Wie erhält man einen Doktortitel?

3 Antworten

Kann man ihn nach einem Bachelor oder Master erhalten?

Ein Bachelor ist das absolute Minimum, an vielen Unis wird aber ein Master (oder gleichwertiger Abschluss, wie Diplom/"Staatsexamen" o.ä.) erwartet.

Was muss man zusätzlich tun (außer der Dissertation)?

Auch das variiert. Die Dissertation ist immer der Kern, es sind aber mitunter auch Lehrveranstaltungen zu absolvieren oder mehrere wissenschaftliche Veröffentlichungen (außer der Diss) nachzuweisen.

Den Abschluss bildet dann in aller Regel eine mündliche Verteidigung der Dissertation.

Und wie lange dauert es einen Doktortitel zu erlangen?

Der Richtwert sind 3 Jahre Vollzeit, die Streuung ist aber groß. Der deutsche "Dr. med." ist ein Spezialfall, weil er oft in weniger als einem Jahr und nebenher erworben werden kann. Historisch gab es auch sogenannte "grundständige Promotionen", da war der Dr. sogar der erste Abschluss des Studiums und der Anspruch an die Dissertation nicht sonderlich groß.

Muss man ihn zusätzlich beantragen?

Ich weiß nicht, was du damit meinst. Nach erfolgreichem Abschluss wird der Grad verliehen.

Üblicherweise benötigt man für die Aufnahme eines Doktoratsstudiums einen Masterabschluss, bzw. mindestens 300 ETCS (bspw. Bachelor mit 180, Master mit 120 ETCS).

Man nimmt dann eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an und meldet sich je nach Promotionsordnung zum entsprechenden Studium an. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitet man in Forschung und Lehre und leistet in dieser Zeit neue Erkenntnisse in seinem Fach. Diese werden in der Dissertation dokumentiert und mündlich verteidigt. Sobald man seine Forschungsergebnisse veröffentlicht hat, darf man den akademischen Grad "Doktor" führen. Der ganze Prozess dauert normalerweise zwei bis fünf Jahre, je nachdem, wie viel Zeit man an seiner Forschung arbeiten darf, was man sonst noch so für Verpflichtungen hat und wie schnell man auf neue Erkenntnisse stößt.

Nebenbei besucht man im Rahmen des Doktoratsstudium Seminare und Vorlesungen zu den verschiedensten Themen. Nicht immer sind diese Themen nur auf den Inhalt der Arbeit bezogen sondern oft auch auf die Präsentation, das Schreiben, wissenschaftliches Projektmanagement und vieles mehr. Da man ja ereits Fachmann/-frau für sein Fachgebiet ist, geht es bei der Ausbildung zum Wissenschaftler / zur Wissenschaftlerin im Wesentlichen darum, die fachliche Expertise auch nach außen zu tragen, damit man die Forschungsergebnisse (die ja an Unis und Hochschulen mit Steuergeldern bezahlt werden) auch auf vielen Ebenen verständlich zu präsentieren: Für Kinder, um sie für das Fach zu begeistern, für Erwachsene, um zu zeigen, dass die Forschung lebendig ist und die Steuergelder nicht verschwendet werden, für Firmen, damit sie die Forschungsergebnisse in ihren Produkten nutzen können und für die Fachwelt, damit neue Forschungsansätze entstehen und niemand das Rad zweimal erfinden mus.

Neben der erfolgreichen Bewerbung auf eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter oder ein Stipendium muss man zunächst die Zulassung zum Doktoratsstudium und später das Promotionsverfahren mit Dissertationsgutachten und mündlicher Prüfung beantragen. Außerdem muss man am Ende den Nachweis der Veröffentlichung erbringen, um den akademischen Grad letztlich führen zu dürfen.

Man muss ein Promotionsstudium absolvieren, an dessen Ende die Dissertation und deren Verteidigung stehen. Dafür braucht man auch einen Doktorvater oder eine Doktormutter, der/die das Studium begleitet und auch das Thema mit bestimmt.