Wie kann Gott vom Menschen verlangen, an ihn zu glauben?

12 Antworten

Wie kann Gott von Menschen erwarten, dass man an ihn glaubt, wenn er uns doch einen eigenen Verstand und unabhängiges kritisches Denken ermöglicht hat? Es ist doch klar, dass ein “vernünftiges Wesen” (Immanuel Kant), an der Existenz von so etwas Übernatürlichem, das es nicht wahrnehmen und begreifen kann, zweifeln wird.

Was lässt dich glauben dass Kant ein "vernünftiges Wesen" gewesen sein muss?

Seine Zitate, Abschriften, Überlieferungen, oder wohl doch eher seine Denkweise in seiner Anschauung?

Ich würde darauf tippen, das seine Subjektivität, zumindest in einigen Dingen, deiner gleich kommt und du ihn aus diesem Grund als "Maßstab" für "Vernunft" setzt.

Unabhängiges, kritisches denken ist keine Ausrede oder gar ein Argument für die nicht-existenz von einem Schöpfergott. Und für die meisten, die ich kennengelernt habe, ist es eine Fluchtaussage um sich nicht Objektiv mit Religion und ihren Ursprung zu beschäftigen, obwohl dies ein Grundsatz im "kritischen denken" ist, es den meisten einfach nicht "in den Kram passt" bestimmte Regeln zu befolgen.

Die "eigenen Grenzen und Regeln" zu befolgen stellt jedoch für den der dem Kategorischen Imperativ von Kant folgt kein Problem da.

Ein Problem wird es für eine solche Person erst dann, wenn eine Regel angeführt wird die gegen seiner Subjektiven Anschauung ist.

Beispiel:

Du folgst dem Kategorischen Imperativ und willst dass alle nach diesem Prinzip handeln und dieser Subjektivität folgen, weil du glaubst, dass dies das richtige ist.

Gut. Ein Wolfgang aus Sachsen findet das auch ganz toll. Vorallem findet er es richtig Menschen in Rassen zu unterteilen und ist der Meinung, dass die Welt ein besserer Ort wäre wenn es bestimmte Volksgruppen garnicht geben würde.

Wie willst du ihn jetzt "beweisen", dass seine Anschauung moralisch verwerflich ist, wenn er der selben Subjektivität folgt wie du?

Das Gespräch mit "Wolfgang" wird nur im Streit enden.

Kant war sehr mutig, keine Frage. Vorallem eine seiner Ansichten im Bezug auf das lügen.

Selbst wenn dir jemand eine geladene Pistole an die Schlefe halt, hast du kein Recht zu lügen, seiner Ansicht nach.

Wenn deine Frau dich fragt ob sie etwas zugenommen hat, dann sag ruhig die Wahrheit, ,,ja Schatz, ordentlich!", aber wunder die danach nicht wenn du mit der Eisengusspfanne eine übergebraten bekommst.

Das ist meiner Ansicht nach kein Maßstab für ein "Vernünftiges Wesen".

Wie kann Gott vom Menschen verlangen, an ihn zu glauben?

Auch wenn hier Nutzer sind die sich, wie oft mals, über die Gläubigen lustig machen wollen, indem sie ihre Anschauung bespotten und satireartig verunglimpfen wollen, ist die Antwort von uns Gläubigen immer noch die selbe,- weil das Leben eine Prüfung ist und der eine Gott durch verschiedene Propheten, die er zu den Völkern schickte, deutlich vermittelte WER er ist, WAS er will, WIESO er das oder das will. Vorallem den Sinn der Existenz beantwortet er. Sogar empirische Beweise gibt es (siehe Koran).

Die Antwort ist einfach und sie ist so leicht zu überprüfen, aber eine einfache Antwort will nicht jeder.

Warum haben sonst etliche Persönlichkeiten Bücher über die Frage "Was ist der Sinn des Lebens?" geschrieben?

Haben die Autoren sich etwa alle mit den Religionen beschäftigt, sie studiert, ihre Kausalität verstanden und die Grundlegenden Botschaften die sie vermitteln und daraufhin ihr Buch geschrieben? Wo ist denn das "kritische denken" in diesen Fällen?

Tatsache ist, "kritisches denken" erfordert Objektivität und das sind die meisten definitiv nicht. Ihre Ansicht ist geprägt von der Subjektivität anderer und sie machen sich gar nicht erst die Mühe für ein objektives Studium bevor sie ihr Urteil abgeben.

Und genau deswegen, weil der Mensch "kritisch denken" kann, frei ist in seinem Willen das zu befolgen was er als richtig oder falsch ansieht, hat Gott auch das Anrecht darauf, dass man an ihm glaubt. Eine Objektive Quelle und keine Subjektivität.

Ohne jetzt großartig "Gaben, Wunder oder Barmherzigkeiten" aufzuzählen, die durch bestimmte "kritische Denker" wieder verunglimpft werden, obwohl sie sich nicht die Mühe gemacht haben diese Ansicht Objektiv zu studieren.

Zicke52  05.01.2023, 03:01

"eine Fluchtaussage, um sich nicht objektiv mit Religion und ihrem Ursprung zu beschäftigen"

Gerade wer sich objektiv mit Religionen und deren Ursprung beschäftigt, kommt unweigerlich zum Schluss, dass sie menschliche Konstrukte sind. Sie spiegeln immer den Zeitgeist im geographischen Raum wieder, der zur Zeit ihrer Entstehung dort herrschte.

"Wenn er (Wolfgang aus Sachsen) der selben Subjektivität folgt wie du"

Und wenn Wolfgang aus Sachsen seine Subjektivität einem Gott in den Mund legt, dann verwandelt sie sich in Objektivität?

"weil das Leben eine Prüfung ist"

Nein, ein Lotteriespiel, bei dem erraten werden soll, welcher Gott der richtige ist.

"und der eine Gott"

Wenn man bloss wüsste, wer der eine ist

"durch verschiedene Propheten"

Oft zwielichtigen Gesellen, die einander widersprachen

"die er zu den Völkern schickte"

anstatt sich selber erkennen zu geben und sich klar und deutlich auszudrücken.

Ja, so isser, der von Menschen konstruierte Gott.

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  1. Gott verlangt das nicht, es ist eine freiwillige Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen kann und muss. Gott sagt nur, welche Konsequenzen es hat, wenn jemand nach ihm sucht oder ihn ablehnt.
  2. Durch den Sündenfall von Adam und Eva sind wir von Gott getrennt worden. Der Glaube an Jesus Christus und sein Erlösungswerk hebt diese Trennung auf, so dass wir wieder Zugang zu Gott haben.
  3. Christlicher Glaube kann nicht von uns selbst herbeigeführt werden. Wir können ihn uns nur schenken lassen. Es ist eine wundervolle Erfahrung.
  4. "...das es nicht wahrnehmen und begreifen kann..." Wir können Gott nur dann annähernd begreifen und wahrnehmen, wenn wir offen für ihn sind (was die meisten eben nicht sind, weil ihnen ihr Verstand im Wege steht), und wenn er uns seinen Geist schenkt.
  5. Der Glaube ist kein Produkt des menschlichen Verstandes, sondern der geistlichen Wahrnehmung. Das heißt, Glaube läuft auf einer geistlichen Ebene ab, nicht auf der verstandesmäßigen.
  6. Gott erwartet von seinen Gläubigen auch, dass sie gute Menschen sind. Das ist die Folge des Glaubens. Es gibt natürlich auch viele gute Menschen ohne christlichen Glauben. Das ist dann aber Humanismus, weil der Bezug zu Gott fehlt.
Zicke52  05.01.2023, 03:04

"Gott verlangt das nicht"

Wieso droht er dann mit ewiger Folter, wenn man nicht "freiwillig" an ihn glaubt?

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Termobar  05.01.2023, 07:26

Also bei 1 ist es die Entscheidung, bei 3 ein Geschenk und bei 5 Folge von "geistlicher Wahrnehmung". Wie soll man sich für ein Geschenk "geistlicher Wahrnehmung" entscheiden?

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Avena  06.01.2023, 22:16
@Termobar

Du kannst dich freiwillig entscheiden, ob du nach Gott suchen willst oder nicht. Wenn du ihn ernsthaft suchst, dann wird er sich finden lassen und dir den Glauben schenken und auch die geistliche Wahrnehmung. Das sind die Folgen der Suche.

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Termobar  09.01.2023, 06:30
@Avena

Ach klar, und wer sucht und nichts findet, der sucht nicht richtig, gelle? Der logische Fehler hier nennt sich "kein wahrer Schotte", einfach mal googlen.

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Im Christentum sind wir der Meinung, dass Gott das nicht verlangt oder erwartet, sondern dass der Glaube eine Gabe Gottes, ein Geschenk ist.

Zicke52  05.01.2023, 03:06

Und die Nichtbeschenkten werden bestraft. Dafür, dass sie das Geschenk nicht bekommen haben.

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Wie kann Gott vom Menschen verlangen, an ihn zu glauben?

Macht Gott das? Wer behauptet das? So wie ich das aus der Bibel lese, wird eher erwartet, dass man ein positives Miteinander pflegt, angereichert mit Hilfsbereitschaft, Vergebungsbereitschaft und auf Basis der Nächstenliebe und ich sehe keine vernünftige Sichtweise, die dem entgegen stünde.

Es ist doch klar, dass ein “vernünftiges Wesen” (Immanuel Kant)

Also aus meiner Sicht war der vielleicht Realist, aber vernünftig ist etwas anderes. Emmanuel Kant war in etwa so vernünftig, wie Friedrich Nietzsche hilfsbereit war und aus der Sicht von Sigmund Freud nicht jeder mindestens ein psychisches Problem hatte.

Er verlangt das nicht, sondern überlässt diese Entscheidung jedem selbst!