Wie betrachtes du den massiven Aufschwung den die AfD in den letzten Jahren erhalten hat?
Das Ergebnis basiert auf 56 Abstimmungen
10 Antworten
Die AfD hatte keinen großartigen Aufschwung in den letzten Jahren. 2021 schnitt sie bei der Bundestagswahl schlechter ab als noch 2017. der aufschwung kam erst die letzten Monate. Aber ja, man kann schon einen Anstieg von Rechtsextremismus und Rechtspopulismus feststellen, auch über Jahre hinweg.
Wobei sie schonmal bei 18% 9in Umfragen war und danach abgeschmiert ist. Auch damals war der Knackpunkt, dass dann doch viele gemerkt haben, dass es nur Lügner und Hetzer sind, die da am rechtsradikalen Rand rumlaufen.
Nur was genau ist so grottenschlecht? Meistens höre ich da dann nur die Lügen, die die Rechtsradikalen herumerzählen.
Diese Schuldzuschiebung bringt doch nichts! CDU/CSU, Grüne, SPD und FDP: alle haben sie ihren Teil dazu beigetragen. Über die Rolle der Linken bin ich mir jedoch im Unklaren.
Der Trend ist halt in ganz (West-)Europa zu beobachten. Viele Bürger scheinen sich eine konservative Politik zu wünschen, daher sind Rechte Parteien in so vielen Ländern im Aufschwung, bzw. auch schon in Regierungsbeteiligung.
Deutschland bildet da keine Ausnahme, auch wenn man versucht sich das schönzureden. Dauert halt etwas länger, aber bei dieser Politik ist das die einzig logische Konsequenz.
Das muss vielleicht nicht AfD bedeuten. Den Platz kann natürlich auch jede andere Partei annehmen, welche wieder eine richtige konservative Alternative darstellt, aber davon gibt es ja hierzulande momentan keine.
Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen Zukunftsängste beschleichen: Krieg in Europa, Klimawandel, Inflation, Migration, gigantische technologische Transformationsprozesse. Diese und andere Ängste, nicht selten verstärkt durch Destabilisierungsversuche von außen, tragen entscheidend dazu bei, dass autoritäre Modelle einen stärkeren Zuspruch erfahren, als dies vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Das ist eine globale Herausforderung, eine globale Bedrohung.
Was hilft dagegen?
Immer wieder erklären, dass und weshalb kein System besser in der Lage ist, das Individuum in eine gute Zukunft zu führen als ein demokratisches, freiheitliches und rechtsstaatliches. Stephan Harbarth (Verfassungsrichter)
Mitunter gelingt ihm dies nicht durchgängig verfassungskonform, dann beanstandet das Bundesverfassungsgericht, der Gesetzgeber regelt neu. Diese Wechselbeziehung von politischer Gestaltung und verfassungsrechtlicher Überprüfung ist Ausdruck eines funktionierenden Rechtsstaats.
Wenn ein Land die Mitte verliert, wenn seine großen traditionellen politischen Lager zu einem vernünftigen Dialog nicht mehr imstande sind und in einem aufgeheizten Klima der Polarisierung Eigeninteresse, Machthunger und Unversöhnlichkeit an die Stelle des Strebens nach dem Wohle aller treten.
Da ich die AfD bereits 2017 sowie 2021 gewählt habe, „erfreuen“ mich die momentanen Umfragewerte. Nichtsdestotrotz die Kirche im Dorf lasse und dieses Umfragehoch nicht überbewerte. Entscheidend sind tatsächliche Wahlergebnisse und mit wie viel Prozent die AfD in den nächsten Bundestag einziehen darf.
Ich mache mir nichts vor und mir durchaus bewusst ist, dass die AfD nicht die Mehrheiten für sich gewinnen kann oder wird. Da andere Parteien nicht mit ihr koalieren, dürfte eine Regierungsbeteiligung zumindest vorerst unmöglich sein. Ich sehe sie als Art Korrektiv zum sonstigen Einheitsbrei der „Altparteien“.
Dass es sonst nur "Einheitsbrei" gäbe, ist ein lustiges Lügenmärchen, dass seit Jahren erzählt wird. Es gibt ganz viele Unterschiede.
Das Einzige an "Einheitsbrei" ist, dass alle andere Parteien mit beiden Beinen fest auf dem Boden unserer Verfassung stehen. "Die Link" hebt zwar ein Bein langsam an, aber die AfD befindet sich weit jenseits unserer Verfassung.
Dass es sonst nur "Einheitsbrei" gäbe, ist ein lustiges Lügenmärchen, dass seit Jahren erzählt wird.
Das ist kein Lügenmärchen, sondern eine subjektive Meinungsäußerung und im obigen Kontext auf Koalitionswilligkeit bezogen. Da hüpft jeder mit jedem ins Koalitionsbettchen und infolgedessen auch ureigene Positionen über Bord geworfen werden.
Vom Konservatismus der CDU/CDU ist jedenfalls nicht mehr viel geblieben, nachdem man unter der Ära Merkel in der Großen Koalition eine Kehrtwende hingelegt hat. Schau dir das Grundsatzprogramm der CDU/CSU aus den 1990er und den anfänglichen 2000er Jahren an. Ebenso die Redebeiträge und Forderungen von Angela Merkel, Friedrich Merz oder Roland Koch vor der Bundestagswahl 2002 an. Davon ist nicht viel übrig.
Ohne die Kehrtwende der CDU/CSU und ihrer Politik unter der Ära Merkel, würde es heute wohl möglich überhaupt keine AfD geben. Wenn sie Positionen aufgeben und sonst niemand diese Themen besetzt, sollte man hinterher nicht jammern, dass eine junge Partei wie die AfD in Landtage und in den Bundestag einzieht.
aber die AfD befindet sich weit jenseits unserer Verfassung.
Nein, sicher nicht. Wenn sich die AfD weit jenseits unserer Verfassung (unserem GG) bewegen würde, wäre sie zu keiner Wahl zugelassen worden. Wenn sie so fern von unserem GG wäre, gäbe es schon längst ein Parteiverbotsverfahren.
Schlussendlich ist mir aber ohnehin egal, ob du oder sonst wer meint gebetsmühlenartig von Lügenmärchen schreiben zu müssen. Wahr oder wahrer wird es dadurch nicht und die pauschale Stigmatisierung von Wählern sorgt eher dafür, dass ein Teil auch weiterhin oder jetzt erst recht so wählt, wie er/sie wählt.
Weil die AfD normalerweise nur in Krisensituationen stärker wird
Der jügste Aufschwung der AfD liegt wohl mehr an der grottenschlechten Politik der Ampel-Regierung als an der Leistung der Alternativen.