Weshalb sind meine Fotos überbelichtet?
Hallo,
ich habe eine EOS 250D von CANON, fotografiere immer in der Blendenautomatik. Bei Veranstaltungen also meistens bei 1/60. Belichtungskorrektur habe ich immer auf -1, ISO auch auf automatisch. Trotzdem ärgere ich mich, dass die Fotos oft überbelichtet sind (s. Beispiel).
Liegt das vielleicht an der Messfeld-Methode?
Ich freue mich auf die Beiträge von den Profis und Experten!
6 Antworten
Problem ist hier wahrscheinlich die standardmässig eingestellte Mehrfeldmessung. Genaueres könnte man noch sagen wenn man den Fokuspunkt kennt, denn diesen gewichtet die Kamera in diesem Modus ebenfalls.
Ich nehme an der Fokuspunkt liegt bei diesem Bild irgendwo auf den Haaren, denn die sind korrekt belichtet. Das schwarze Oberteil der Dame und der relativ dunkle Hintergrund ist ebenfalls ein Faktor, der die Automatik dazu bewegt, höher zu belichten.
Ich würde dir für solche Fotos die mittenbetonte Integralmessung empfehlen (letzter Punkt im Belichtungsmessungs Menü).
Dass an dem Bild nichts versumpft (schwarz ohne Konturen und ohne Textur) sowie nix überstrahlt (völlig helle Flächen) deutet auf Mehrfeldmessung hin. Die Details sind noch da, wenn man mal die Tiefen und Lichter etwas dreht, sieht man das:
Zudem kommt da von links irgendwo noch eine Lichtquelle her, die die rechte Gesichtshälfte von sich aus schon sehr stark aufhellt. So gesehen halte ich persönlich das Bild eigentlich für absolut richtig belichtet.
Weiterhin finde ich persönlich 1/60 viiiel zu lang für derartige Bilder. Bei Blendenautomatik nehme ich ab 1/120 aufwärts. Das hat in Summe bzw. in Relation aber natürlich nichts mit Deiner Frage zu tun.
Nichts desto trotz: Ich hatte an einer 5D mal einen defekten Belichtungsmesser. Ist also auch nicht unmöglich. Das lässt sich anhand dieses Bildes aber nur schwer darlegen.
Hallo
- solange man das Bild nicht auf einem Soft Proof fähigen Monitor betrachtet sind aussagen zur "Helligkeit" im Bild Schätzungen weil abhängig von denn Monitoreinstellungen und ICC Treiberprofilen. Bilder werden im Workflow für Ausdrucke/Ausbelichtung als Zielmedium belichtet, wie diese zwischendurch auf einem Monitor aussehen ist dabei relativ egal.
- Canon und Nikon DSLR tendieren bei Matrix Messung immer um 1/3 bis 1/2 EV Richtung Überbelichtung zum 18% Referenzwert. Das ist so weil das meist der Einstellmodus der Knipser ist und Profis eine zum Motiv passende Messmethode auswählen
- aber mit -1 EV sollte das auf meinem Monitor schon dunkler sein einfach mal nachprüfen ob die Blende korrekt funktioniert, bei denn Kit Zooms bricht ab und an die Rückholfeder. DSLR machen ja keine Lichtmessung auf dem Film und können das nicht erkennen/kompensieren
- man kann ja mit einer Graukarte bzw mit 3 Graukarten (Zone 2, 6%/ Zone 5, 18%/ Zone 8, 50%) denn Belichtungsmesser nachprüfen. Das Problem der Matrix Messung ist da steckt "Intelligenz" dahinter die ist nicht Linear sondern per Logiggatter. Canon verbaut inzwischen fast überall das 63 Zonen Dual Layer 315 Messpunkte IFCL Matrix Modul, aber mit unterschiedlicher Rechenleistung dahinter
Naja das ist jetzt noch nicht so stark als das man es nicht noch verbessern könnte. In den hellen Stellen sind ja durchaus noch Informationen drin, besonders wenn man das RAW noch hat. Ansonsten beim Fotografieren mal das Histogramm einschalten. Mehrfeldmessung ist eigentlich ok, ansonsten mal mittenbetonte Messung probieren.
Ganz offensichtlich hast du die Mehrfeldmessung gewählt, und die versucht halt einen Mittelweg zu finden. Gehst du auf Spotmessung und sorgst dafür, dass das Gesicht nicht überbelichtet wird, säuft in einem Fall wie hier halt dann die schwarze Jacke völlig ab.
Sollte aber doch in einem Fall wie hier der RAW- Bearbeitung behebbar sein.