Wie ist "wie auch immer" für euch belegt?
Mal kontextlos.
Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen
4 Antworten
Das geht nur per Kontext:
Wenn jemand schnell das Thema wechseln will, weil es ihm unangenehm ist, dann ist es auf jeden Fall negativ.
Wenn ich hier im Forum etwas schreibe und mich näher erkläre - wie auch immer - dann ist das neutral.
"Auf jeden Fall negativ" stimmt aber nicht. Wenn beiden das Gespräch oder das Thema unangenehm ist, kann es für den Gegenüber auch sehr erleichternd sein, wenn der Gesprächspartner durch das "wie auch immer" deutlich macht, dass ihm das Thema garnicht so wichtig ist oder der Gesprächsbedarf garnicht so groß ist, wie im ersten Moment gedacht. Das gilt ganz besonders für konfliktscheue Menschen, die sich dem zwar notgedrungen stellen, aber eigentlich grundsätzlich keine Lust auf Streitgespräche haben.
Dann ist es aber auf keinen Fall positiv! Dann ist es ja bei beiden Gesprächspartnern negativ! 😉 Sie kehren den Inhalt des Gesprächs schnell mal "unter den Teppich" sozusagen. Nein - da sehe ich nichts Positives.
Das empfindet doch jeder anders. Die Frage wäre dann erstmal, ob das jeweilige Thema den Stress überhaupt wert ist. Meiner Erfahrung nach entstehen 90% aller Streits nicht weil das Thema so wichtig wäre, sondern eher weil man sich in seiner Wortwahl oder seinem Tonfall falsch ausgedrückt hat und der Gegenüber das falsch aufgefasst hat. Da ist es schon ein Segen, wenn beide Partner sich darüber einig sein können, dass man seine gemeinsame Zeit nicht damit verschwendet, sich wegen eines unnötigen Themas ewig im Kreis zu drehen und die Gemüter zu erhitzen. Und in Rechthaberei zu verfallen. Das kann auf Dauer ziemlich toxisch sein.
In dem Fall sollte man lernen, ruhig und sachlich zu argumentieren. Das ist möglich! Dann muss keiner laut werden.
Ein Thema mit "wie auch immer" abrupt zu beenden, bringt niemanden weiter. Das ist und bleibt negativ. Daran knabbern dann beide wortlos herum und leiden.
In dem Fall sollte man lernen, ruhig und sachlich zu argumentieren.
Dieses Lernen braucht jedoch Zeit, Übung, Geduld und oft auch Verständnis.
Ein Thema mit "wie auch immer" abrupt zu beenden, bringt niemanden weiter.
Doch. Es nimmt zumindest erstmal die Hitze aus dem Konflikt. Das ist sehr hilfreich, wenn die Hitze größer wird, als das Thema selbst.
Daran knabbern dann beide wortlos herum und leiden.
Nein. Das ist vielleicht bei dir so. Ich bin da der ganz andere Typ. Und ein Thema vorübergehend zu beenden, weil man feststellt, dass die Art und Weise gerade zu nichts führt, bedeutet ja auch nicht, dass man es garnicht mehr anspricht. Manchmal ist es einfach besser ne Nacht drüber zu schlafen und zu schauen, ob es überhaupt noch Gesprächsbedarf gibt, wenn die Emotionen abgekühlt sind. Das ist nämlich sehr oft nicht der Fall, weil das eigentliche Thema nur irgendeine Lapalie war.
Es ist eine Phrase, die ich am ehesten zum Einleiten des Endes einer Diskussion verwenden würde.
"Wie auch immer - es gibt zwar Argumente für beide Seiten, aber ich bevorzuge eindeutig eine Seite - da mich die andere nicht überzeugen konnte. Und weil ich nun mal Eure Gehaltschecks autorisiere ... "
Wie ist "wie auch immer" für euch belegt?
Diese Strukturfloskel hat im Satz funktionalen Charakter und schließt ein vorangehendes gedankliches Konstrukt ab, ohne es argumentatorisch zu beenden. Durch ihre verkürzende Wirkung kann sie als rhetorischer Kunstgriff dienen.
Die Floskel an sich ist wertfrei, lässt sich je nach Kontext aber positiv oder negativ einsetzen.
Hmmm ... guter Beitrag.
Ich empfinde es oft als:
---whatever
---whichever way
im Englischen. Bin mir nie sicher.
Haut das halbwegs hin?
Du empfindest ganz richtig, Pfiati.! Von der sprachlichen Ebene her dürfte 'whichever way' äquivalent zu "wie auch immer" sein.
- da ist 'whatever' lässiger; es eignet sich zumindest auch, in einem negativen Kontext (Streit z. B.). verwendet zu werden.
◇♧◇
Ich schau auch immer gern nach einer Entsprechung im Französischen: da heißt es für 'wie auch immer': 'n'importe comment' = 'egal wie', ebenfalls wertneutral. ♧◇♧
Übrigens ist das der Ausdruck, den du körpersprachlich mit einem Schulterzucken verbinden kannst, wenn du ihn mündlich verwendest. :-) (manche kürzen auch ab und sagen 'n'importe...' , also 'egal' = Sprachökonomie!).
Alles klar? :-) LG
Resignation, Verzweiflung, aber auch Erleichterung. Also am ehesten neutral.
Guter Beitrag.