Wie gewöhne ich meinem kleinen Rüden das Markieren ab?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Michi,

hatte mehrere Rüden von klein an oder auch "gebraucht", sowie viele in meiner Hundepension.

Dein Kleiner wird allmählich ein Großer und die hormonelle Umstellung hat begonnen. Somit ist Markierverhalten ganz natürlich.

Angeleint, ist es eine Frage der Erziehung und direkt von Leinenführigkeit abhängig. Denn ich mag nicht an jedem Baum usw. stehen bleiben und die Nachbarn wären auch nicht fröhlich, wenn im Vorbeigehen ständig ihre Hecken, Autoräder o.a. besudelt werden. Leinenführigkeit kann ein Junghund mit 6 Monaten durchaus beherrschen. Heißt ja nicht perfekt bei Fuß zu sein, nur locker nebenher zu laufen.

In der Wohnung zu markieren muss frühzeitig unterbunden werden. Das erreicht man am besten mit bestimmen wann und wann nicht markiert werden darf. Praktisch wird das kontrollierte Verhalten von draußen nach drinnen übertragen.

Rüden, die immer und überall draußen markieren dürfen, auch angeleint, machen verstärkt drinnen keinen Unterschied.

Es ist eine Verknüpfung, dass auch darüber Kontrolle ausgeübt wird. Ganz unterbinden- niemals, es wäre nicht artgerecht. Alles zu seiner Zeit und am richtigen Ort.

Rüden, auf deren Markierverhalten ständig in Verwechslung mit Lösen Rücksicht genommen wurde, haben auch bei mir im Haus bzw. in ihrer Unterkunft diese Unart nicht abgelegt.

Es gibt noch den Aspekt der sexuellen Übersteigerung, wo auch die beste Erziehung nicht wirklich hilft. Der kann dann einfach nicht anders. Aber das ist eine andere Geschichte.

Dein Puberdierender übt Grenztestung und "Mann". Erziehung, Ablenkung und "Nein" beim Versuch.

michi57319 
Fragesteller
 24.05.2017, 10:38

Danke liebe douschka :-)

Wir üben gerade bei uns im Garten, wo er darf und wo nicht. Ich versuche dann, mich zwischen z.B. Blumenkübel und ihn zu bringen. Wo das nicht klappt, gehe ich einfach mit ihm weiter. Ist das so richtig?

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douschka  25.05.2017, 00:04
@michi57319

Hallo Michi,

im eigenen Garten zu üben ist keine gute Idee. Der Garten ist praktisch ein Freiluftwohnzimmer und gehört genau so zur "guten Stube" wie Haus oder Wohnung. Was soll er dort eingrenzen und gegen wen "anpinkeln"? Garten als Hundeklo ist nicht so gut, sei denn man hat eine best. Ecke, wo er mal schnell vor die Tür kann. Praktisch, wenn der Hund mal krank ist und ganz schnell (v.a. nachts) raus muss. Angeleint anfangs nur zum Lösen, Lob und sofort weg dort.  Später wird er ganz selbstverständlich nur diesen Bereich aufsuchen.

Denke daran: eine Hündin tötet Rasen, ein Rüde die Hecken und Bäumchen.

Am besten übst Du auf Spazierwegen mit Leinenpflicht. Dort findet er ausreichend Gelegenheiten um seine Marke zu setzten. "Hier nicht" oder "nein" und energisch zum Weitergehen auffordern "komm!". Sich als Barriere dazwischen stellen und wegschicken mit dem gleichen Kommando "hier nicht" oder "nein" geht auch. Er muss es mit Bein heben in Verbindung bringen können - Timing und positive Bestärkung.

Allerdings gibt es ungezogene Rüden, die vor Menschenbeinen auch nicht halt machen. Ihr schafft das, der Anfang ist gemacht.

LG Douschka.

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michi57319 
Fragesteller
 25.05.2017, 00:23
@douschka

Danke :-)

Joschi tötet auch Rasen, wie die Pieselflecken beweisen.

Momentan kommt leider sein Verhalten zum ungünstigsten Zeitpunkt, weil wir gerade unseren Papa verloren haben und daher der Fokus nicht auf seiner Erziehung liegt. Wir bemühen uns nach vorhandener Kraft, trotzdem für ihn da zu sein und auch mit ihm zu arbeiten, wie es eben in solch einer Situation eher spärlich möglich ist.  Ich werde Samstag in die HuSchu gehen, nächste Woche zur Ablenkung nach der Beisetzung sicherlich auch. In diesen unruhigen Zeiten wird er in hundefreundliche, bis hundekundige Hände gegeben, damit wir uns in Ruhe um alles kümmern können.

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douschka  25.05.2017, 00:55
@michi57319

Mein aufrichtiges Beileid.

Verstehe, dass jetzt erstmal andere wichtige Arbeit geleistet werden muss. Trauerarbeit gehört auch dazu.

Als meine Mutti unverhofft vor 6 Jahren gestorben ist, stand ich auch erstmal Kopf und konnte es nicht fassen. Trost gaben mir meine Hunde, die in dieser traurigen Zeit besonders rücksichtsvoll und anhänglich waren. Irgendwie geht das Leben weiter.

Meine Douschka starb 4 Monate später, was mir dann völlig den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Kurz darauf wurde mein Kater überfahren. Diese Schicksalsschläge nahmen in diesem Jahr kein Ende. Es brauchte lange um mich davon zu erholen.

Wünsche Dir viel Kraft. LG

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michi57319 
Fragesteller
 30.05.2017, 22:25
@douschka

Liebe douschka, da du die Einzige warst, die lebensnahe und praktische Tipps gegeben hast, gebührt dir auch der Stern.

Ich habe das Thema mit meiner TÄ besprochen, bei der ich auch in die HuSchu gehe und wir haben eine probate Lösung gefunden, die deiner sehr ähnlich ist. Danke :-)

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douschka  30.05.2017, 23:43
@michi57319

Vielen Dank für den Stern, liebe Michi. Viel Erfolg und alles erdenklich Gute.

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Ich denke daß ein Hund von Anfang an lernen sollte, zwischen "drinnen" und "draußen" zu unterscheiden.

Drinnen ist immer tabu - draußen ist es mir prinzipiell egal - Rüden müssen halt an jedem Baum und Strauch markieren. Damit muß man leben. Ich lasse meinen Rüden aber auch nicht an anderer Leute Fahrräder, Gartenzäune oder Blumenkübel markieren. Das muß echt nicht sein.  Aber da reicht bei meinem ein kurzes Nein und ab zum nächsten Baum.

Mein Rüde markiert drinnen nie. Nirgendwo. Weder im Lokal, noch im Geschäft noch in meiner Wohnung oder einer anderen. Punkt. Das erlaube ich einfach nicht. Auch wenn da andere Rüden sind oder schon welche irgendwo hingepinkelt haben. Da würde es aber richtig Ärger geben wenn er das nur im Ansatz versuchen würde.

Ich find das voll eklig wenn Leute mit den Hunden z.B. im Geschäft (Freßnapf ist ein schönes Beispiel)  ihre Hunde einfach an die Regale pinkeln lassen und so tun als würden sie nix merken.

michi57319 
Fragesteller
 23.05.2017, 23:02

Danke dir. Er markiert ja beim Nachbarn, bei uns und im Elternhaus macht er das nicht. Da wohnt ja auch kein anderer Hund. Ich sehe da durchaus den Zusammenhang. In meiner anderen, möglichen Betreuung lebt auch ein unkastrierter Rüde, aber nicht in den Räumen, in denen sich Joschi dann aufhält.

Draußen darf er vor Muskelschwäche vom Beinchen heben von mir aus umfallen, so lange es Grashalme und Bäume am Wegrand sind, oder auch mein Gartenzaun, an dem von der anderen Seite der Hund der Koppelbesitzerin pieselt.

Ich werde meiner Nachbarin folglich vorsichtig verklickern, daß sie meinen Rabauken im Auge behalten muss, damit das nicht mehr passiert.

Sie selbst hat einen Tut-Nix, der niemals Erziehung genossen hat.

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Hallo,

ich wundere mich gerade sehr, warum du ein völlig natürliches Verhalten deines Rüden "abtrainieren" willst? Willst du einen Hund, der sich normal und artgerecht verhält - oder willst du einen dressierten Roboter?

Und ja, es ist (leider) auch völlig normal, dass ein Rüde im Revier eines anderen Rüden markiert. Da hilft es nur, den Hund innerhalb einer fremden Wohnung ständig zu beaufsichtigen, bzw. an der Leine zu halten, um dieses unschöne Verhalten direkt zu unterbinden (aber nicht, weil er markiert, sondern weil es eine Wohnung ist!)

Bitte lass deinen Hund auch Hund sein ...

Bleibt nur, ständig hinterher und in Blickweite sein und wenn er ansetzt, SOFORT unterbrechen

rlstevenson  23.05.2017, 18:29

Das wird bei dem Hund irgendwann zu Harnverhalten führen. Du kannst von einem Rüden nicht erwarten, dass er in die Hocke geht wie eine Hündin.

Dass der FS bereits den Rüden draußen am Markieren hindert, ist wahrscheinlich auch der Grund, warum er drinnen überhaupt in die Wohnung pinkelt.

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Du darfst es draussen nicht unterbinden. Da isz das völlig ok. Ausser natürlich er pinkelt da wohin, wo er nicht darf. Aber ein Rüde pinkelt immer über das Pipo vom Nachbarsrüde. Ist einfach so. ;)

Drinnen davon abhalten, draussen loben, als ob er noch nicht stubenrein ist. Dann passt das schon.