Wie funktioniert eine Sekte

7 Antworten

Du kannst prima auf das von Steven Hassan ausgebarbeitete BITE-Modell verweisen:

Steve Hassan entwickelte das  BITE-Modell anhand dessen sich das Gefahrenpotenzial einer Organisation oder Gruppe abschätzen lässt.
BITE steht dabei für " Behavior-,  Information-,  Thought- und  Emotional-Control also:
Verhaltens-, Informations-, Gedanken- und Gefühlskontrolle.
Je mehr Kontrolle in diesen vier Bereichen zu finden ist und je systematischer und über die Zeit stabil diese Kontrolle ausgeübt wird, umso höher ist das Potenzial einer Organisation bzw. Gruppe die persönliche Freiheit ihrer Mitglieder zu missachten und die Mitglieder und deren Ressourcen (Zeit, Geld etc.) zu missbrauchen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Steven_Hassan

Beispiele, was alles unter die Hauptkontrollpunkte fällt sowie weitere Info, findest Du hier:

https://www.jwinfo.de/das-bite-modell-und-zeugen-jehovas/

Gründer von Sekten haben lediglich eigene Interessen. Ihnen geht es meist gar nicht mal um das tatsächliche Seelenheil ihrer Anhänger, sondern in erster Linie um die Bindung der Mitglieder an die eigene Gruppierung.

Dazu wird meist auf Basis einer bekannten Religion aufgebaut, um dann eines ihrer Texte so dem Zweck zu entfremden, als wäre die Führung von Gott eingesetzt.

Indoktrinierung:

Gleichzeitig werden mit, jede Sekte hat eigenen Methoden, Falschdarstellung, Informationsmanipulation, Sprachmanipulation (Sektenjargon), sowie vielerlei anderen Möglichkeiten wie man Leute ungewollte Meinungen übertragen kann, andere Gruppierungen schlecht gemacht, nur um dann aufgrund der eigenen Regeln wie die "richtige Religion" aussehen soll, sich als was besseres darzustellen.

Aussenstehende sind per se böse, satanisch, und sollen bei Möglichkeit bekehrt werden.

Isolation:

Die Vorteile sind hier, das die Mitglieder untereinander für sich sein sollen, was die gegenseitige Kontrolle über die Loyalität zur Sache angeht. Wer nicht linientreu ist, wird selbst innerhalb der Gruppierung gemieden, wenn nicht sogar rausgeworfen.

Kontaktverbot mit ehemaligen Mitgliedern soll vermeiden, das die Mitglieder nicht erfahren sollen, das es gute Gründe gibt dort nicht mehr mitzumachen.

Kritik an die jeweilige geistige Führung wird intern nicht gestattet, hier kann es zu nachteilen aber auch mit Rausschmiss geahndet werden.

Von den Mitgliedern erwartet man Spendengelder. Manche Gruppierungen verlangen sogar die Überschreibung von Eigentümern wie ganzen Immobilien, welche die Anhänger aus eigener Tasche bezahlt haben.

Die Tätigkeiten der Mitglieder handeln im wesentlichen um die Konservierung der Ideologie in ihrer Gefühlswelt. Meist darin, sich eigenständig in der Indoktrinierung zu halten, oder eben neue Mitglieder zu werben.

Vorgehalten werden Glaubensinhalte, denen man meint Folge zu leisten zu ehren der Gottheit oder der Ideologie an sich. Die Ratio wird komplett mit dem Weltbild und dem entsprechenden Selbstbild beschäftigt, während man eigentlich nur das tut, was andere von einem verlangen....

Hallo Winniepuh234,

Zeugen Jehovas sind eigentlich Menschen wie jeder andere auch, doch was sie von vielen unterscheidet, ist ihre Überzeugung, dass die Bibel von Anfang bis Ende Gottes Wort ist. Aus dieser Überzeugung heraus bemühen sie sich, das, was sie aus der Bibel gelernt haben, im täglichen Leben umzusetzen. Sie wollen sich damit nicht hervortun oder meinen sie seien etwas Besseres. Sie sind sich durchaus ihrer eigenen Unzulänglichkeit und Fehler bewusst und sie müssen täglich hart an sich arbeiten, um ein Leben als Christ zu führen.

Manche sehen die Zeugen daher als etwas sonderbar und weltfremd an, vor allem, da sie nicht bei allem mitmachen (z.B. Weihnachten und Geburtstag). Diese Andersartigkeit führt bei einigen zu Ablehnung und sie reden schlecht über uns. Auch wird in den Medien nicht immer sehr sachlich über uns berichtet, was zu vielen falschen Vorstellungen über uns und unsere Tätigkeit beigetragen hat.

Was macht uns als Zeugen Jehovas noch aus? Zum Beispiel legen wir neben Beruf und Familie auch großen Wert auf die Verkündigung des Wortes Gottes. Dass wir mit unserem Glauben an die Öffentlichkeit herantreten, gefällt nicht allen und ruft bei einigen Unmut hervor. Dabei ahmen wir nur Jesus Christus nach, der selbst viel mit anderen über Gottes Wort gesprochen hat und seinen Jüngern geboten hat, das Gleiche zu tun.

Auch wenn man uns vielfach beim Predigen von Haus-zu-Haus oder anderswo sieht, heißt das nicht, dass in unserem Leben Spiel und Spaß keine Rolle spielen würde. Ebenso wie die meisten anderen, versuchen wir auch die schönen Seiten des Lebens wahrzunehmen und machen in unserer Freizeit viel mit der Familie und mit Freunden.

Vieles, was bei uns abläuft, hat eine Parallele zu dem, was die ersten Christen taten. Wir treffen uns zum Beispiel regelmäßig zu unseren Zusammenkünften in unseren Versammlungsstätten, um etwas aus der Bibel zu lernen, Lieder zu singen und Gemeinschaft zu pflegen. Alle Zusammenkünfte sind öffentlich und somit für jedermann zugänglich.

Die einzelnen Versammlung (oder Gemeinden) werden von sog. "Ältesten" geleitet. Diese sind aber keine Gruppe von Geistlichen, sondern üben so wie alle anderen ihren Beruf aus und haben in der Regel eine Familie. Sie organisieren die Zusammenkünfte, sind am Programm beteiligt und fungieren als geistige Hirten der Versammlung. So kümmern sie sich um die Bedürfnisse jedes Einzelnen und helfen wo immer nötig.

Wir bemühen uns auch um ein gutes Verhältnis untereinander und zu unseren Mitmenschen. Wir versuchen, jedem gegenüber freundlich, mitfühlend und hilfsbereit zu sein. Weltweit bilden wir eine große Familie, die sich gegenseitig hilft und unterstützt. Wenn es z.B. zu Naturkatastrophen oder ähnlichem kommt, dann organisieren wir schnell und unbürokratisch Hilfsmaßnahmen und wir sind oft unter den Ersten, die vor Ort Hilfe leisten.

Wir bemühen uns, im praktischen Leben das umzusetzen, was Jesus Christus einmal als das Hauptkennzeichen eines Christen nannte. Er sagte zu seinen Jüngern: "Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt" (Johannes 13:35). Dieser Grundsatz hält uns davon ab, uns an irgendwelchen kriegerischen Auseinandersetzungen oder Konflikten zu beteiligen. Auch in politischen Angelegenheiten verhalten uns strikt neutral.

Das sind nur einige wenige Punkte, die deutlich machen sollten, was für Menschen wir eigentlich sind. Es gibt leider vieles, was im Umlauf über uns ist, das aber einfach nicht den Tatsachen entspricht oder aus Halbwahrheiten besteht. Daher ist es immer gut, wenn man sich aus erster Hand informiert oder noch besser, einen Zeugen Jehovas persönlich befragt.

LG Philipp

Octupus666  16.02.2022, 10:49

Die eigene Überzeugung ist erstmal unwichtig. Die sollen sie ruhig haben. Das Problem ist:

  • Es werden Freundschaften zu Nichtmitglieder als schlechter Umgang bezeichnet.
  • Ehemaligen wird der Kontakt untersagt. ( Ich habe Jugendliche kennengelernt, die ihren kompletten Freundeskreis verloren haben, nur weil sie eine Beziehung zu einem nicht Zeugen hatten.)
  • Gewisse eigene Überzeugung werden sanktioniert. Darunter fällt( Der Gang zu Wahlurne, Freundschaften zu Nichtmitglieder oder schlimmer noch zu ehemaligen)
  • Eine Person wird geächtet, den sie sich einen nichtzeugen als Ehepartner wählt.

Du hast Recht, dass Zeugen Jehovas viele Dinge tun, die normale Menschen auch tun. Jedoch tun Sie auch vier Dinge, die normale Menschen niemals tun würden. Ich habe noch keine katholischen Eltern gesehen, die den Kontakt zu den eigenen Kindern abgebrochen haben, weil diese Attheisten wurden. Ob unserer Gesellschaft ist es normal mit unterschiedlichen Ansichten und Weltanschauungen an einem Tisch zu sitzen oder sogar den Bund der Ehe einzugehen.

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Eine Sekte ist eine Gemeinschaft von Menschen die sich aufgrund Ihrer alternativen Weltanschauung zusammentut, zusammenfindet und nach ihrer Werte- und Glaubensvorstellung zusammenzuleben.

So ein Leben kann positive aber auch negative Auswirkungen auf die jeweiligen Menschen dort haben.

Ein Leben in einer Sekte wird oft mit einem Leben in Verbindung gesetzt das von Zwang und Vorschriften geprägt ist. Oft ist es durchaus auch so aber man hat doch auch die Möglichkeit einfach zu gehen, was für den einen durchaus machbar ist für den anderen aber der (oder die) zu sehr in der Sekte drinnen stecken oder keine Freunde/Perspektive außerhalb der Sekte haben eine Schwierigkeit darstellt weshalb sie dann doch in der Sekte bleiben.

Im Ansatz ist eine Sekte, die vom wahrem Glauben abgewichen ist.. um das zu beurteilen, muss du wissen, was denn der wahre Glaube ist. Interessant ist, dass der Religionsunterricht vom kath/ev. Glauben beeinflusst ist und auch nur dort die "Sektenbeauftragten" vorgeben was eine Sekte ist..

Tatsächlich sind Zeugen Jehovas eine staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft.

Interessant ist, dass Jesus selbst zur damaligen Zeit durch die einflussreichen Schriftgelehrten den "offiziellen" Ruf eines Sektenführers hatte, (Apostelgeschichte 24:5,14). Es lohnt sich, anhand seiner Lehren zu untersuchen, was er selbst dazu sagte...