Mirtazapin ist ein tetrazyklischs Antidepressivum welches zur Behandlung von Depressionen zugelassen ist. Aufgrund seiner stark schlaffördenden Wirkung wird es häufig auch als Schlafmittel zweckentfremdet.

Mirtazapin wird somit vorzugsweise am Abend bzw. vor dem in Bett gehen genommen. Die Halbwertszeit von Mirtazapin beträgt 20-40 Stunden. Eine Restmüdigkeit am darauf folgenden Tag ist also eher die Regel, nicht die Ausnahme. Diese Nebenwirkung geht nach einigen Wochen etwas zurück, also wenn sich der Körper bzw. das Gehirn an das Medikament gewöhnt hat, verschwindet jedoch nicht ganz.

Die Frage ist, warum du Mirtazapin einnimmst. "Lediglich" aufgrund von Schlafstörungen oder auch aufgrund einer Depression? Je nach dem wie diese Frage beantwortet wird lassen sich potenzielle Alternativen ableiten... falls dich die Nebenwirungen von Mirtazapin zu stark belasten.

Mögliche Alternativen wären beispielsweise...

  • Quetiapin: Ein atypisches Antipsychotikum mit antidepressiver und stark schlaffördender Wirkung. Die Halbwertszeit von nicht retardierten Präparaten liegt bei 7-12 Stunden.
  • Trazodon: Ein atypisches Antidepressivum mit einer moderat antidepressiven und schlaffördenden Wirkung. In der Regel gut verträglich. Halbwertszeit 4-11 Stunden.
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Die Frage ist, was du unter dem Begriff Droge verstehst. Dorge ist ein Begiff aus der Alltagssprache. In der Regel sind damit rauscherzeugene Substanzen gemeint.

In der Wissenschaft bzw. der Medizin spricht man hingegen von psychoaktiven Substanzen. Psychoaktive Substanzen sind Wirkstoffe welche die Blut-Gehirn-Schranke überwinden und aktiven Einfluss auf den Hirnstoffwechsel nehmen. Dadruch vermögen sie den psychischen Zustand des Konsumenten zu beeinflussen.

Psychoaktive Substanzen können rauscherzeugend sein (z.B. Opioide) oder auch nicht (z.B. Antidepressiva). Sie können legal erhältlich (z.B. Alkohol), verschreibungspflichtig (z.B. Antipsychotika) oder auch illegal (z.B. Kokain) sein.

Antidepressiva wirken nicht rauscherzeugend und machen auch nicht im klassichen Sinne abhängig. Geht man nun von der alltäglichen Definition von Drogen aus (rauscherzeugende Substanz), dann lautet die Antwort nein. Antidepressiva sind keine Drogen.

Geht man von der wissenschaftlichen Definition aus (psychoaktive Substanz) dann lautet die Antwort ja. Antidepressiva sind psychoaktive Substanzen.

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Grunsätzlich führt der nasale Konsum eines Medikaments zu einem schnelleren Wirkungseintritt und einer intensiveren Wirkung... aber auch zu einer kürzeren Wirkdauer. Allerdings gilt es 3 Faktoren zu beachten:

  1. Ist das Medikament wasserlöslich?
  2. Ist das Medikament retardiert?
  3. Handelt es sich um ein Medikament mit unmittelbarer Wirkung oder um ein sogenanntes "Spiegel-Medikament"?

Zum 1. Punkt: Ein Wirkstoff kann nur dann durch die Nasenschleimhäute aufgenommen werden wenn er wasserlöslich ist. Ist er nicht wasserlöslich ergibt der nasale Konsum keinerlei Sinn. Das einzige was man in diesem Fall mit dem nasalen Konsum erreicht ist eine verstopfte Nase, ein verzögerter Wirkungseintritt (da man warten muss bis das Ganze den Rachen runter läuft und im Magen landet) sowie eine abgeschwächte Wirkung (nicht alles läuft der Rachen runter sondern wird früher oder später wieder rausgeschnäutzt). Beispiel: Es gibt Menschen welche Alprazolam (Xanax/Tafil) nasal konsumieren, Alprazolam ist jedoch nicht wasserlöslich.

Zum 2. Punkt: Die Retardierung eines Medikament führt zu einer kontrollierten Wirkstofffreisetzung. Es garantiert also, dass der Wirkstoff über längere Zeit nach und nach freigesetz wird. Wird nun ein retardiertes Medikament pulverisiert, fällt die Retardierung weg und der ganze Wirkstoff gelangt auf einmal ins Blut. Dadurch wird die Wirkung intensiver, hält jedoch weniger lange an.

Zum 3. Punkt: Es gibt Arzneimittel mit einer unmittelbaren Wirkung (z.B. Benzodiazepine) aber auch Arzneimittel welche als sogenannte Spiegel-Medikamente gelten (z.B. Antidepressiva). Spiegel-Medikamente haben keine unmittelbare Wirkung sondern müssen erst über mehrere Tage oder Wochen eingenommen werden um wirksam zu sein. Zudem sollten sie möglichst einen stabilen Spiegel aufweisen. Der nasale Konsum ergibt somit keinen Sinn. Diese Medikamente haben -wie erwähnt- keine unmittelbare oder rauscherzeugende Wirkung. Zudem führt der nasale Konsum zu einem instabilen Spiegel.

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Risperidon ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der atypischen Antipsychotika. Zugelassen ist es zur Behandlung schizophrener Psychosen, manischer Episoden (bipolare Störung) und schwerer psychiatrisch bedingter Aggressivität. Ferner hat es auch eine schlaffördende Wirkung.

Escitalopram ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI, zugelassen zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und Zwangserkrankungen.

In der Tat können SSRI-Antidepressiva und Risperidon Wechselwirkungen aufweisen. Bekannt sind Interaktionen von Risperidon mit Fluoxetin und Paroxetin, in gerigerem Masse auch mit Sertralin und Fluvoxamin, jedoch nicht mit Citalopram oder Escitalopram.

Viele psychische Erkrankungen verlaufen rezidivierend (in immer wiederkehrenden Schüben) oder gar chronisch. Patienten mit Schizophrenie nehmen ihre Medikamente folglich häufig ein ganzes Leben lang ein. Bei gewissen (nicht allen) Menschen welche 15-20 Jahre oder länger unter einer Schizophrenie leiden und Antipsychotika einnehmen wurde eine Verminderung des Gehirnvolumens beobachtet. Es ist noch unklar ob diese Verminderung durch die Schizophrenie, die Medikamente oder beides verursacht wurde. Das Antipsychotika zumindest Teil der Ursache sind ist also keineswegs auszuschliessen.

Doch wie bereits erwähnt handelt es sich bei um Personen welche Jahrelang Antipsychotika einnehmen müssen. Diesbezügliche Schäden nach "lediglich" 5 Wochen sind nicht bekannt.

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Um was für Gras handelt es sich? Also welche Wirkstoffe bzw. Cannabinoide sind darin enthalten? THC? CBD? Beides?

Grundsätzlich reagiert jede Person auf Cannabis (und insbesondere THC) sehr unterschiedlich. Das Spekturm reich von Menschen die damit hervorragend entspannen können bis zu Personen, welche schwere Panikattack erleiden.

Niemand kann im Voraus sagen wie eine spezifische Person auf Cannabis anspricht und was für Nebenwirkungen sich entwickeln. Folglich bleibt einem nichts anderes übrig als es auszuprobieren. Begonnen wird in der Regel mit einer sehr geringen Dosis um die Verträglichkeit zu testen.

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Ja. Warum auch nicht? Die Impfung ist gut erprobt, verträglich und wirksam.

Die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist ein durch Zecken übertragbares Virus welches zu potenziell schweren Symptomen führen kann. 10-30% aller infizierten zeigen Symptome. Im schlimmsten Fall droht eine Entzündung des Gehrin und/oder der Hirnhaut die bleibenden Schaden verursachen kann.

Die FSME-Impfung wird zu Beginn (Erstimmunisierung) 3x verabreicht (1. Impfung, nach 2-12 Wochen 2. Impfung, nach 5-12 Monate 3. Impfung). Anschliessend muss sie alle 5-10 Jahre aufgefrischt werden.

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Bupropion ist ein Arzneimittel welches zur Behandlung von Depressionen und zur Rauchentwöhnung eingesetzt wird. Wie jedes Antidepressivum so muss auch Bupropion tägich eingenommen werden und kann vor allem zu Beginn der Behandlung gewisse Nebenwirkungen verursachen. Die eigentliche Wirkung ergibt sich nach ca. 2-4 Wochen... sofern man auf das Medikament anspricht.

Nebenwirkungen sind bei Antidepressiva die Regel, nicht die Ausnahme. Je nach Medikament sind diese sehr unterschiedlich sowohl in der Form als auch in ihrer Ausprägung.

Wie bei allen Fertigarzneimitteln so wurden auch bei Bupropion im Rahmen der Zulassungsstudien die Nebenwirkungen systematisch erfasst und anschliessend in Häufigkeitsangaben kategorisiert. Akne wurde dabei nicht beobachtet, andere Hautreaktionen schon. Hautausschlag, Juckreiz und Schweissausbrüche sind in der Kategorie "häufig" zu finden. Häufig heisst, dass rund 1-10% aller Konsument*innen davon betroffen sind.

Der Vorteil von Bupropion gegenüber vielen anderen Antidepressiva besteht primär in der Ausprägung der Nebenwirkungen. Bupropion führt in der Regel weder zu sexuellen Funktionsstörungen noch zu einer Gewichtszunahme. Der Nachteil besteht in der etwas schlechteren Wirksamkeit bei schweren Depressionen (was allerdings nichts über den Einzelfall aussagt) sowie in Form der fehlenden angstlösenden Wirkung.

Präventiver Hinweis zum Schluss: Aufgrund des Risikos von epileptischen Anfällen dürfen die Tabletten nicht zerteilt/gespalten/pulverisiert werden.

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  1. Bis auf Johanniskraut-Trockenextrakt sind alle potenziell wirksamen Antidepressiva verschreibugnspfltichtig.
  2. Antidepressiva keine Glückspillen. Sie haben weder eine unmittelbare noch eine rauscherzeugende Wirkung. Um wirksam zu sein müssen sie erst mehrere Wochen lang täglich eingenommen werden. Wenn sie wirken, dann unterdrücken sie die Krankheitssymptome von Depressionen, doch vermögen sie die Stimmung nicht über das gesunde Mass anzuheben.
  3. Antidepressiva sind keine Wundermittel. Selbst bei Menschen mit den entsprechenden Beschwerden sind Antidepressiva oft nur unzureichend wirksam, führen aber zu zahlreichen Nebenwirkungen, insbesondere zu Beginn der Behandlung. Nicht selten müssen die Betroffenen erst mehrere Medikamente durchprobieren bis eines gefunden wird das wenigstens ansatzweise hilft.

Fazit: Niemand nimmt freiwillig Antidepressiva wenn er/sie nicht aus medizinischen Gründen dazu gezwungen ist. Antidepressiva sind alles andere als angenehm zu nehmen, sie können ab einer gewissen Intensität klar definierter medizinischer Beschwerden jedoch das kleinere Übel darstellen.

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Beim Absetzen von Antidepressiva ergeben sich primär 2 Probleme...

Erstens: Vor allem bei abruptem Absetzen können sogenannte Absetzsymptome auftreten. Typische Absetzsymptome können sein:

  • Kreislaufbeschwerden
  • Schwindel
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Höhenangst
  • Brain-Zaps
  • Tinnitus
  • Zucken
  • Schwierigkeiten bei alltäglichen Bewegungen (aufstehen, gehen)
  • Schlafstörungen
  • Lebhafte Träume
  • Müdigkeit
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Körperliches Unwohlsein (Kopfweh, verstopfte Nase, Abgeschlagenheit, Knochen- und Gelenksschmerzen, fieberartige Zustände)
  • Stimmungsschwankungen
  • Muskelkrämpfe
  • Zittern
  • Aggressives Verhalten
  • Manische Zustände
  • Depressive Zustände
  • Sexuelle Dysfunktionen

Absetzsymptome treten in der Regel 48-72 Stunden nach der letzten Einnahme auf, sind zu Beginn am stärksten ausgeprägt und lassen in den darauf folgenden Tagen/Wochen wieder nach. Je länger die Einnahme zurück liegt, desto schwächer werden sie.

Zweites: Depressionen und Angststörungen verlaufen sehr häufig rezidivierend (in immer wiederkehrenden Schüben) oder gar chronisch. Antidepressiva können nicht heilen, sie unterdrücken im Idealfall jedoch die Symptome. Folglich ist es nach dem Absetzen eines Antidepressivums häufig nur eine Frage der Zeit bis sich gewisse Krankheitssymptome erneut bemerkbar machen. Diese beginnen in der Regel (es gibt Ausnahmen) eher schwach und sind Schwankungen unterworfen. Tendenziell verstärken sich jedoch in den darauffolgenden Tagen/Wochen.

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Sertralin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und Zwangserkrankungen zugelassen ist. Wie jedes Antidepressivum so muss auch Sertralin täglich in einer stabilen Dosis eingenommen werden um wirksam zu sein. Die übliche Dosis liegt bei 50-100mg, die max. Tagesdosis bei 200mg (100mg am Morgen, 100mg am Abend). Eine einmalige Dosiserhöhung ergibt keinen Sinn. Sertralin wirkt nicht rauscherzeugend und hat auch keine unmittelbare Wirkung. Das einzige was man damit erreicht sind verstärkte Nebenwirkungen und bei Überdosierung auch Vergiftungssymptome.

1050mg Sertralin sind 10.5 100mg Tabletten bzw. 21 50mg Tabletten. Solche Mengen schluckt man nicht "aus versehen". Wenn du suizidal bist (was z.B. bei Depressionen sehr häufig vorkommt) dann suche dir Hilfe. Wende dich an einen Arzt oder im Notfall an den Notruf.

Sertralin ist in der Regel ein sehr sicheres Arzneimittel. Selbst relativ hohe Überdosen ergeben bei einer Monoüberdosierung zwar häufig äusserst unangenehme aber selten lebensgefährliche Symptome.

Symptome einer Überdosierung können sein:

  • Mundtrockenheit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Weite Pupillen
  • Benommenheit
  • Schwindel
  • Zittern (Tremor)
  • Bewustseinsstörungen
  • Agitation
  • epileptische Anfälle
  • Herzrasen
  • Bluthochdruck oder tiefer Blutdruck
  • EKG-Veränderungen (QT-Verlängerung)
  • Torsade de Pointes
  • Halluzinationen
  • Fieber
  • Koma

Die max. Plasmakonzentration von Sertralin wird nach ca. 4-8 Stunden erreicht. Danach beginnt der Spiegel wieder zu sinken. Wenn du schwere Vergiftungssymptome hast wende dich an einen Arzt oder im Notfall auch an den Notruf.

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Elvanse enthält den Wirkstoff Lisdexamfetamin (LDX) und ist ein Arzneimittel zur Behandlung von ADHS. Sehr vereinfacht formuliert handelt es sich dabei um Amphetamin mit kontrollierter Wirkstofffreisetzung. Die max. Tagesdosis Elvanse liegt bei 70mg. Dosen vom 150mg ergeben sowohl eine stärkere Wirkung als auch stärkere Nebenwirkungen, sind jedoch selten gefährlich.

Die häufigsten Nebenwirkungen von Elvanse (über 10% aller Konsument*innen davon betroffen) sind Schlafstörungen, Mundtrockenheit, verminderter Appetit und Kopfschmerzen. Gefolgt von zahlreichen weiteren möglichen unerwünschten Effekten, welche jedoch etwas seltener auftreten.

Symptome einer Überdosierungen können sein:

  • Ruhelosigkeit
  • Zittern (Tremor)
  • Gesteigerte Reflexe (Hyperreflexie)
  • beschleunigte Atmung
  • Verwirrtheit
  • Aggressivität
  • Halluzinationen
  • Panikzustände
  • Hitzeschlag
  • Rhabdomyolyse
  • Herzrhythmusstörungen
  • Bluthochdruck
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Bauchkrämpfe

Je nach höhe der Überdosierung schwankt die schwere sowie die Anzahl der Vergiftungssymptome stark. Bei gefährlichen oder schweren Symptomen wende dich an einen Arzt oder im Notfall an den Notruf.

Die Wirkung von Elvanse tritt nach ca. 1 Stunde ein und erreicht nach ca. 3-4 Stunden die max. Plasmakonzentration. Spätestens ab der 4. Stunde beginnt der Plasmaspiegel zu sinken wodurch sowohl die Wirkung als auch die Nebenwirkungen langsam nachlassen. Die Betonung liegt dabei auf "langsam", denn Elvanse ist -wie bereits erwähnt- vereinfacht formuliert Amphetamin mit kontrollierter Wirkstofffreissetzung was eine lange Wirkdauer ermöglicht.

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