Wie kann ich ihn "brechen"
Hallo, mein Freund hat vor 2 Jahren seinen Vater und auch seine einzige Bezugsperson verloren... Seit dieser Zeit hat er sich verschlossen und lässt es nicht zu Gefühle (weinen etc.) zu zeigen oder sich mir gegenüber zu öffnen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter! Ich will seinen Vater auf keinen Fall ersetzen! Aber er hat seinen Tod meiner Meinung nach noch nicht verarbeitet und eine Menge unterdrückter Probleme... Wie schaffe ich es dass er endlich mit mir über seine Gefühle spricht? Ein paar mal war er schon kurz davor etwas preiszugeben, aber dann hat er wieder abgeblockt... Ich brauche Hilfe weil ich ihm helfen muss!
6 Antworten
Wie alt ist dein Freund?
Es ist immer sehr schwierig, jemandem zu helfen, der aktuell keine Hilfe annehmen will oder annehmen kann.
Für Männer ist es häufig noch schwerer, weil sie anders sozialisiert werden als wir Frauen. Ich glaube, ehrlich gesagt, dass du nicht die richtige bist, um seine Probleme zu lösen. Das kann nämlich nur er selbst.
Eigentlich kannst du ihm nur signalisieren, dass du für ihn da bist. Wenn sich eine Depression o.ä. entwickelt, gehört er sowieso in fachliche Hände und das darf und kann nie der Partner sein.
Weiß er um deine Sorge? Es kann auch sein, dass ihm das zusätzlich Druck macht, also ein weiteres Problem für ihn darstellt. Wenn er es nicht weiß, kannst du versuchen, es klar und deutlich anzusprechen. Ohne Vorwürfe, ohne Hulle-Hulle. Einfach beschreiben, was du wahrnimmst. Keine Prognose oder Vermutung darüber, wieso er sich wie verhält (Trauer usw.).
Viel Glück!
Ich schätze du kannst ihn nicht dazu zwingen. Man zeigt eben erst seine Gefühle, wenn man bereit dazu ist. Manche zeigen sie auch gar nicht, was natürlich nicht immer so gut ist. Aber wenn er nicht reden möchte, musst du das leider akzeptieren. Ist ja auch nicht gerade leicht darüber zu reden auch nach 2 Jahren nicht
Sprich das Ganze doch einfach mal ganz direkt an. Ehrliche Fragen erzeugen in den meisten Fällen ehrliche Antworten. Gut ist, wenn Du ihm dabei keine Vorwürfe machst. Also in der Art wie: Du bist immer so verschlossen. Das erzeugt automatisch eine Abwehrreaktion. Besser ist es aus Deiner Perspektive zu sprechen. In etwa so: Es macht mich sehr traurig Dich immer so traurig zu sehen.
Verstehst Du was ich meine?
Er muß offen für Hilfe sein. Das ist er nicht. Du kannst ihn nicht zwingen, deine Hilfe anzunehmen. Wenn er meint, deine Hilfe zu brauchen, wird er zu dir kommen. Je mehr du ihn aber bedrängst und deine Hilfe anbietet, desto mehr könnte er sich verschließen.
Das ist bitter, ist aber so. Trotzdem alles Gute für euch beide!
Reden, reden, reden Setz dich irgendwo hin mit ihm, am besten an einen schönen Ort oder so, vllt auf irgendein Dach, wo ihr allein seid & eine schöne Aussicht habt, dazu noch etwas zu trinken (ob mit oder ohne Alkohol ist deine sache) und dann eben reden, keine Ahnung 3, 4, 6 Stunden lang. Irgendwann wird er sich schon öffnen, du musst halt darauf anspielen.