Wie hilft man Leuten mit Suizidgedanken und Depressionen?

7 Antworten

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Ein Problem von medizinisch relevanten Depressionen ist, dass man ihnen ziemlich ausgeliefert ist. Als als aussenstehende "Zivilperson" kann man die Krankheit als solches nicht behandeln, jedoch dazu beitragen, dass die betroffene Person sozial eingebettet bleibt. Dies ist enorm wichtig, denn depressive Menschen ziehen sich oft zurück, was zu einer sozialen Isolation führen kann.

Was man primär tun kann ist der betroffenen Person eine Struktur zu geben. Depressive Menschen sind in der Regel völlig antriebs- und motivationslos. Sie sind nicht mehr fähig einem geregelten Alltag nachzugehen und würden am liebsten im Bett liegen bleiben. Das Problem dabei ist, dass "im Bett liegen bleiben" die Depressionen noch verstärkt. Es braucht also jemand der sie animiert einfachen alltäglichen Aktivitäten gemeinsam nachzugehen. Spazieren, gehen, Einkaufen gehen, gemeinsam Kochen/Essen usw. Wichtig dabei ist, dass die Aktivität den Betroffenen etwas fordert, aber keineswegs überfordert.

Die Behandlung der Erkrankung an sich muss von einer Fachperson (Psychiater oder Psychologe mit psychotherapeutischer Ausbildung) durchgeführt werden. Elementar dabei ist eine längere und intensive Psychotherapie. Diese kann akute Situationen zwar etwas abfedern, doch ist die Therapie vor allem ein längerer Prozess in dem ein Umgang mit der Krankheit gelehrt wird. Im Idealfall lernt der Patient umzudenken und/oder die psychologischen Ursachen der Depression werden aufgearbeitet und der Krankheit somit die Grundlage entzogen. Dieser Prozess kann Monate, eher Jahre dauern.

Mittelfristig (manchmal auch langfristig) werden bei schwereren Depressionen parallel dazu Medikamente verabreicht. Allen voran Antidepressiva (primär aus der Gruppe der SSRI/SNRI) aber auch ergänzende Medikamente wie die sogenannten Mood-Stabilizer oder atypische Neuroleptika. Diese Arzneimittel einzunehmen ist aufgrund deren Nebenwirkungen meist alles andere als lustig und häufig einfach das kleinere Übel im Vergleich zu den Beschwerden der Depression. Zudem gibt es keine Garantie was die Wirksamkeit betrifft.

Alles Gute...

PS: Bin selbst von zeitweise schweren Depressionen betroffen...

Sei für sie da, aber zwing dich ihr oder ihm nicht auf. Mach ihr oder ihm klar, dass er oder sie etwas besonderes ist und wertvoll ist. Zeig ihm oder ihr die vielen schönen Dinge im Leben und dass es Sinn macht zu Leben. Mach ihr klar, was sie alles verlieren wird und wem sie alles traurig machen würde. Wenn es sehr schlimm ist, dann klar machen, dass sie Hilfe braucht und sie in ihren Weg unterstützen.

annabanana114  02.11.2019, 00:14

Das ist allgemein, aber jeder ist ja nochmal anders. Konkret finde ich es schwer zu sagen, denn jeder ist anders und einzigartig. Jedem Menschen hilft etwas anderes und tut etwas anderes gut. Wenn die Person damit einverstanden ist, dann vielleicht auch Tabletten...

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Mehr darüber sprechen, etwas Interessantes zusammen unternehmen, immer dabei sein

Wenn du keine kompetente Ausbildung hast, wirst du dazu nicht in der Lage sein.

Als Laie kannst du zwar zuhören, was wichtig ist, aber helfen können nur ausgebildete Fachleute (Psychiater, Therapeut).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 34 Jahren an Depression und Dysthymia erkrankt.

Mit Liebe und Wahrheit.

Paar Hilfreiche Tipps gibt es auch bei wikihow: Wie verhindere ich einen Suizid?

Wenn man so etwas noch nicht selbst erlebt hat, dann kann es helfen, wenn man auf die Berichte anderer verweist.

Meine Strategie:

Beten

Mitgefühl

Ermutigen

Durch Fragen zur Erkenntnis führen, denn hinter Depression stecken immer auch irgendwelche Lügen und sei es, dass danach alles vorbei ist.