Wie funktioniert das Ersäufen des alten Adams?
"Der alte Adam in uns soll (täglich auf's Neue) ersäuft werden. Nimm dich aber in acht, das Aas kann schwimmen!" soll Luther gesagt haben. Wie geht das praktisch (täglich) vor sich?
5 Antworten
Nein. Der Christ ist mit Christus gestorben. Symbol: Taufe. Ein Ersäufen des "alten Adams" geht nicht. Wir werden unser sündiges Wesen zu Lebzeiten nicht los.
Denn würden wir es, bräuchten wir Christus nicht mehr. Es ist der falsche Ansatz zur Heiligung (der wir sehr wohl "nachjagen" sollen).
Hier hat Luther meines Erachtens sagen wollen: Wie mache ich Fortschritte in der Heiligung? Und die Antwort ist: Indem ich mich damit beschäftige und mich in Geduld darin übe. Dabei werde ich Fehler machen, aber mich nicht aufhalten lassen, sondern aufstehen und weiterarbeiten. Das ist das "Ersäufen", das Luther meint.
Vor Gott kann man aus sich selbst nicht heilig sein. Gott akzeptiert das nicht. Er akzeptiert nur das, was sein Sohn getan hat – und das, was wir im Vertrauen darauf tun. Was wir an Gutem tun, ist vor Gott dann gut, wenn es in der Teilhabe am Opfer Christi geschieht. Jenseits von Christus gibt es freilich auch viel Gutes, aber es hilft vor Gott nicht. Gott wird es vielleicht anerkennen, aber es wird nie genug sein, um gerecht vor ihm zu sein. Aber das weißt Du vermutlich schon.
Mit Alkohol oder so einem Quatsch hat das nix zu tun:
"Der alte Adam" bezieht sich auf drei Bibelstellen aus dem NT (Röm. 6,6; Eph. 4,22; Kol. 3,9), welche sich darauf beziehen den "alten" Menschen (hebräisch =Adam), die Person die man war, bevor Jesus Christus einen verändert hat, hinter sich zu lassen und sich auf das neue Leben mit Christus zu konzentrieren. Da man ja aber immer noch Mensch ist, ist es manchmal nicht so leicht, die Sachen die im Sinne der Bibel Sünde sind, die man vorher vielleicht normal fand, nicht mehr zu tun oder zu ändern. Und deswegen sagt Luther sinngemäß: "Denkt dran, dass ihr nicht mehr so seit, wie ihr wart, bevor ihr Jesus kanntet (der alte Mensch = Adam), sondern achtet darauf, dass ihr durch Jesus ein neuer Mensch geworden seit und entscheidet euch dafür auch so zu leben. Aber Achtung, das Aas kann schwimmen - es ist nicht immer leicht, sich bewusst dazu
zu entscheiden, heute zum Beispiel nicht mitzulästern, wenn die Freundinnen es tun oder so."
Ich hoffe, ich konnte dir helfen! ;-)
Danke für die eingehende Antwort. Ich fand mittlerweile, dass Luther im kleinen Katechismus schrieb: "...dass der alte Adam in uns durch tägliche Reue und Buße soll ersäuft werden." In der Tat ist die Zurückhaltung nicht immer einfach. Noch schwieriger ist vielleicht sogar das Erkennen, dass es da etwas geben könnte, von dem man besser die Finger lassen sollte.
Das bedeutet das Alkohol keine Lösung ist.
...ist ein Destillat.
Das ist der Kampf gegen den "inneren Schweinehund".
Der Luther hat eben auch viel Scheißdreck gequatscht.
Wieso willst du dazu noch praktisches Verhalten ergründen ?
Weil ich mir eine Meinung über Luther bilden möchte, nicht dem oberflächlichen Schein seiner Worte nach, sondern anhand dessen was er genau damit meinte.
So steht der "alte Adam" für den alten Menschen im Gegensatz zu dem neuen Menschen, der in oder durch Christus lebt. 1. Kor 15.22. Sicherlich ist Luthers Ausspruch nicht so zu verstehen, dass der Mensch, der von den "unrühmlichen" Verhaltensmustern des alten Adams heimgesucht wird sofort zum nächsten Wassertrog gehen soll, um sich selber am Schopf packend den Kopf unter Wasser zu drücken. Aber was soll er statt dessen tun?
um sich selber am Schopf packend den Kopf unter
Wasser zu drücken. Aber was soll er statt
dessen tun?
Wie du selbst siehst, ist eben der Spruch Luthers völlig sinnlos, nicht wert, daß man darüber "sinniert".
Wie sollte das Nachdenken darüber Erkenntnisse über Luther bringen.
Ja, Luther hat sich hier schlecht ausgedrückt, indem er von der Erbsünde sprach (alter Adam), aber wohl die Sünde meinte.
So verstehe ich das eine als Quelle und das andere als das Herausquellende.
So ergeben sich meiner Meinung nach zwei Baustellen. Auf der ersten kann der Mensch nichts bewirken hier muss Christus ran. Und auf der zweiten kann der Mensch nur der gänzlichen Entladung, Steigerung oder Entfaltung der Sünde im Nachhinein entgegentreten, nicht aber ihres erstmaltigen spontanen Auftauchens (Ausbruchs).