Abendmahlslehre bei Luther?
Ich dachte immer, dass Martin Luther dasselbe Abendmahl Verständnis Patte wie die katholische Kirche. Laut der Aussage eines bekannten und wikipedia unterscheiden sich diese aber. Ich weiß nicht wo der Unterschied liegt. Kann ihn mir jemand vielleicht erklären ohne zu werten?
5 Antworten
Das sind feine Unterschiede die merkwürdiger selbst manche Pfarrer nicht kennen.
Im evangelischen Glauben ist der Geist Christi in Wein und Brot anwesend, jedoch werden Wein und Brot nicht zu Fleisch und Blut.
Im RK glauben trinkt man tatsächlich das Blut und verspeist das Fleisch, obwohl Brot und Wein nicht die äußeren Eigenschaften von Blut und Wein aufweisen.
Die RK Kirche beruft sich hier auf philosophische Lehren die aber zu komplex und zu umfangreich sind um sie hier wirklich darstellen zu können.
Der Geist Christi ist in Brot und Wein, nicht der Körper.
Im RK glauben ist christus tatsächlich körperlich anwesend.
Also wir essen und Trinken den Geist? So kommt der in uns rein? Gibt es dann zwischen Essen und Trinken einen Unterschied? Ich meine im bezug auf die gespendete Gabe
Nein. Essen und trinken sind bei den Katholiken und den evangelischen gleich.
Der Unterschied besteht darin, dass Luther die Eucharistie als eine himmlische Anwesenheit Jesu in Brot und Wein als Laib und Blut Christi beschrieb, während Katholiken meinen Christus wäre tatsächlich, physisch und leiblich in Brot und Wein anwesend.
Das beudtet Katholiken glauben, sobald die Worte gesprochen wurden verwandelt sich das Brot und der Wein tatsächlich physisch und wirklich in den Laib Jesu und das Blut Jesu. Also als ob das wirklich jetzt, ganz echt Fleisch und Blut wären.
Während Luther meinte, dass Jesus zwar durchaus tatsächlich anwesend ist, aber in himmlischer Form, nicht in leiblicher Form. Durch Jesu Allgegenwart ist er also auch wie überall in Brot und Wein anwesend, jedoch dort beim Abendmahl in einer besonderen, nahen Art und Weise. Aber eben nur himmlisch, spirituell gesehen. Nicht fleischlich, physisch wie die Katholiken das meinen.
Dann gibts da noch die reformierte Sichtweise, dass Brot und Wein lediglich Zeichen für Leib und Blut Christi seien und, dass das Abendmahl ein Gedächtnismahl ist.
Ich glaube, du hast die katholische Lehre missverstanden.
Nach ihr ändert sich durch die Wandlung nichts an den physischen Eigenschaften von Brot und Wein. Sie sehen aus wie Brot und Wein, die riechen und schmecken wie Brot und Wein, sie sind auch chemisch nichts anderes als Brot und Wein.
Dennoch werden Brot und Wein bei der Wandlung zu Leib und Blut Christi. Diese Wandlung bezieht sich aber nicht auf Äußerlichkeiten, sondern ist eine Wesensveränderung, die einer naturwissenschaftlichen Überprüfung nicht zugänglich ist. Durch die Wandlung wird Christus unter den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtig.
Stimmt nicht, in Lanciano verwandelte sich die Hostie in echtes Blut und Fleisch Christi. Dieses Blut und Fleisch wurde wissenschaftlich akribisch untersucht und als echt erkannt.
Dass es sich um Fleisch und Blut handelt, ist wissenschaftlich untersucht. Dass das Fleisch und das Blut bei einer Wandlung in der Messe entstanden sind, ist wissenschaftlich natürlich nicht nachweisbar.
Ja, du hast natürlich Recht, die Gestalt von Brot und Wein bleiben so, aber die Substanz wandelt sich ganz klar in echtes Blut und echten Laib Jesu Christi nach katholischer Lehre. Was man da in der Hand hält mag vielleicht aussehen wie Brot und Wein ist aber tatsächlich wirklich Blut und Fleisch Christi.
In ihrem tatsächlichen Wesen wandelt sich Brot und Wein, sodass Katholiken es als tatsächliches Blut und Fleisch Christi behandeln.
Wenn ich mich dahingehend falsch ausgedrückt habe, dass sich die physische Form ändern würde, dann war das ein Missverständnis.
Zu wem soll denn das Fleisch und das Blut, das aus der Hostie unter den Augen von Zeugen konsekrierte, denn sonst gehören, wenn nicht dem Erlöser?
Dogma de fide 179.In der Eucharistie ist der Leib und das Blut Jesu Christi wahrhaft, wirklich und wesenhaft gegenwärtig.180.Christus wird im Altarsakrament durch Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in seinen Leib und der ganzen Substanz des Weines in sein Blut gegenwärtig.181.Die Gestalten von Brot und Wein bestehen nach der Substanzverwandlung fort.
Sowohl die röm.-kath. Kirche als auch Luther sind sich darin einig, dass Christus in Brot und Wein gegenwärtig ist. Luther lehnte allerdings die kath. Transsubstantiationslehre ab (=der Wandel der Substanz von Brot und Wein in Leib und Blut Christi). Luther bediente sich als Analogie eines Bildes: Wenn man ein Eisen in ein Feuer legt dann glüht es und es ist im glühenden Eisen sowohl das Eisen als auch die Hitze gegenwärtig.
Die luth. Lehre vom Abendmahl wird auch als Konsubstantiation bezeichnet. Diesen Begriff verwendete Luther allerdings noch nicht. Für Luther war es wichtig, dass Christus wirklich in der Eucharistie gegenwärtig ist und nicht eine besondere Theorie über die Art und Weise seiner Gegenwart.
Hier geht es offenbar um die Transsubstationslehre der katholischen Kirche.
Die Katholiken glauben, während der Feier der Eucharistie sei Jesus Christus in der Gemeinschaft mit den Gläubigen, also persönlich anwesend. Brot und Wein würden umgewandelt in den Leib und Blut Jesu Christi. Deshalb sagt der Pfarrer zu dem, der die Kommunion empfängt: "Der Leib Christi".
In der evangelischen Kirche und in den reformierten Kirchen spielt das Abendmahl nur noch eine Nebenrolle, vegetiert zum Gedächtnismahl. Die Eucharistie ist bei den Evangelischen kein Sakrament. Im Gottesdienst dominieren zunehmend die Wortbeiträge. Dies sehen wir in den evangelischen Gottesdiensten, die sonntags im ZDF übertragen werden. Es werden z. B. die Akteure im Gesundheitswesen vorgestellt. Ausgiebige Gesangsbeiträge und Orgelsessions dominieren den Gottesdienst.
Deshalb gibt es auch reformierte Kirchen, die nur einmal im Jahr das letzte Abendmahl feiern. Sie lehnen eine sonntägliche Abendmahlfeier überhaupt ab.
Gerade in der Diskussion "Frauen in den Priesterberuf" zeigen sich bei den Katholiken Schwächen. Kann eine Frau die Eucharistie feiern? In der Vergangenheit hat man dies verneint. Denn im Jerusalemer Tempel agierten nur Männer. Die Frauen waren auf den Frauenvorhof beschränkt.
Da sind die Evangelischen in einer besseren Position. Die Eucharistie ist abgeschafft. Somit können Frauen den Pfarrerinnenberuf frei wählen.
In der evangelischen Kirche .... spielt das Abendmahl nur noch eine Nebenrolle, ...Die Eucharistie ist bei den Evangelischen kein Sakrament.
Deine Kenntnisse sind grausig
https://de.wikipedia.org/wiki/Sakrament#Evangelische_Kirchen
Das Abendmahl: Am Abendmahl können alle Getauften teilnehmen. Im Gegensatz zum katholischen Glauben wird Brot und Wein nicht "gewandelt" in den Leib und das Blut Christi. Vielmehr ist Christus zugegen und die Gläubigen teilen Brot und Wein im Gedächtnis an Jesus Christus. Die heilige Eucharistie ist die Wandlung. In vielen evangelischen Gottesdiensten wird auf das Abendmahl verzichtet. Man sehe die Übertragungen evangelischer Gottesdienste im ZDF.
Man sehe einmal BIBEL TV. Bei HOUR OF POWER wird nur ein Wortgottesdienst abgehalten. Da gibt es überhaupt kein Abendmahl. Die letzte Abendmahlfeier erlebte ich 1981 als ökumenischer Gottesdienst.
Spaß beiseite! Ich selbst war Messdiener. Ich weiß, dass der katholische Priester lediglich mit Wasser verdünnten Weißwein trinkt. Das Bistum Trier besitzt ausgedehnte Weinberge. Von dort wird der Messwein bezogen. Die große Hostie, die der Priester hat, wird von ihm gebrochen und gegebenenfalls an seine Mitzelebranten aufgeteilt. In der evangelischen Kirche wird zunehmend die Abendmahlfeier an Pessach gefeiert. In reformierten Kreisen setzt sich immer mehr dieser Termin durch. Denn das letzte Abendmahl wird zunehmend als Gedächtnismahl gesehen, das einmal im Jahr gefeiert wird.
Vielleicht hilft es dir weiter, dass Luther oder seine Nachfolger (bin mir nicht sicher) später seine Meinung über das Verständnis von Abendmahl / Eucharistie änderte.
Ursprünglich war er in diesem Aspekt tatsächlich auf der katholischen Linie, aber heute wird das Abendmahl symbolisch eingenommen, nicht wie bei den Katholiken als "echtes" Blut und Leib Christi.
Luther hat seine Meinung nicht geändert, auch von seinen Nachfolgern wurde die lutherische Lehre nicht geändert. Sie wird nur von vielen Lutheranern nicht mehr ernst genommen.
Hinzu kommt, dass die Reformierten tatsächlich schon immer die Realpräsenz ablehnen. In vielen Gegenden Deutschlands sind Lutheraner und Reformierte jedoch in einer gemeinsamen Landeskirche zusammengeschlossen. Viele Evangelische wissen gar nicht, ob sie Lutheraner oder Reformierte sind. Erst recht wissen sie nicht, was sie in Bezug auf das Abendmahl glauben sollen.
Danke für deine Antwort. Ich war mir wirklich nicht sicher.
Ja, dass es Unterschiede in den reformierten / lutherischen / was auch immer Landeskirchen gibt, und wie die genau aussehen, ist vielen nicht so bekannt. In meiner Heimat in Bayern sind alle "evangelisch", hier in der Schweiz wo ich lebe, alle "reformiert".
Dabei ist gerade Bayern eine der Gegenden, in der es getrennte Landeskirchen für Lutheraner und Reformierte gibt. Die Evangelischen sollten also schon eigentlich wissen, ob sie Lutheraner sind (das sind die weitaus meisten) oder Reformierte.
Die Evangelischen wissen das vielleicht schon, aber die Katholiken, zu denen ich gehörte, wohl nicht. Jedenfalls war das nie relevant. Das waren einfach immer nur die "anderen Christen" 😉
Aber da steht etwas davon, dass im Brot das wahre Fleisch und im Wein das wahre Blut ausgeteilt wird. Das ist das was Luther hier anscheinend sagt und so ganz verstehe ich den Unterschied nicht.