Blickwechsel 12. April 2024
Christlicher Glaube: Eine Christin, ein Atheist und ein Satanist beantworten Deine Fragen
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Wie glaubt ihr wird sich der Glaube in zukunft verändern?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Im Idealfall würde Glauben zur totalen Privatangelegenheit, jeder darf gern glauben was er will, sich informieren über was er will, aber ein Aufzwingen der eigenen Meinung und Vorstellungen auf andere, insbesondere Familienmitglieder, sollte es nicht mehr geben.

Da das aber den Machtansprüchen der hierarchisch aufgebauten Religionsgemeinschaften gefährlich würde, die Katholische Kirche mit ihrem "unfehlbaren" Oberhaupt samt zahlloser Mitarbeiter und Besitztümer ist das beste Beispiel dafür, aber auch der Islam, der sich für identisch hält mit der Gesellschaft eines Landes (bzw. dessen jeweiliger Regierung, zwecks Unterdrückung Andersdenkender),

wird es vor der Erreichung dieses Idealzustandes noch zahlreiche "Rückzugsgefechte" geben, weil niemand sich gern von einer Position mit Einfluß und Macht entthronen läßt. Religionen werden nun mal von Menschen gestaltet, mit all ihren Wünschen und Trieben, und da möchte fast jeder gern mal Kalif sein anstelle des Kalifen.

Aus dieser Sicht heraus sehe ich z. B. die fortwährenden islamistischen Attentate auf westliche Ziele, als verzweifelte Versuche die "Ungläubigen" mit Gewalt und Terror der Herrschaft der islamischen Religion und ihren Vertretern zu unterwerfen.

Das funktioniert nur nicht, weil der Westen eine eigene lange und nicht selten gewalttätige Geschichte der Emanzipation von seiner eigenen vorherrschenden Religion hat (der französischen Revolution fielen auch Priester zum Opfer, nicht nur Adlige) und es daher einer anderen Religion kaum mehr möglich ist, sich als Ersatz zu etablieren, sie wird nur genauso abgestoßen, und je mehr Gewalt sie anwendet, um so mehr Gegengewalt wird stattfinden, bis eher die anständig gebliebenen Anhänger dieser Religion sich genauso mit Grausen abwenden, statt der Gewalt weiter zuzustimmen.

YeshuaisKing  15.04.2024, 00:39

Hier treffen sich also die ohne Werke, letztendlich die alten Griechen, reden postulieren und zur Erde getragen werden.

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Ave Satanas!

Der Glaube ändert sich auch weiterhin. Historisch haben wissenschaftliche Fakten auch immer mehr Anklang in den Weltreligionen gefunden und es wurde versucht, diese in die Glaubensgrundsätze einzubauen. Ich sehe die Entwicklung im großen Ganzen sehr gut, einzig der Fanatismus und religiöse Hass gehört weiterhin bekämpft und dafür setzen wir Satanisten uns heute ein.

Wir kämpfen dafür, dass Religionen keine politische Macht mehr besitzen und keine Kriege mehr führen können.

Ich wünsche mir außerdem noch, dass auch die Indoktrination von unseren Kleinsten in den Schulen aufhört. Religiöse Aufklärung ist gut und wichtig, aber kein Kind sollte durch geradlinig ausgerichteten Religionsunterricht in eine Religion gedrängt werden.

Aber auch hier denke ich, dass wir auf einem guten Weg sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Jahrelanges Mitglied der Church of Satan
YeshuaisKing  15.04.2024, 00:36

echt jetzt? Heil dem Widersacher, deine einizge Existenz berüht also auf das Gegenhandeln zu jemand anderen.

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Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass es immer Christen und damit Kirchen geben wird. Das Christentum verbreitet sich auch in Ländern, wo Christenverfolgung herrscht. Davon ausgehend, dass das Christentum eine Hoffnung und eine Perspektive bietet: In unseren Breitengraden glauben wir, Gott nicht nötig zu haben. Und der Mainstream, die allgemeine Weltanschauung ist der Meinung, dass man sich nicht (keinem Gott) unterordnen muss / soll, weil das scheinbar nur einschränkend ist.

Ja, die traditionellen Kirchen verlieren an Anhängern. Das ist auch dem Machtmissbrauch in der kathol. Kirche (sexueller Missbrauch) geschuldet. Ausserdem bieten nach meiner Erfahrung die traditionellen Kirchen im Allgemeinen keinen alltagstauglichen Glauben. Diese Kirchen werden, nehme ich an, mehr und mehr Probleme haben, sich zu finanzieren und Angestellte (inkl. Pfarrer) zu finden.

Freikirchen sind dagegen eher am Wachsen, und dies, obwohl dies von aussen vielfach als einschränkend wahrgenommen werden.

Möglicherweise müssen sich die traditionellen Kirchen irgendwann mal anders organisieren. Das Prinzip, wie es in Deutschland ist, ist sowieso nicht weltweit üblich.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch

Ich bin der Überzeugung, der Trend wird sich in Richtung Irreligiösität bewegen. Nicht zwangsläufig Atheismus, sondern womöglich in eine Art agnostischen Spiritualismus, gerade unter Berücksichtigung der Orientierungslosigkeit vieler (junger) Menschen.