Wie berechne ich den Ionencharakter?
An sich weiß ich schon, wie man den Ionencharakter berechnet.
Dass ist einfach die größere Elektronennegativität minus die kleinere. Problem ist, dass dann z.B. ein Wert rauskommt mit 0.7, aber der steht nicht in der Tabelle. Es gibt nur 0,6 und 0,8. Was macht man in dem Fall?
3 Antworten
Ich gebe ThomasJNewton weitesgehend recht,
außerdem habe ich die Wertetabelle mal dazu geplottet und muss sagen, dass man hier schon näherungsweise von einer Geraden sprechen kann.
Der Ionencharakter ist, wie ThomasJNewton schon angedeutet, hat eine eher qualitative Größe, also dient sie nur zur Abschätzung. Da kommt es auf +/- 1% nicht wirklich an.
Nachtrag:
Cäsiumflourid hätte mit (delta)EN=3,2 einen höheren IC als NaCl, daher kann NaCl nach diesem Modell nicht 100% ionisch sein. Trägt man den Punkt (3.2,100) in den Plot ein, so liegt er ungefähr auf der Ausgleichsgeraden.
Es heißt weitestgehend. Mir gegenüber darfst du auch gerne das grammatikalisch falsche, aber mit einem hohem Einschleimfaktor verbundene Wort weitestgehendst benutzen.
Piece, Alda!
Da eine Angabe in % Ionencharakter ohnehin grenzwertig bis schwachsinnig ist, kommt es auf leichte Fehler bei der Mittelwertbildung auch nicht mehr an.
Außerdem ist die EN nur ein bestimmender Faktor, dazu kommen v.a. die Ladung, danaben Hybridisierung, Koordinationszahl und andere Faktoren, die mir grad nicht einfallen.
Dazu erscheinen mir die Angaben in der Tabelle auch unglaubwürdig. Danach hätte NaCl einen Ionencharakter von ca. 65 %, nach aller Erfahung ist er aber ca. 100 %.
Dass im Beispiel der Mittelwert von 9 und 15 zu 13 berechnet wird, ist ein weiteres Indiz, denn auch ich würde auf 12 kommen. Unter Berücksichtigung der Nichtlinearität erst recht.
Die Sicht- oder Schreibweise mit den Prozent Ionencharakter geht wohl auf Linus Pauling zurück. Einmal in die Welt gesetzt hält sich sowas teilweise hartnäckig. Man kann daraus nicht ohne Weiteres auf den Durchblick der Dozenten schließen.
0,6 + 0,8 = 1,4
1,4/2 = 0,7
Ja super, 15+9=24/2=12 und nicht 13! Das ist doch keine Gerade, die proportional wächst!
Das sind doch ohnehin nur pi-mal-Daumen-Werte, die man nicht überinterpretieren darf. Von daher kann man zwischen 2 Werten näherungsweise lineares Verhalten annehmen. Als Alternative bietet sich an, die Wertepaare in EXCEL einzugeben und sich eine genäherte Funktionsgleichung anzeigen zu lassen.
ja, hier sieht man wieder, dass selbst professoren nichts durchblicken