Wie findet ihr diese Lebensphilosophie?

6 Antworten

Ehrlich gesagt, nicht so prickelnd. Die Spirale der Habgier hat schon immens viel zerstört. Dass diese Schmarotzer-Mentalität in ihrer Maßlosigkeit grauenvollen Schaden anrichtet und weiterhin anrichten wird, das sehen wir alle tagtäglich in den Nachrichten. Die Reichen sind - wie's ausschaut - unersättlich, mit unnachahmlicher Rücksichtslosigkeit wird korrumpiert, gelogen, betrogen und ausgebeutet. Nein, ich finde an dieser Vorteilsheischerei auf Kosten anderer nichts Bewundernswertes. Bitte nicht missverstehen, gegen Geldverdienen ist nichts einzuwenden. Aber sich auf Kosten anderer nur Vorteile erheischen = nein, das widerstrebt mir zu 100 %. Die Spirale der Habgier entwickelt Eigendynamik und richtet irreparable Schäden an. Wir kriegen das doch alle - im RL - mit, daran ist doch nichts Positives.

Manche sind der Meinung, ein gesunder Egoismus ist OK. Wenn sie das wirklich OK finden würden, würden sie ja auch sagen, es ist OK, wenn andre sich zum Nachteil von einem selbst durchsetzen. Im Allgemeinen finden viele den Egoismus OK, der ihnen Vorteile zum Nachteil anderer bringt. Weitläufiger denken sie nicht. Was zusätzlich zu ihrer Einstellung, ein "gesunder" Egoisms" sei OK, hinzukommt, ist ihre Kurzsichtigkeit.

ZitatOhneQuelle 
Fragesteller
 13.12.2023, 21:51

du hängst zu sehr in der empathie fest, egoisten ist es egal was andere fühlen, es geht nur um eigenen vorteil.

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Goldlaub  13.12.2023, 21:57
@ZitatOhneQuelle

Das ist mir schon klar. Aber ein empathischer Mensch muss sich doch nicht ebenfalls so geben. Und er muss sich auch ausnutzen lassen. Das Beispiel von dfem Löwen implementiert ja auch, dass es die Beutetieren ihm so schwer wie möglich machen, sie zu fressen. Dises Prinzip wenden ja nicht egoistische Menschen an. Sie wollen nicht so sein wie ein Löwe. Aber sie haben alles Recht der Welt sich so zu wehren und zu verhalten, dass ein Egoist mit seiner "Methode" keinen Erfolg hat. Man darf diese Wehrhaftigkeit nicht mit Egoismus verwechseln, der anderen etwas nimmt, um mehr zu haben.

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Wer darauf angewiesen ist andere runter zu drücken oder ihnen Steine in den Weg zu legen um selbst erfolgreich zu sein bzw. seine eigenen Ziele zu erreichen, zeigt nur, dass er oder sie unter fairen Bedingungen nicht dazu in der Lage wäre.

Zumal miteinander zu kooperieren in den meisten Fällen längerfristig die besseren Ergebnisse und Vorteile für alle bringt.

ZitatOhneQuelle 
Fragesteller
 13.12.2023, 21:38

Ist das die realität oder ist das eher wunschdenken?

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WitchesAndCats  13.12.2023, 21:43
@ZitatOhneQuelle

Realität und Lebenserfahrung.

Jemand, der von seinen Fähigkeiten überzeugt ist und keine Angst vor vermeidlicher Konkurrenz hat, muss nicht auf Vorteile auf Kosten Anderer zurückgreifen. Der sieht auch eher das Potential in der Kooperation.

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Goldlaub  13.12.2023, 21:47
@ZitatOhneQuelle

Die Realität besteht aus zwei Akteuren. Aus Leuten, die sich nicht auf Kosten anderer Vorteile verschaffen und aus solchen, die es tun.

Deine Frage zielt vielleicht darauf ab, zu bezweifeln, dass das nicht Realität ist und es nur Egoisten gibt. Vielleicht mit der scheinheiligen Argumentation: das ist doch jeder. Also passe ich mich der Realität an. Das Problem dabei ist, dass Egoisten ihr Lebensprinzip nur an sich selbst gut finden; wenn sie es aber gut finden, dass man überhaupt egoistisch ist (sein darf, sein soll), dann müssten sie es doch auch toll finden und der Realität angepasst, dass jeder Egoist sie ausnutzt.

Schon gewagt, darüber nachzudenken?

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ZitatOhneQuelle 
Fragesteller
 13.12.2023, 21:49
@Goldlaub

überall menschen die von idealen sprechen aber nicht von der realität. wenn alles so schön und toll funktionieren würde, würde es keine kriege geben.

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Goldlaub  13.12.2023, 21:51
@ZitatOhneQuelle

Was ist an dem was ich schreibe ein Ideal? Dass sich jeder idealerweise wie ein Egoist verhalten sollte?

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WitchesAndCats  13.12.2023, 21:55
@ZitatOhneQuelle

Keiner bezweifelt, dass es Egoismus gibt. Natürlich gibt es das, aber wie bereits gesagt, liegen die Gründe dafür aus meiner Sicht hauptsächlich in mangelnden Fähigkeiten und/oder Angst des Egoisten selbst. Angst zu Versagen, Angst nicht gut genug zu sein, Angst vor Konkurrenz (der er unterstellt ebenfalls genauso egoistisch zu sein, wie er selbst - und dadurch wird der eigene Egoismus gerechtfertigt).

Aber nicht jeder ist so. Ich würde auch behaupten, dass die Mehrheit der Menschen nicht egoistisch ist und über Leichen geht, aber das hängt sicherlich von der eigenen Lebensrealität ab.

Ich arbeite zum Beispiel in der Pflege. Wer da egoistisch ist kommt höchstwahrscheinlich nicht durch die Probezeit, weil das immer Teamwork ist. Man springt ein, man macht Überstunden und dafür bekommt man eine Schachtel Merci und "Danke!" - but that's it. Würde man da gegeneinander arbeiten anstatt miteinander schneidet man sich ins eigene Fleisch.

In anderen Branchen ist es nicht so drastisch erkennbar, aber das Prinzip ist das gleiche - und sebst, wenn am Ende nur das Arbeitsklima leidet. Selbst der Egoist will nicht irgendwo arbeiten, wo nur schlechte Stimmung herrscht.

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ein gesunder Egoismus gehört dazu aber wenn dabei ständig andere zu schaden kommen, finde ich das eine miese Lebenseinstellung

so leben die meisten, so kennen wir Menschen am besten