kenne mich da nicht so aus, aber FSJ heißt, du arbeitest da 1 Jahr? 12 Monate? Warum sollte man da jemandem kündigen, wenn man eh weiß, daß er nach einem Jahr wieder weg ist? Noch dazu, wenn die Gefahr besteht, daß derjenige dann dagegen klagt. Das wäre doch nur unnötiger Streß.

Dazu kommt noch: du gehst davon aus, daß der Arbeitgeber sofort jedes Gerücht glaubt, daß irgendjemand streut. Normalerweise sollte der Arbeitgeber so was ignorieren - oder dich zumindest selbst mal befragen. Und mal ehrlich: du arbeitest dort freiwillig. Gibt es so viele Leute dort, die dort arbeiten wollen? Oder gibt es nur wenig Freiwillige?

Und nur so nebenbei: ich kenne einen Mann, der in einer großen Klinik arbeitet, die einen katholischen Träger hat. Dieser Mann hat letztes Jahr sogar seinen Freund geheiratet, ohne Probleme zu bekommen. Und alles lief hochoffiziell ab, also die Personalakte wurde korrekt geändert, von "ledig" zu "verheiratet mit xxx"

Es ist echt belastend für dich, dass deine Freunde dir nicht glauben, dass du tatsächlich die Wahrheit sagst..

Aber ein Gerücht ist eben nur ein Gerücht. Da wird nur weiterzählt, aber dahinter fehlt entscheidend der Beweis, ob dieses Gerücht stimmt! Und solange der Beweis fehlt, können deine Freunde noch so lange an dieses Gerücht glauben als wäre dieser Gerücht eine leere Wand!

Und Homosexualität als Kündigungsgrund zu schieben, muss der "Arbeitgeber" dir den Beweis für einen Kündigungsgrund liefern, sonst geht es nicht.

Nichtsdestotrotz muss man trotzdem gegen Mobbing tun. Am besten widerlegst du das Gerücht, indem du eine echte Freundin suchst und du deine Freundin vor den Augen deiner Freunden zeigst! Natürlich es ist schwer eine Freundin zu finden, aber wenn du das Gerücht wirklich widerlegt haben willst, musst du so einen Schritt wagen!

Alternativ gäbe es auch die alte klassische Methode zu machen. Unter 4 Augen reden, je nach dem wie viele Freunde du hast, die an dieses Gerücht glauben. Nur zu sagen "ich bin nicht schul und führe keine männliche Beziehungen" wirkt eher schwach. Es überzeugt nicht. Daher musst du die Argumente so formulieren, die wirklich stark aussagekräftig sind. Nur so schaffst du mit deinen starken Argumenten, deine Freunde wirklich zu überzeugen, dass dieses Gerücht ein Märchen ist.

Die Dummheit der Leute ist unerschöpflich....
Ein solches Gerücht lässt sich leider nicht einfach ausräumen. Hör am besten auf, zu versuchen, die Leute vom Gegenteil zu überzeugen. Wenn sie irgendwie damit anfangen, dann sagst du einfach, "Wenn Ihr meint...". Mehr nicht. Irgendwann wird das dann langweilig.

Ein Gerücht reicht auch in der katholischen Kirche nicht für eine Kündigung, egal welches Gerücht das ist. Im Zweifel steht dann deine Aussage gegen die Gerüchte irgendwelcher Leute, damit kommt der Arbeitgeber nicht durch.


FataMorgana2010  25.08.2019, 01:20

Wobei ich das jetzt mal einschränken muss: Es geht ja nicht um ein Arbeitsverhältnis, sondern um ein FSJ. Trotzdem musst du dir keine Sorgen machen. Es wird dir niemand nur deswegen kündigen, weil irgendwelche Leute sich das Maul zerreißen.

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Einen "Freundes"kreis nenne ich etwas anderes. Vielleicht solltest du dir neue Freunde suchen.

Andererseits wird sich in einer solchen Situation "die Spreu vom Weizen trennen", wenn du verstehst, was ich meine.

AstridDerPu

Tja auch die katholische Kirche muss sich an Deutsches Recht halten und somit ist eine Kündigung aufgrund deiner Sexualität bzw. deiner angeblichen Sexualität nicht möglich.


Hacker48  25.08.2019, 01:13

Irrtum. Es wurden schon Leute, die ihre Homosexualität offen gelebt haben, gekündigt. Es wurden auch schon Leute gekündigt, die nach einer Scheidung erneut geheiratet haben.

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IProxy  25.08.2019, 01:14
@Hacker48

Dann haben die sich aber keinen Anwalt genommen. Sondern die Kündigung akzeptiert.

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catchan  25.08.2019, 01:14
@Hacker48

Kündigen kannst du schon.

Aber ich wünsche dann damit viel Vergnügen damit vorm Arbeitsgericht durchzukommen.

Ich kenne einen Fall da musste die Kündigung zurückgenommen werden.

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FataMorgana2010  25.08.2019, 01:18
@catchan

Beim FSJ gibt es keinen Kündigungsschutz. FSJler sind keine Arbeitnehmer im Sinne des Gesetzes.

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Hacker48  25.08.2019, 01:26
@catchan

Und ich kenne eine Menge Fälle, in denen das durchging.

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catchan  25.08.2019, 01:43
@Hacker48

So einfach hat es die Kirche auch nicht mehr wie es schon mal war.

Eine Ausnahme kann etwa gemacht werden, wenn die sexuelle Identität wegen der Art der auszuübenden Tätigkeit oder der Bedingungen ihrer Ausübung eine wesentliche und entscheidende berufliche Anforderung darstellt (§ 8 Abs. 1 AGG). Es erscheint jedoch fraglich, ob die Frage der sexuellen Identität für die Ausübung des Berufs von entscheidender Bedeutung ist.

Ich stimme dem Verfasser dieses Beitrags zu. Für welchen Beruf ist die sexuelle Identität von Bedeutung?

Es kann durchaus sein, dass Richter zu früheren Zeiten das anders gesehen, aber die Gleichberechtigung schreitet auch hier voran. Das ist auch gut so.

https://www.refrago.de/Darf_ein_Arbeitgeber_wegen_Homosexualitaet_kuendigen.frage217.html

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