Wie kann jemand homosexuell und gläubig sein?

10 Antworten

Von Experte BillyShears bestätigt

Das Wort homosexuell taucht zum ersten Mal vermutlich 1946 in einer Bibel auf (RSV), in Deutschland vermutlich 1983:

https://um-insight.net/perspectives/has-%E2%80%9Chomosexual%E2%80%9D-always-been-in-the-bible/

In Koine steht μαλακός (malakos) und α̉ρσενοκοίτης (arsenokoitēs).

Darum übersetzt zB die Luther so:

Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lustknaben noch Knabenschänder

https://www.bibleserver.com/LUT/1.Korinther6%2C9

Moderne Zeitgeist-Christen übersetzen mit homosexuell, weil sie unbedingt Homosexualität verurteilen wollen. Und verwenden mit Homosexualität ein Wort, dass es erst seit 1860 gibt.

Wie kann jemand Homosexuell und Gläubig sein?

Die Bibel (bzw der Tanach) wird seit 3000 Jahren ausgelegt. Und zwar unterschiedlich. Die Bibel erlaubt Sklaverei, heutige Zeitgeist-Christen verurteilen sie: Theologie verändert sich.

Es gibt einen sehr ausführlichen Wikipedia-Artikel über dieses Thema:

https://de.wikipedia.org/wiki/Bibeltexte_zur_Homosexualit%C3%A4t

In diesen Videos von Worthaus wird von Theologen das Thema Homosexualität und Bibel erklärt:

https://www.youtube.com/watch?v=VLf-umCdAkg

https://www.youtube.com/watch?v=nJO_HAVIGL8

Also erstens muss man ja nicht diesen Glauben haben. Es gibt mehrere Glauben und in manchen kommen Homosexuelle vielleicht besser weg.

Zweitens finde ich es immer etwas "scheinheilig", wenn man sich den Glauben aussucht, in dem es einem am besten erwischt. Nach dem Motto: "Ich stelle mir mein Utopia vor und wähle dann den Glauben, der mir das bietet, was dem am nächsten kommt."
Es gibt kaum etwas Authentischeres als an etwas zu glauben, bei dem man die A-Karte zieht. Klar kann jemand auch wahrhaftig an etwas glauben, bei dem einen der Hintern gepudert wird, aber bei diesen Menschen weiß man nie, ob dieser Glaube nicht nutzenorientiert ist. Das weiß nur derjenige und sein gott (sofern er existiert).

Lenzer66u 
Fragesteller
 05.06.2023, 08:21

Stimme dir schon zu aber natürlich kann man an das Glauben was einem am ehesten gefällt.

Ich glaube ja auch nicht an den Islam wenn ich viel lieber Buddhist wäre.

Oder nicht? xD

LG

1
Suboptimierer  05.06.2023, 08:25
@Lenzer66u

Genau. Stell dir die Frage: Warum wärest du gerne Buddhist? Die meisten würden es wählen, weil der Glaube Hoffnung gibt. Würde man dort bis in alle Ewigkeiten Qualen erleiden, würde bestimmt die Zahl der Gläubigen drastisch sinken. Es würde nur der "harte Kern" verbleiben, der glaubt, trotz dass die Konsequenzen fatal wären.

Es geht also (für die meisten) nur darum, ob das Utopia des Islams mehr anspricht als das des Buddhimus.

0
Suboptimierer  05.06.2023, 08:22

Drittens ist es üblich, solche Texte auf verschiedene Arten zu deuten.

Das bedeutet, wenn dort steht, dass alle Momosexuellen nicht in den Himmel kommen, könnte sich ein Gläubiger ein ", es sei denn, er bittet um Vergebung" dahinter denken. Und so wird es ja auch von vielen Gläubigen gemacht. Jesus verzeiht alle Sünden, so der Tenor, also wird er auch homosexuelle Aktivitäten verzeihen.

0
Lenzer66u 
Fragesteller
 05.06.2023, 08:28
@Suboptimierer

Wenn Gott alle Sünden vergibt hätte man sich ja auch die 10 Gebote sparen können. Dann ist ja alles nichtig. Dann kann man ja machen was man will.

0
Suboptimierer  05.06.2023, 08:30
@Lenzer66u

Ja, das gesamte Alte Testament hätte man sich sparen können, wenn man nur wissen möchte "Was soll ich tun", denn das sagt Jesus. Jesus revidiert explizit einige Aussagen und Richtlinien des alten Testaments. Zum Beispiel schafft er Tieropfer ab.

Das Alte Testament wird eher als eine Art Backgroundstory betrachtet.
Es gibt viele kleine Geschichten mit einer "Moral von der Geschicht" und nicht zu jeder Moral macht Jesus eine Neuauflage. Der Gläubige erfährt trotzdem etwas über korrektes moralisches Verhalten im Sinne Gottes und etwas über Gott und seine Ansichten.

Wenn es um die wichtigen Fragen des Glaubens geht, würde es aber rein theoretisch reichen, das Neue Testament zu lesen.

In modernen Predigten werden entsprechend fast nur Geschichten des neuen Testaments behandelt (zumindest in den "großen" Gottesdiensten zu Taufe, Konfirmation / Firmung, Heirat und Tod)

0

Manche finden halt den eigenen Geschlecht attraktiver als das andere. Wichtig ist es nur dass man es nicht auslebt

Lenzer66u 
Fragesteller
 05.06.2023, 08:03

ja aber wie ist es zu vereinbaren wenn man es auslebt?

Meiner Meinung nach gar nicht.

1
verreisterNutzer  05.06.2023, 08:07
@Lenzer66u

Laut manch Christen muss man nicht an alles glauben was in der Bibel steht. Ich finde das zwar total lächerlich aber das erklärt es dann doch

2
Lenzer66u 
Fragesteller
 05.06.2023, 08:13
@verreisterNutzer

ok macht ja mal garkeinen Sinn.

Ich breche ein Gesetz, aber ich glaube nicht an das Gesetz also werde ich auch nicht bestraft.

xD

0
Lenzer66u 
Fragesteller
 05.06.2023, 09:08
@Easygoing775

Versuchst du mir Homophobie zu unterstellen?

Dumme Frage dumme Antwort

Nein ich will nur wissen wie das gehen soll

0

Ich gebe dir völlig recht. Aber man muss unterscheiden in "glauben, christlich zu sein" und tatsächlich "Christsein leben".

Glauben kann jeder alles zu jederzeit. Aber Christ-sein sieht anders aus. Dazu gehört auch, die Gebote Gottes zu akzeptieren und danach auch zu leben/handeln.

Es ist möglich homosexuell zu sein und auch Christ zu sein.
Jeder Christ ist dazu gerufen, den Plan Gottes in seinem Leben zu verwirklichen. Die angeführte Schriftstelle bezieht sich mMn. weniger auf Homosexuelle, sondern mehr auf Pädophilie.

Ἢ οὐκ οἴδατε ὅτι ἄδικοι θεοῦ βασιλείαν οὐ κληρονομήσουσιν; μὴ πλανᾶσθε· οὔτε πόρνοι οὔτε εἰδωλολάτραι οὔτε μοιχοὶ οὔτε μαλακοὶ οὔτε ἀρσενοκοῖται

ΠΡΟΣ ΚΟΡΙΝΘΙΟΥΣ Α 6,9; NA28

Das griechische Wort ἀρσενοκοῖται das in der Hoffnung für Alle mit homosexuell wieder gegeben ist, kann als αρσενοκοίτης verstanden werden und das bedeutet Knabenschänder (Luther's Bibel von 1912 gibt es so z.B. wieder.), sprich damit ist Pädophilie gemeint. In diesem Sinne macht die Stelle deutlich mehr sinn, als gegen Homosexuelle zu sein. Homosexualität im heutigen Sinne ist der Bibel völlig Fremd, sie spricht ehr davon das jemand zur Triebbefriedigung seine Macht ausnützt und andere missbraucht. Ich kenne heute kein einziges homosexuelles Paar, welches ein ungleichgewicht im Macht bereich hat, vielmehr sind sie gleichberechtigt und leben ihre Beziehung auf Augenhöhe.

Raubkatze45  05.06.2023, 09:07

Die Widernatürlichkeit der Homosexualität wird durch den Schöpfungsbericht deutlich und bei dem, was Jesus über die Ehe zwischen Mann und Frau gesagt und geheiligt hat.

0
Mayahuel  05.06.2023, 09:32
@Raubkatze45
 Schöpfungsbericht

der ist lustig.

Es gibt Wasser oberhalb der Kuppel, und unten in der Kuppel:

7 Und Gott machte die Wölbung und schied das Wasser, das unterhalb der Wölbung[9], von dem Wasser, das oberhalb der Wölbung[10] war.

https://www.bibleserver.com/ELB/1.Mose1%2C7

Gewässer oberhalb der Erdkuppel gibt:

4 Lobt ihn, ihr Himmel der Himmel und ihr Wasser, die ihr oberhalb des Himmels seid!

https://www.bibleserver.com/ELB.LUT/Psalm148,4

Ist jetzt blöd, dass es keine Gewässer oberhalb des Himmels gibt.

1
Vollkornkeks  05.06.2023, 20:57

Wenn das so wäre, warum hat Gott bei der Schöpfung dem Adam nicht nur Eva gemacht sondern auch noch einen Mann? Dann hätte er es sich selber aussuchen können. So ein Quatsch, du verdrehst die Bibel. Sex war von Anfang an nur zwischen Mann und Frau angedacht. Das wird in 3. Mose 18:22 bekräftigt, dass "man bei einem Mann nicht so liegen darf, wie bei einer Frau. Es ist eine Abscheulichkeit."

In der Neuen Genfer Übersetzung heißt es auch "keiner, der homosexuelle Beziehungen eingeht...wird an Gottes Reich teilhaben".

0