Wie haben eure Eltern reagiert, als ihr euch als Trans* geoutet habt?

7 Antworten

Hallo,

Meine Eltern haben ansich gut reagiert. Doch sie waren auch geschockt und machen sich Sorgen, dass ich (wieder) gemobbt werden könnte. Also sie machen sich schon große Sorgen. Aber sie akzeptieren mich. Und das wünsche ich jedem, der sich outet. Ich wünsche dir viel Glück bei deinem outing!

LG Mal

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
LeA1887 
Fragesteller
 23.01.2021, 17:05

Danke. Ich hoffe das sie mich irgendwann auch so akzeptieren wie ich bin. Schließlich kann ich ja nichts dafür.

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malbennett  23.01.2021, 17:11
@LeA1887

Nein, dafür kannst du nichts, wenn wir es uns aussuchen könnten, wären wir bereits im richtigen Körper geboren worden. Aber so müssen wir das selber in die Hand nehmen.

Das deine Eltern dich bisher noch nicht akzeptieren, muss nicht unbedingt direkt negativ sein. Meine standen der Sache zunächst kritisch gegenüber. Doch ich gehe mitlerweile zur Therapie und stehe kurz davor mich in meinem Umfeld zu outen. Und meine Eltern haben kein Problem mehr damit. Vielleicht geht es deinen ja genauso? Ich kenne sie ja nicht. Ich wünsche dir auf jeden Fall das beste!

LG Mal

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LeA1887 
Fragesteller
 23.01.2021, 17:33
@malbennett

Ich habe mich wie gesagt noch nicht geoutet, ich denke aber das sie es nicht akzeptieren werden. Ich habe echt besondere Angst was meinen Vater angeht. Immer wenn er schwule Pärchen sieht sagt er manchmal: die sche*ß Schw*chteln was denken sie eigentlich wer sie sind und so. Wie soll das dann erst sein, wenn sich der eigene „Sohn“ als Trans outet.

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malbennett  23.01.2021, 18:53
@LeA1887

Naja, also wenn dein Vater so ist, wäre es vielleicht gut so "zufällig" eine Doku mit deiner Familie zu schauen. Du könntest ja sagen, sie sei für die Schule. Ihr hättet Bio würdet das Thema durchnehmen und das sei Hausaufgabe. Ich kann dir diese Doku entfehlen. Die findest du auf YouTube kostenlos: Transgender-Kinder (wdr Doku) wenn sie dabei negativ reagieren. Solltest du vielleicht mal einen Termin bei*m Hausarzt*in zu machen. Er wird dir sicher helfen können. Du musst dich auf jeden Fall schützen!

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LeA1887 
Fragesteller
 23.01.2021, 19:06
@malbennett

Ich denke jetzt nicht das er mich schlagen wird oder so. Auf keinen Fall. Ich gehe aber fest davon aus das er mich mit den üblichen Schimpfwörtern beleidigen und fertig machen wird.das mit den Hausarzt hört sich echt ganz gut an, da er mit meinem Vater auch befreundet ist, vielleicht kann er dann auf ihn einreden

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Sie haben es ins lächerliche gezogen und machen es immer noch hin und wieder, ansonsten versuchen sie es bestmöglich zu ignorieren. Mir fiel es sehr schwer, mich bei ihnen zu outen, da ich eh kein gutes Verhältnis zu ihnen habe und sie sehr religiös sind. Ich kann nicht erzwingen, dass sie mich akzeptieren, wenn ich es mir auch sehr wünschen würde. Es tat weh, auch wenn ich schon im vornehin nichts anderes erwartet habe. Eigentlich hätte ich gehofft, dass ich mir dann meine Haare schneiden lassen kann, usw. , aber meinen Eltern ist ihr ansehen bei ihren Mitmenschen und in der Kirche zu wichtig, weshalb sie lieber in Kauf nehmen, dass es mir schlecht geht.

Mein outing verlief relativ ruhig, anfangs hatte meine Mutter Probleme damit zu verstehen was Trans sein bedeutet, aber als ich mich mit ihr hingesetzt habe um mit ihr darüber zu reden verstand sie es auch.

Die meisten Eltern haben eigentlich nur Angst um ihr Kind oder verstehen nicht was es bedeutet, den sie wurden nie damit konfrontiert.

Ich hoffe das hat geholfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Vorweg: ich bin nicht Transsexuell, ich könnte mir aber vorstellen, dass meine Eltern nichts dagegen hätten.

Ansonsten glaube ich kaum, dass dir die Erfahrungen der Leute hier sehr weiterhelfen werden, einfach weil das ein sehr sensibles und individuelles Thema ist und jeder reagiert anders darauf., Dass du es deinen Eltern sagen willst und vermutlich auch wirst steht ja für dich schon fest. Was bringt es also, wenn jemand dir sagt 'Meine Eltern waren total offen und verständnisvoll' und dann bist du nur enttäuscht, wenn es bei dir nicht so ist?
Oder das Gegenteil... was, wenn dir hier erzählt wird 'meine Eltern haben mich rausgeworfen und wir haben seitdem keinen Kontakt mehr' und du machst dir totale Sorgen, obwohl deine Eltern im Endeffekt kein Problem damit haben?

Ich persönlich würde es deinen Eltern einfach unter vier bzw. sechs Augen sagen, je nachdem wir du es willst. Ggf. zu einem Zeitpunkt, zu dem ihr einigermaßen Zeit habt, um vielleicht noch ein bisschen darüber zu sprechen und nicht zwischen Tür und Angel.
Hier nach Erfahrungen zu fragen finde ich persönlich relativ suboptimal, was einfach daran liegt, dass dadurch eine Erwartungshaltung aufgebaut wird. Und das hat, m.E. bei so einem Thema, wo die Reaktion individuell ist, wenig verloren, denn du würdest automatisch enttäuscht sein, wenn die Eltern nicht deinen Erwartungen und Hoffnungen entsprechen bzw. entsprechend handeln. Und es kann durchaus sein, dass deine Eltern erstmal gar nicht wissen, was sie sagen sollen oder dass es für sie fürs erste schon ein kleienr Schock ist und sie erstmal ein paar Minuten brauchen, damit sich das setzt.

An sich gut, aber sie brauchten eine Zeit das zu verdauen.

Es gab nie eine negative Reaktion, aber gefreut haben sie sich auch nicht ^^. Ich hab mich geoutet, danach mussten sie erst mal lernen damit umzugehen, haben sich Wissen angeeignet und wir haben viel darüber gesprochen.

Ich denke die Zeit und Möglichkeit muss man den Eltern auch lassen

LeA1887 
Fragesteller
 23.01.2021, 13:18

Wie lange hat das bei dir c.a. Gedauert ?

ich würde gerne so schnellst möglich mit dem passing beginnen

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PmMeYourCactus  23.01.2021, 13:24
@LeA1887

Ein paar Tage wurde es erst mal gar nicht mehr thematisiert, in den folgenden Wochen fing es dann an.

Besonders nachdem wir gemeinsam einen Therapeuten gesucht hatten und ich dort auch meine ersten Termine hatte konnten sie damit gut umgehen, da sie wussten, dass wir jetzt mit jemandem in Kontakt stehen der davon Ahnung hat.

Nach so 6 Monaten war es überhaupt kein Thema mehr, alle haben konstant den neuen Namen und Pronomen benutzt und mich bei allem unterstützt

Bis dahin waren sie aber auch nie ablehnend, ich durfte mich so ausdrücken/kleiden wie ich wollte, meine Mutter hat mir sogar Binder gekauft, nur die Umgewöhnung brauchte eben Zeit

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LeA1887 
Fragesteller
 23.01.2021, 14:04
@PmMeYourCactus

Meine Größte Angst ist, das sie mich nicht als Mädchen sehen und ansprechen werden.
Ich glaube das sie nicht wirklich damit klar kommen werden. Vor allem habe ich bei der Sache extrem Angst vor meinem Vater.

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LeA1887 
Fragesteller
 23.01.2021, 16:29

Ich habe im Moment einfach echte Angst Leute zu verlieren.... aber da werde ich wohl durch müssen

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