Wie kann ich meinen Glauben ausüben?

9 Antworten

Soweit ich weiß, erwarteten die germanischen Götter nicht, dass ihre Anhänger sich in irgendwelchen Kirchen versammelten und ihnen immer wieder huldigten. Außerdem erzählten sie ihnen nicht, dass sie dieses essen sollten und jenes nicht. Und hielten sich auch sonst mit Vorschriften zurück.

Du brauchst also gar keine großartigen Rituale oder Gebete. Wenn Du darauf aus bist, musst Du Dich an eine monotheistische Religion wenden.

Ein kleines Trankesopfer von Deinem nächsten Bier kommt aber bestimmt gut an. ;-)

Du lässt uns wissen, dass du an die nordischen Götter glaubst. - Könntest du dann zunächst einmal erklären an WAS du dabei inhaltlich glaubst?

Weiter solltest du erklären WARUM du diese Götter "verehren" willst. - Was macht sie denn im einzelnen so verehrungswürdig?

Man kann dir sonst schlecht raten, wie du deinen Glauben ausüben kannst. - Am einfachsten wäre es natürlich, du könntest die Ahnen fragen, wie die es gemacht haben.

WotansAuge  15.06.2014, 00:30
Könntest du dann zunächst einmal erklären an WAS du dabei inhaltlich glaubst?

Es ist wie bei allen polytheistischen Religionen. Der Polytheist glaubt, dass Götter einst Lebewesen aus einer sehr frühen Zeit des Universums waren, die nach ihrem natürlichen Tod als Bewusstseinseinheit zwischen dem Jenseits und Diesseits wechseln können. Im Diesseits nehmen sie zumeist Menschengestalt an, wenn sie mit Menschen kommunizieren.

Weiter solltest du erklären WARUM du diese Götter "verehren" willst.

Einmal, weil sie so viel drauf haben. Darüber hinaus weil sie den Menschen und allen Lebewesen wohl gesonnen sind. Zum Dritten weil sie gemeinsam mit den Menschen gegen die Eisriesen kämpfen möchten. Die Eisriesen sind Naturkräfte, die jedes Leben im Diesseits wie im Jenseits langsam, aber stetig, unmöglich machen. Man kann sie aufhalten, verzögern, aber eigentlich nicht besiegen.

Was macht sie denn im einzelnen so verehrungswürdig?

Es sind einfach tolle Charaktere.

Am einfachsten wäre es natürlich, du könntest die Ahnen fragen, wie die es gemacht haben.

Wir sind heute weiter, als unsere Ahnen waren. Jedoch holen wir uns regelmäßig Rat bei den Ahnen.

5
Draggyblackdots  15.06.2014, 13:29
@WotansAuge

Aber momentan sieht es ja nicht so aus, als ob Eisriesen das Leben im Diesseits langsam, aber stetig unmöglich machen, sondern als wenn es der Mensch ist durch Umweltzerstörung. Also gegen irgendwelche Eisriesen kämpfen, statt für den Erhalt der Erde, das bringt doch nichts. Und das ist wiederum mehr eine konkrete nicht- übersinnliche Sache. Um die Bienen zu erhalten nützt es mehr, auf seinem Balkon Blumen zu haben, von denen sich die Bienen ernähren können, als irgend wen anzubeten oder gar irgend wen zu bekämpfen.

2
WotansAuge  15.06.2014, 19:06
@Draggyblackdots
Aber momentan sieht es ja nicht so aus, als ob Eisriesen das Leben im Diesseits langsam, aber stetig unmöglich machen, sondern als wenn es der Mensch ist durch Umweltzerstörung.

Der Animismus germanischer Prägung ist VIEL VIEL weitsichtiger angelegt. Mit den Eisriesen ist hauptsächlich der Kältetod des Universums gemeint, der sich aus einer Gleichverteilung der Energie gemäß dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik ergibt. Mit der "Erde" ist die Materie des Universums gemeint, wobei Materie im Wotanismus alles ist, was sich aus Elementarteilchen zusammensetzt, denen man einen Spin (egal ob halbzahlig oder ganzzahlig) zuweisen kann.

Also gegen irgendwelche Eisriesen kämpfen, statt für den Erhalt der Erde, das bringt doch nichts.

Der Wotanismus glaubt an Reinkarnation, solange man die neue Inkarnation nicht als unter seiner Würde empfindet. Als Mensch kann man sich auch auf anderen Planeten als Alien inkarnieren - und umgekehrt.

Und das ist wiederum mehr eine konkrete nicht- übersinnliche Sache.

Da hast du die volle Zustimmung des Wotanismus. Er empfiehlt hauptsächlich durch Überlegung und Weisheit für den Erhalt des Lebens zu kämpfen. Deshalb auch der Spruch:

Besser gar nicht geopfert, als zuviel geopfert,

besser gar nicht geglaubt, als zuviel geglaubt.

3
realsausi2  15.06.2014, 16:38

Es wäre mal höchst spannend, wenn Du mir diese Fragen in Bezug auf Deine Gottvariante beantworten würdest.

3

Scahu mal im Internet nach einer gemeinde, die für dich in Frage kommen würde. Die kannst du dann man anschreiben oder besser anrufen und dich von denen beraten lassen.

hey, ich selbst bin seit meiner Geburt mit diesem Glauben verwurzelt, meine gesamte Familie teilt diesen Glauben, wir persönlich gehen in keine Kirche oder sonstiges, wir sprechen mehr oder weniger mit den göttern, such dir am besten einen ruhigen Ort für dich, ich persönlich hatte meine Erfahrung schon damit gemacht das ich Wotan um ein Zeichen gebeten habe, siehst du dann in nächster Zeit 1-2 Raben dann wurdest du erhört, alle denken immer Raben sieht man jeden Tag jedoch sind das krähen, ein Rabe ist viel größer und klingt auch anders, aber zu den Ritualen, damals wurden meist Tier oder gar Menschenopfer gebracht, wir selbst schnitzen Runen und tränken diese mit unserem Blut, aber Schlitz dir ja nicht die ganze Hand auf, ein paar Tropfen sollten reichen😂

und du solltest die götter an ihren Tagen ehren, Montag ist nach dem mondgott benannt, Dienstag nach tyr, Mittwoch nach Wotan, Donnerstag nach Thor, Freitag nach Freyr und freya, Und Sonntag nach dem Sonnengott

Nordkind201  22.10.2020, 00:43

Hey, also ich habe auch den Glaube an die nordischen Götter.

habe ebenso Odin um ein Zeichen gebeten und am nächsten Tag habe ich 2 Raben gesehen.

Normalerweise wie genannt sieht man Raben eher selten.

0

Ein Auszuag aus der Germanische Mythologie: „Ragnarök und die neue Welt“

"Es wird eine Zeit kommen, in der auch die Götter sterben werden. Diese Zeit heißt Ragnarök. Dort beschließt sich das Endschicksal der Götter. Es ist die Zeit der Apokalypse, dem endgültigen Kampf zwischen guten und dunklen Mächten. Ganz Midgard wird in Kriegen versinken und erfüllt sein von Blut.

Danach kommt die Zeit des Fimbulwinters. 3 Jahre lang wird die Erde von einem schrecklichen Winter heimgesucht werden. Die Kälte wird unerträglich sein. Die Sonne wird sich weigern zu scheinen und die Erde nicht mehr erwärmen.

Danach folgt das Zeitalter des Wolfes. Die Riesin Angrboda füttert die Wölfe Hati und Skoll solange, bis sie schließlich doch die Sonne und den Mond einholen. Sie werden die Sonne und den Mond verschlingen. Die Sterne werden vor Trauer nicht mehr scheinen und die Erde wird in Finsternis gehüllt sein. Durch diese Finsternis werden die Fesseln aller magischen Ketten zerstört und die Dämonen werden wieder frei sein.

Nidhögg, der Drache, wird es schaffen, die Wurzel der Weltesche Yggdrasil durchzubeißen und der Baum wird erschüttern bis in die Höhen Asgards. Genau zu diesem Zeitpunkt werden die Hähne krähen und das Ende verkünden. Das wird für Heimdall das Zeichen sein, ein letztes mal in sein Horn Gjallar zu blasen und die Götter und Einherjar zur letzten Schlacht zu rufen. Alle ziehen nach Wigrid, dem Ort der letzten Schlacht.

Aber auch die Gegner der Götter, die Riesen und das Volk der Unterwelt werden diesen Ruf hören und zu den Waffen greifen. Wenn alle Mächte versammelt sind, wird die letzte Schlacht mit ihrem furchtbaren Gemetzel lostoben. Die Götter und ihre Gegner ziehen aufeinander los. Ganz Wigrid wird von Kampfschreien erhallt sein.

Fast alle Götter, Einherjar, Walküren, Zwerge, Alben, Menschen, Untote, Fels-, Reif- und Feuerriesen werden in dieser Schlacht ausgelöscht werden. Dann wird der Schlachtenlärm verhallen und Wigrid mit toten Körpern übersät sein. Surtr wird sein Feuerschwert schwingen die 9 Welten in Brand setzen. Wenn die Welt zerstört ist, wird sie im Meer versinken.

Aus dem Ozean wird nach Ragnarök eine neue Welt emporsteigen. Eine neue Sonne wird am Himmel scheinen und wird die Erde mit einem frischen Grün überziehen. Yggdrasil wird Früchte tragen und seine Wurzeln tief in der neuen Erde verankert haben.

Einige Götter werden Ragnarök überleben. Es werden Odins Söhne Widar und Vali und Thors Söhne Magni und Modi sein. Auch Vil, der Bruder Odins, der einst mit Odin und Ve die Menschen und die Welt schuf, wird überleben. Aus dem untergegangenen Hel wird Baldr mit seinem geliebten Bruder Hödr wiederkehren. Sie werden eine Festung bauen, die größer und schöner ist, als Asgard es jemals war. Auch die Menschheit wird überleben, da sich zwei Menschen vor dem grausigen Ereignissen in den Ästen von Yggdrasil verstecken können. Es werden Lif und Lifthrasir (Leben und Lebenskraft) sein. So wird der Fortbestand der Menschheit gesichert sein.

Die neue Welt wird sauber und rein sein. Es wird keinen Hass mehr geben. Gemeinsam werden die übrig gebliebenen Götter mit den Menschen leben, denn es wird ein allmächtiger Gott wiederkehren und herrschen. Ihn hat es schon immer gegeben und es wird ihn immer geben. Er wird keinen Namen haben. Dieser Gott hatte einst auch das Universum erschaffen. In einigen Überlieferungen wird er auch Allvater genannt. So werden sich denn Ende und Neuanfang begeben."

=> Ob mit diesem Gott der Gott der Bibel gemeint ist? Einige Aspekte passen auf jeden Fall: Allvater, allmächtig, Schöpfer des Universums usw. Aber man kann wohl leicht Gefahr laufen, dass man zu viel hineininterpretiert...

Ohne damit weitere Kommentare oder Diskussionen auslösen zu wollen: Ich bin fest davon überzeugt, dass man die Bibel lesen muss, wenn man Gott kennen lernen will. Aber das war ja nicht die Frage, die gestellt wurde...

WotansAuge  15.06.2014, 19:40
Ob mit diesem Gott der Gott der Bibel gemeint ist? Einige Aspekte passen auf jeden Fall: Allvater, allmächtig, Schöpfer des Universums usw. Aber man kann wohl leicht Gefahr laufen, dass man zu viel hineininterpretiert...

Dein Text ist eine Zusammenfassung aus christlicher Sicht. Trotzdem hat er was ... Wotan wird auch immer wieder Allvater genannt. Gemäß den Prophezeiungen stirbt Wotan zwar im Kampf, wird aber in einer anderen Form wiedergeboren. Lies mal hier

http://de.wikipedia.org/wiki/Ragnarök

Durch den Ausgleich von Ordnung und Chaos wird ein Gleichgewicht entstehen, das dem wiedergeborenen Allvater Fimbultyr (Odin) verhilft, eine neue Welt zu schaffen. ... Man hat Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einen Einfluss christlicher Eschatologie feststellen wollen. Inzwischen hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass Weltuntergangsvorstellungen im gesamten indogermanischen Raum heimisch waren und ein christlicher Einfluss eher unwahrscheinlich ist. ...

Aber mir als Wotanisten scheint die biblische Schöpfungsmythologie auf Wotan hinzudeuten. Zunächst muss man festhalten, dass die biblische Schöpfungsmythologie vermutlich sumerischen Ursprungs ist, oder noch älter - also von einer polytheistischen Quelle und dann auf Monotheismus umgearbeitet worden. Interessant ist dabei, dass das Wasser gemäß 1. Mose 1,1 bis 3 "unerschaffen" ist und "der Geist Gottes" mit dem Wasser irgendwie verknüpft ist. Es ist nicht "Gott" der über dem Wasser schwebt, sondern sein Geist. Offensichtlich hat sich hier ein Rest der ursprünglichen Schöpfungsmythologie erhalten, die behauptet, die ersten Götter wären als Mix aus materiellem Wasser und Bewusstsein entstanden. Ich hatte oben auf die frühe Phase nach dem "Urknall" hingewiesen, in der die Temperatur der Hintergrundstrahlung überall im Universum flüssiges Wasser ermöglicht hat, das Universum aber trotzdem nur ganz wenig Leben enthielt, weil die schweren Elemente noch so selten waren.

Ich bin fest davon überzeugt, dass man die Bibel lesen muss, wenn man Gott kennen lernen will.

Auch hier widerspricht dir der Wotanismus nicht, nur sagt er, dass das ein viel zu hohes Ziel für einen Menschen ist. Ein Physiker muss zunächst lernen zwischen Raum, Zeit, Masse und Kraft zu unterscheiden (Energie ist sind nur eine mathematisch abgeleitete Größen und keine Urentität). Erst der Spitzenphysiker kann sich sinnvoll Gedanken machen, ob Materie auch eine Eigenschaft des Raumes ist und der Raum auch eine Eigenschaft der Materie. In derselben Weise muss der Magier zunächst lernen zwischen dem Aufenthaltsort ("Gott") für Bewusstseinseinheiten und Bewusstseinseinheiten zu unterscheiden. Erst der Spitzenmagier kann sich sinnvoll Gedanken machen, ob Gott auch eine eigene Bewusstseinseinheit erzeugt, oder ob Bewusstseinseinheiten einen Bewusstseinsort erzeugen.

Deshalb empfiehlt der Katholizismus richtigerweise nicht Gott, sondern die Heiligen oder Jesus um Hilfe zu bitten. Denn zu diesen Bewusstseinseinheiten im Jenseits kann ein Mensch einen Kontakt finden; dagegen ist Gott viel zu anders und fremd, als dass eine Verständigung mit ihm möglich wäre.

5