Wie bekämpfe ich meine Angst vor Fahrstuhl fahren?

9 Antworten

Auch ich gehe meistens die Treppen... aber eher aus Fitnessgründen und weil ich dann meist sogar schneller bin ;)

Wenn es dir wichtig ist, wieder Fahrstuhl fahren zu können, würde ich es in Angriff nehmen, mich damit beschäftigen, vielleicht einmal mit einem Freund fahren, vielleicht erst mal nur in einem großen Aufzug und nur 1 Stockwerk? Also Schritt für Schritt.

Es kann auch sein, dass Dir dazu professionelle Hilfe, z. B. in Form einer Verhaltenstherapie am besten hilft?

Angst vor der Rolltreppe verstehe ich nicht. Ich meine, wenn die stehen bleibt, kannst du doch zu Fuß weiter gehen. Oder befürchstest du, daß du irgendwo mit der Kleidung hängen bleiben könntest? Das passiert aber sehr selten. Und was die Angst vor Aufzügen angeht. Naja, die kann ich schon etwas verstehen, hängt halt davon ab, wo man den Fahrstuhl nutzt und ob man sich noch bemerkbar machen kann, wenn man stecken bleibt. Aber in großen Häusern, wo es wirklich lästig ist, wenn man die Treppe nimmt, kannst du eigentlich bedenkenlos Aufzug fahren, selbst wenn gerade ein Brand ausbricht, während du drin bist, fährt der Fahrstuhl in der Regel sofort ins Erdgeschoß. Ein Alarmklingel hat fast jeder Aufzug und Luftzufuhr ist ja auch nicht abgeschlossen. Gibt also bei den meisten Aufzügen keine Angst zu haben. Wenn man mal stecken bleibt, ist es zwar vielleicht anangenehm, aber früher oder später wird man da schon rausgeholt. Und Abstürzen kann der Fahrstuhl auch nicht, da gibt es spezielle Bremsvorrichtungen, die automatisch greifen, wenn der Korb zu schnell nach unten saust.

Ich kann mich noch erinnern: Ich war 11 und fuhr mit meiner Mutter wie immer mit dem Fahrstuhl. Doch eines Tages sind wir reingegangen, haben unsere Zieletage gewählt, die Türe gingen zu - der Fahrstuhl fuhr aber nicht. Nach ungefähr 3 Minuten warenm wir draußen. Ein hausmitbewohner hat uns gehört und drückte auf die "Fahrstuhl-Ruf-Taste". Die Türen haben sich geöffnet und wir waren wieder draußen. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich Angst, mit dem Fahrstuhl zu fahren. Doch eies Tages war ich zu faul, zu meiner Freund, der auf der 10. Etage wohnte, zu fuß zu gehen. Ich habe gewartet bis jemand kommt und wollte mit diesem Menschen dann hochfahren. Doch der Nachbar war mit dem Fahrrad da. Er sagte, ich soll fahren, da wir nicht in den Fahrstuhl passen würden, weil sein Fahrrad auch mit muss. Wieder aus dem fahrstuhl rauszugehen, und somit zu zeigen, dass ich Angst vom Liftfahren habe, habe ich mich nicht getraut. Aber nach dieser Fahrt alleine im Fahrstuhl habe ich mich wieder getraut, Fahrstuhl zu fahren und hatte mit jedem Mal immer weniger Angst.

millyfc  02.06.2014, 22:18

Aber dass das Dann weg geht ist ja auch nicht immer so! Bei mir zum Beispiel nicht. :/ wenn bei mir jemand vor mir aus dem Fahrstuhl aussteigt und ich auf einmal ganz alleine drin stehe, bleibt mein Herz immer für eine Sekunde stehen und ich bekomme Panikattacken! Ich weiß nicht, ob das schon zu Phobien zählt aber es ist schlimm...

0

Du kannst zuerst versuchen, Dir selbst, ohne therapeutische Hilfe, die Angst zu nehmen:

"Der Weg aus der Phobie besteht aus drei Bausteinen:

    1. Wir verändern unsere Gedanken:
  • Wir überprüfen, ob die Situation wirklich gefährlich ist.

  • Wir überprüfen, wie wahrscheinlich es ist, dass etwas Schlimmes passiert.

  • Wir denken weiter: "Was wäre wenn ...?" und überlegen uns, was wir tun können, wenn wirklich etwas Schlimmes passieren sollte.

  • Wir bereiten uns auf die Situation vor und malen uns in der Phantasie aus, wie wir die Situation bewältigen.

    1. Wir beeinflussen unsere Körperreaktionen:

Angst ist immer mit einer Muskelanspannung und Veränderung der Atemfrequenz verknüpft. Indem wir uns gezielt entspannen und den Atem verlangsamen, wird die Angst nachlassen. Beispielsweise können wir die Technik der Progressiven Muskelentspannung oder eine gezielte Atemtechnik erlernen.

    1. Wir verändern unser Verhalten:

Wir gehen bewusst in die Situation, die wir bisher aus Angst gemieden haben. Indem wir uns so verhalten, als ob wir bereits unsere Angst überwunden haben, und in die Situation gehen, können wir erleben, dass sie in Wirklichkeit nicht gefährlich ist.

Wir gewöhnen uns mit der Zeit wieder an die Situation und verbinden Sie in Zukunft mit neutralen Gefühlen anstatt mit Gefahr und Angst.

Wir flüchten außerdem nicht aus der Situation, sondern bleiben in der Situation, bis die Angst nachlässt. Dies passiert automatisch, wenn wir lange genug in der Situation bleiben."

Dies und mehr zur therapeutischen Hilfe/Forum für Betroffene:

http://www.palverlag.de/Phobien.html

Indem du es immer wieder machst und deinen Körper "zwingst", sich darauf einzustellen. Hartes Training. Irgendwann spielt es dann keine Rolle mehr. Dein Körper kennt den "Tanz", er reagiert dann nicht mehr. Ähnlich bei chronischen Schmerzen, mit denn man leben kann.