Wie erklärt man Kindern Fleischessen?

10 Antworten

die jetzt langsam in das Alter kommen in dem jede Menge Fragen gestellt werden.

Dann beantworte doch einfach die Fragen, die von den Kindern "irgendwann" gestellt werden - kindgerecht und dem Alter entsprechend - und gut ist es!

Warum muss man denn über Nahrungsaufnahme stundenlange Diskussionen mit 3- und 5-jährigen führen?

Oder erklärt man jetzt u.a. auch noch die frischen Erdbeeren zu Weihnachten, das die in einem ganz ganz fernen Land angebaut wurden - keiner wirklich weiß, wie die dort evtl. mit Gift behandelt wurden und dann einen ganz ganz langen Flug hinter sich haben, um einigen die Möglichkeit zu geben, an Weihnachten frische Erdbeeren zu essen?

Abgesehen von diesen Erdbeeren, werden inzwischen sehr viele, "angeblich" gesunde Lebensmittel, auf diesem Weg importiert und keiner weiß, ob die wirklich so gesund sind...... aber man hat ja nur das Fleisch vor Augen, weil ja einige uns unbedingt weis machen wollen, dass wir, die es essen, abgrundtief schlechte Menschen sind und lieber auf irgendwelche Körner umsteigen müssen!?

Befreie Dich bitte erst mal vom Gedanken einer Notwendigkeit, mit Deinen beiden Kids, im zarten Alter von 3 und 5 Jahren, überhaupt übers Essen zu diskutieren. Sorge für einen ausgewogenen Vorrat an Lebensmitteln, mMn Lebensmittel hier aus der Region, so wie diese bei uns angebaut werden und auch reif sind und was die Beiden mögen, davon wird gegessen.

Fahrt ruhig aufs Land und zeige Deinen Kindern Hühner, Kühe und Enten. Kaum ein Bauernhof wird Dir eine Hofführung verwehren. Bei meinem Nachbarn sind regelmäßig Kindergärten und Schulklassen und für Familien werden im ganzen Land "Ferien auf dem Bauernhof" angeboten. Und Landwirte züchten nicht nur Fleisch, sondern auch die anderen Lebensmittel, eben für unsere "ausgewogene" Ernährung ;-)

Wenn Deine Kids dann fragen haben, dann beantworte die Fragen. Mach aber kein Drama aus Alltäglichkeiten. Auch eine Made in der Kirsche ist ein Tier ;-)

Übrigens haben Kinder noch die Gabe und wissen selber, was und wie viel sie von was essen möchten. Einer mag kein Gemüse, einer kein Fleisch, keinen Fisch, kein Obst oder sonstwas. Ja dann muss man da auch keinen zu zwingen. Sofern der Tagesbedarf nicht ausschließlich durch Fastfood und Süßigkeiten gedeckt wird, ist noch kein Kind krank von irgendwas geworden!

Was sollen denn die ganze Allergiker machen? Die finden doch auch was und verhungern nicht!

Geh die Sache bitte locker an und vertraue auf Deinen gesunden Menschenverstand. Vermittele Deinen Kids, das unsere Lebensmittel "ALLE" wertvoll sind und man so wenig wie möglich davon weg schmeißen sollte. Vorrat also immer in Maßen statt in Massen. Lass sie beim Zubereiten der Mahlzeiten helfen und dann esst gemeinsam mit Genuss!

Sorge für eine entspannte Atmosphäre beim Essen und genießt die gemeinsame Zeit, um vielleicht über das Tagesgeschehen zu plaudern!

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute und Deinen Kids einen entspannten Papa, der ein offenes Ohr hat und sie nach bestem Wissen und nach "seinen eigenen Werten" ins Leben begleitet. Davon profitieren die Beiden mehr, als derzeit von einer Ernährungsstudie ;-)

Deine Kinder sind, wie du weiter unten klarstellst, 3 und 5.

In diesem Alter ist es völlig verfehlt, sie mit dem Schlachtvorgang zu konfrontieren wie einige Spinner hier meinen.

Die Kinder sollen in diesem zarten Alter angenehmes Fleisch, also Chicken Nuggets, Fischburger, Wurstscheiben, Bockwurst, Streichwurst usw. als ganz normale Nahrung kennenlernen.

Für philosophisches Hinterfragen ist ab 12 Jahren noch genug Gelegenheit, falls man das wirklich machen will.

Die Kinder sollen Bauernhöfe in Bilderbüchern kennenlernen und auch mal bei Hoffesten.

Bezüglich der Verwertung der Tiere soll man im Nebulösen bleiben, das reicht völlig. "Unser Körper braucht auch tierische Nahrung, weil der Mensch schon riesig lange Zeit auch tierische Nahrung ißt und daran angepaßt ist. Deswegen bieten die Geschäfte auch solche an".


eppursimuove  18.02.2019, 15:44

"Die Kinder sollen Bauernhöfe in Bilderbüchern kennenlernen und auch mal bei Hoffesten."

aber Schlachthöfe sollen weiterhin versteckt und unerwähnt bleiben, gell? Warum bei einem Hoffest nicht vorführen wie eine Kuh geschlachtet wird? Das würde bei den Kindern helle Begeisterung auslösen...

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Muss man das erklären? Vor allem, was ist daran anders als andere Lebensmittel (wenn nicht gerade eine Ideologie im Hintergrund steht)? Keine Verschwendung von Lebensmitteln habe ich erklärt, auch, dass manche mal selbst lebendig waren. Auch in Sendungen für Kinder gibt es die Thematik, dass Tiere andere Tiere fressen, genauso ist es auch beim Menschen, auch der kann welche essen. Genauso erkläre ich, dass Tiere weder gut noch böse sind, auch wenn sie andere Tiere jagen, sie sind so, wie sie sind. Das muss man wertfrei rüber bringen.

Meine Tochter (5) hat gern Yakari angesehen. Auch da ist das in einer Folge Thematik, als Yakari meinte, Raubtiere sollten keine schwächeren Tiere jagen und sein Totemtier erklärte, dass sie das zum Leben brauchen und ob deren Jungen verhungern sollten. Auch wenn der Junge selbst mit Tieren reden kann und ihnen immer wieder hilft, isst er dennoch Fleisch. Meiner Meinung nach gut gelöst.

Meine Tochter meinte letztens „Du, Mama, die Ente da lebt?“ - „ja!“ - bei unserer Ente kam dann wer, hat die tot gemacht, in den Laden gebracht, du hast die dann gekauft und gekocht?“ - „ja, so in etwa...“ - „die war so lecker, Mama, hat mir sehr geschmeckt!“ Thema „Weihnachtsente“ beendet. War schon etwas merkwürdig, normalerweise erwartet man anderes nach „tot gemacht“, aber da interpretiert man einfach mehr rein. Zumindest bin ich zu dem Schluss gekommen, dass man sich um Dinge manchmal viel zu sehr Gedanken macht und weiter denkt, als notwendig. Ja, es gibt vier Ebenen der Kommunikation, aber gerade kleinere Kinder verstehen nur eine, die Sachebene. Die anderen kommen später. Daher sollte man auch sachlich Themen behandeln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mutter dreier Kinder

Warum nicht einfach ehrlich sein und den Kindern offen sagen, dass es keine Notwendigkeit gibt Fleisch zu essen, dafür Tiere leiden und sterben, der Klimawandel verschlimmert wird, die Ressourcen des Planeten zerstört und die Umwelt verschmutzt werden. Alles andere ist doch Augenwischerei.

  • Was muss man da erklären? Gar nichts!
  • Kinder essen weit überwiegend von Natur aus das, was ihre Eltern als normale Kost vorsetzen -- Ausnahmen mit einzelnen Speisen oder ungewöhnlichen Geschmäckern bestätigen die Regel.
  • Würstchen, Fischstäbchen, Schnitzel, Spiegelei, Grillen und so weiter finden eigentlich alle Kinder lecker und toll und hinterfragen das nicht. Wenn du darum kein Problem machst, dann haben auch Kinder damit kein Problem.
  • Je selbstverständlicher und natürlicher man erzählt, dass Tiere gezüchtet und geschlachtet werden, damit wir sie essen, desto unproblematischer nimmt das Kind das auch auf. Zigtausende Jahre hatte niemand damit ein Problem, Tiere zu schlachten und zu essen und unsere Generation steigert sich plötzlich da hinein?
  • Nein, bleibe entspannt und iss einfach. Kinder haben auch ein Recht auf eine Kindheit ohne Ideologisierung und Problematisierung.

Haruka16  18.02.2019, 16:56

Zigtausende Jahre haben Menschen auch Kriege geführt aus mehr oder weniger schlechten und egoistischen Gründen, was heute weniger der Fall in den meisten Regionen der Welt ist. Das 'früher hat sich niemand beschwert' Argument, ist kein allzu ernst zu nehmendes.

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Kajjo  18.02.2019, 17:01
@Haruka16

Es ging hier ja nicht um Fleischessen ja/nein (bitte nicht schon wieder dieses Thema!), sondern darum, wie man es Kindern sagt. Und da kann man schon sagen, es hat nie geschadet und war immer selbstverständlich, dass Kinder mitbekommen, dass Tiere gezüchtet, geschlachtet und gegessen werden.

Der Mensch muss sich nicht rechtfertigen dafür, dass er Fleisch, Fisch, Eier und Co isst. Weder vor sich selbst noch vor seinen Kindern. Es ist normal.

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Haruka16  18.02.2019, 17:06
@Kajjo

Während ich das zwar anerkenne und ähnlich sehe, aufgrund der Beschaffenheit der Nahrungskette die leider so ist wie sie ist, kann man seine Kinder durchaus dazu animieren, dass sie um den Willen ihrer Gesundheit und ,,Der Bewahrung der Schöpfung'' wie es die religiösen sagen würden, auf super-billiges fleisch vom Discounter verzichten sollten. Und außerdem, dass Kinder dies normal finden liegt daran, dass bei ihnen die Moralentwicklung noch nicht vollständig abgeschlossen ist.

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Kajjo  18.02.2019, 17:22
@Haruka16

Das sogenannte "super-billige Fleisch vom Discounter" ist weit überwiegend für die breite Masse der Bevölkerung angemessen teuer und viele können sich kein Fleisch vom Metzgereifachbetrieb leisten.

Zweitens verkaufen auch die meisten Metzgereibetriebe Fleisch aus dem Großhandel und nur ein kleiner Teil, wenn überhaupt, stammt tatsächlich aus eigener Schlachtung. Da wird leider viel Augenpulverei betrieben. Dieses Fleisch ist nicht generell so viel gesünder und Discounter-Fleisch nicht generell gesundheitsschädlich. Das stimmt einfach nicht.

Was Moralentwicklung angeht: Ja, sie ist nicht abgeschlossen, aber das ist weniger entscheidend, als dass kleine Kinder sich eben am Vorbild der Eltern orientieren und sich quasi alles erzählen lassen. Von absurdesten Religionen bis hin zu Ernährungsmythen.

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Haruka16  18.02.2019, 17:30
@Kajjo

Man kann sich dennoch darauf einigen, dass allgemein billiges Fleisch, ob jetzt vom Discounter, dem Supermarkt oder der Fleischerei, nicht allzu förderlich für die Gesundheit ist. Man sollte seinen Kindern sowieso beibringen, darauf zu achten, was für Nahrung sie für sich holen und woher diese kommt.

Das einzig viable Argument, wäre wohl wenn jemand sich das bio-fairtrade Fleisch aus regionaler Produktion (um es überspitzt auszudrücken) nicht leisten kann, muss er auf andere Lebensmittel zurückgreifen, und eben auch auf die billigeren Fleischalternativen.

Da wäre meiner Meinung nach die Regierung gefragt. Man sollte nicht etwa das ungesunde Fleisch teurer machen (etwa durch Steuern), sondern gesunde Nahrung allgemein für jeden erschwinglich.

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Grendox  18.02.2019, 22:41
Zigtausende Jahre hatte niemand damit ein Problem, Tiere zu schlachten und zu essen und unsere Generation steigert sich plötzlich da hinein?

Früher wurden auch Sklaven gehalten und Frauen hatten kein Wahlrecht. Es galt damals als Normal. Und wie hat sich das geändert? Indem Aktivisten und bedeutsame Personen etwas dagegen gemacht haben.

Früher (vor einigen Jahrzehnten) war der Konsum von tierischen Produkten auch nicht so hoch wie heute. Die Nachfrage nach billigem Fleisch steigt und die Tiere werden in schlimmen Verhältnissen gehalten, um der Nachfrage gerecht zu werden. Meine Frage: Können Tiere Schmerzen empfinden und konnten die Sklaven von damals Schmerzen empfinden?

Nein, bleibe entspannt und iss einfach. Kinder haben auch ein Recht auf eine Kindheit ohne Ideologisierung und Problematisierung.

Ist das nicht schon eine Ideologisierung, dass man Kindern Fleisch gibt und es heutzutage nicht nötig ist und viele Nachteile mit sich bringen? Oder sie mit dem Milch einer fremden Spezies stillt und auch nach dem Säuglingsalter dies weiterhin gibt?

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