Wie kam es überhaupt zur Spaltung der christlichen Kirche (Martin Luther)?

4 Antworten

Mit Dr. ML kam es nicht nur zur Spaltung der "göttlichen" Institution Kirche, sondern zur weiteren Aufdeckung der angeblichen "Menschen-" und "Nächstenliebe" dieses Glaubenskonstruktes und damit seines Gottes.

Mit ihm wurde klar, dass dieser Aberglaube gar nichts Einheitliches, sondern etwas beliebig Refomierbares und für die Mehrheit der Menschheit zutiefst Unnötiges darstellt.

Am 21. Oktober 2017 fand in Bochum eine Tagung statt, die kurz vor dem Höhepunkt der Luther-Dekade, dem Reformationsjubiläum am 31.10. 2017, einen Kontrapunkt zu der völlig unkritisch idealisierten Darstellung des Reformators setzte.

Die Glorifizierung Martin Luthers durch die Propagandisten der nach ihm benannten Strömung innerhalb der christlichen Glaubensrichtungen, hat einige Wissenschaftler motiviert, sich die von Luther verfassten und fast vollständig überlieferten Texte näher anzuschauen. Als Referenten brachten sie auf der Tagung ans Licht, was die evangelische Kirche als "Schattenseiten" Luthers verharmlost, und was in der heutigen Situation fortschreitenden Antisemitismus' nicht oft genug dargestellt und im arg verschütteten historischen Gewissen vieler Naivlinge hier im angeblich "christlich geprägten" Abendland wiedererweckt werden sollte.

Die Dokumentation der hasserfüllten judenfeindlichen Schriften Luthers und der Nachweis der verheerenden Wirkung dieser Texte bei der Verfolgung und Ermordung der Juden während des Nationalsozialismus hatten die EKD gezwungen, sich 2015 von dieser Position zu distanzieren und den verharmlosenden Begriff "Schattenseiten" oder "dunkle Seiten" hierfür einzuführen.

Die nähere Betrachtung der gesamten Äußerungen Luthers machte allerdings deutlich, wie viel an dunkelstem Schatten auf seinem Werk liegt. Nicht nur sein extremer Judenhass, sondern seine Haltung insgesamt gegenüber Andersdenkenden erinnern sehr stark daran, wie aktuell fundamentalistische Hassprediger charakterisiert werden.

Unter Berufung auf seinen strafenden Gott verteufelte er im wahrsten Sinne dieses Wortes jede von seiner Überzeugung abweichende Haltung. Er wollte den Papst und die Kardinäle an den Galgen zu bringen. Er forderte dazu auf, von der Lehre abweichende Prediger zu töten, "Hexen" zu verbrennen, behinderte Kinder zu ersäufen, Ketzer und Prostituierte zu rädern und aufständische Bauern mit dem Schwert zu erschlagen.

Obwohl sich führende Nazis in den Kriegsverbrecherprozessen auf Luther beriefen und die Alliierten daraufhin sein Buch "Die Juden und ihre Lügen" auf den Index setzten, ist der mörderische Judenhass Luthers lange vor der Öffentlichkeit verschleiert worden. Seine judenfeindlichen Schriften liegen allerdings gut lesbar und damit für jeden überprüfbar vor.

Die Tagung wollte vor diesem Hintergrund thematisieren, wie unsere Gesellschaft mit einer Organisation wie der evangelischen Kirche umgeht, die einen derartigen Judenhasser weiterhin als Vorbild verehrt.

Sie wollte die Schönredner und Denkverweigerer unter der Anhängerschaft dieses sadistischen Gottes mal ein wenig "wiedererwecken".

Ein Vorhaben, das sich angesichts aktueller Beispiele hier im Land der "Dichter und Denker", besser der "Doofen und Deppen, nur schwer durchsetzen lässt.

Umfangreiche kirchliche Missstände, die bis an die Päpste reichten und theologische Lehrgründe, die sich mit der Schrift nicht vereinbaren liesen.

Was unter anderem die hierarchische-monarchistische Kirchenstruktur, den Zwangszölibat, den falschen Heiligen - Anrufungskult, im Besonderen den Marienkult betraf, das Fegefeuer, dessen Aufenthalt man sich mit Ablassbriefe verkürzen konnte, für sich selbst und für Verstorbene. Und dass man sich mit bestimmte religiösen Handlungen/Zeremonien/Gebet usw. Verdienste bei Gott verschaffen könnte.

Diese Liste könnte belieb fortgesetzt werden, die zur Trennung führte, weil die Kirche nicht bereit war diese falsche Dinge aufzugeben. Im Gegenteil man bekämpfet mit allen Mitteln diese vorgebrachten Gründe und erklärte Luther zum großen Feind der Kirche und hätte ihn gerne am Scheiterhaufen brennen sehen.

Das meiste von dem was der Reformator damals als unbiblisch und als unapostolisch bezeichnet hat, hat bis heute in der kath. Kirche seine Gültigkeit. An diesen grundlegenden katholischen Lehrpunkten und an ihrer Kirchenstruktur hat sich bis heute nichts geändert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Es kam zur Abspaltung von der kath. Kirche, weil Luther nicht nur die damaligen Missbräuche einiger Geistlichen angeprangert hat, sondern dogmatisierte Glaubensaussagen der Kirche aufgehoben und durch seine Sola-Dogmen ersetzt hat. Er hatte "Eingebungen" und meinte, ihnen folgen zu müssen. Dadurch hat er die Kirche gespalten. Andere Reformatoren wie Calvin und Zwingli haben es ihm gleich getan und noch andere Änderungen vorgenommen. Deshalb ist auch der Protestantismus gespalten in lutherisch, ev.-reformiert und die vielen Freikirchen mit ihren eigenen Auslegungen.

Es gab schon immer Spaltungen der Religionen. Die Welt ist voll davon. Im christlichen Bereich gibt es nicht nur die Protestanten, die sich sektiert haben. Sie ist nur die größte "Abteilung" jenseit der katholischen. Einer der Hauprtgründe ist wohl die Ablehnung der Ablassshandlung, Ablassbriefe, wodurch man sich mit Geld von den Sünden frei kaufen kann. Und dass der Papst nicht als Oberhaupt der Kirche als Vertreter von Gott auf Erden gelten kann.