Was ist der Reformationstag, um was geht’s da?
6 Antworten
Ein gewisser Augustinermönch Namens Martin Luther hatte, so die Sage, am Vorabend zu Allerheiligen inallerherrgottsfrüh einen Hammer zur Hand genommen und dieses Schriftstück (siehe unten) mit ganz vielen Thesen drauf an die Schosskirche von Wittenberg genagelt haben.
Diese Hammerschläge sollen die Neuzeit eingeläutet, und die Katholische Kirchen in die Knie gezwungen haben.
Für die Protestanten Grund genug diesen (heiligen) Mann einen Feiertag zu widmen.
Doch!
Der Zettel in lateinischer Schrift, hätte die WittenbergerInnen höchstens irritiert und nicht empört.
Forschende gehen heutzutage davon aus, daß diese Druckwerke an bekannte Kirchenmänner verschickt worden ist.
Du weißt aber schon, dass es Luther am Herzen lag, dass jeder die Bibel verstehen sollte und er deshalb das Werk in Deutsch verbreitet hat, genau wie seine Thesen?
Die besagten Thesen wurden in Latein und in komplizierten Sätzen verfasst, daß selbst der Drucker mit der Nummerierung ins Schleudern kam.
Die Bibelübersetzung ins Deutsche und seine deutschsprachigen Flugblätter (Sermons) kamen erst später.
Der Mönch Martin Luther war im Jahr 1517 Theologie-Professor an der Universität Wittenberg. Er entdeckte beim Studium des Römerbriefes, daß die Praxis der Katholischen Kirche (eine andere Kiche gab es damals im Westen Europas nicht) des Ablaßhandels sich nicht mit dem Evangelium deckt. Daraus entwickelte er die evangelische Rechtfertigungslehre. Nach dieser Lehre wird ein Mensch allein durch den Glauben an Jesus und seine Lehre vor Gott gerechtfertigt sein. Sämtliche guten Werke, Gebete, Fastenübungen und dergleichen mehr nützen überhaupt nichts, wenn man nicht von Herzen glaubt. Es war damals üblich, sich durch den Kauf von Ablaßbriefen von begangenen Sünden freizukaufen. Die Menschen damals hatten eine große Angst vor der Hölle, so wie die Muslime heute. Luther wollte seine Rechtfertigungslehre zunächst durch eine "Disputation" auf akademischer Ebene verbreiten und so die Kirche reformieren. Er glaubte nämlich, wenn alle von seiner Entdeckung erführen, würden sie einsehen, daß die Kirche auf dem falschen Weg war und ihren Kurs korrigieren müßte. Um so eine akademische Disputation in Gang zu bringen, formulierte Luther die berühmten 95 Thesen, über die dann diskutiert werden sollte. Er pinnte sein Pamphlet am 31. Oktober, dem Vorabend des katholischen Feiertages "Allerheiligen" an die Tür der Wittenberger Schloßkirche, die damals als Schwarzes Brett der Universität diente. Gleichzeitig schickte er auch weitere Exemplare an andere Universitäten. Nachfolgende Generationen sahen dieses Ereignis als den Anstoß der Reformation, die ganz Europa nachhaltig verändern sollte. Deshalb gedenken protestantische Christen am 31. Oktober der Reformation.
Es wird den Reformatoren gedacht, die als katholische Priester wollten, dass ihre Kirche zu den Wurzeln der biblischen Lehre von Jesus zurückkeht.
Im Zentrum Martin Luther, Huldyrich Zwingli und Johannes Calvin.
Die Trennung von Kirche und Staat durch Martin Luther, was schlussendlich die Anfänge der evangelisch protestantische Kirche legte.
Seiner Überzeugung nach sollten gläubige Christen alleine durch den Glauben an Gott, bzw. den Sohn Christus befreit werden. In seinen 95 Thesen legte Luther deshalb seine Auffassungen über die Rolle der Kirche dar und wandte sich gegen den (katholisch-)kirchlichen Ablasshandel.
Vor einigen Jahren zum Luther-Jubiläum war das ein einmalig bundesweiter Feiertag. Reformationstag und Buß- und Bettag sind die einzigen rein evangelischen Feiertage. Andere haben beide Konfessionen gemeinsam oder sind katholische Feiertage.
Eine Sage ist das nicht.