Werden Hunde aggressiv, wenn man ihnen in die Augen schaut?

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Bei fremden Hunden kann es provozieren, kommt immer auf das Wesen des Tieres an. Manche Hunde sind auch so sensibel, dass sie dadurch eingeschüchtert werden, also ängstlich darauf reagieren. Es ist eben eine Drohgebärde unter Hunden.

Beim eigenen Hund, vorausgesetzt, die Beziehung stimmt, sieht das jedoch ganz anders aus. Meiner starrt mich z. B. immer an, wenn ich ein Leckerchen für ihn hole. Das ist aber keineswegs eine Drohung, sondern eine Kontaktaufnahme ;-)

Gruß

Liebe/r Zocker82618,

ich hatte über die Jahre ziemlich viel mit Hunden zu tun. Ja, das habe ich auch schon von ziemlich Vielen als Frage gestellt bekommen. Hier ist meine Antwort: Also, wenn man einen Hund nicht kennt ist es auf jeden Fall besser ihm zunächst auf die Schnauze zu schauen. Der Blick direkt in die Augen löst bei den Hunden vielmehr Angst als Agressivität aus. Meistens ist die aber nur bei männlichen Hunden so. Der Blick löst bei Hunden das Gefühl aus, dass du ihnen etwas Böses willst. Es kommt ihnen so vor als würdest du über ihnen stehen. Es werden also Stresshormone ausgeschüttet. Was passiert? Genau, der Hund will sich wehren. Aber nicht, weil er einen nicht mag, sondern weil er Angst hat. Was man aber beachten sollte ist, dass nicht jeder Hund so ist. Die Weibchen sind meistens passiver. Und wenn man einen eigenen Hund hat, dann kann man ihm auch in die Augen schauen. Er kennt dich dann ja ziemlich gut.

Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen und ich wünsche dir einen schönen Samstag! :)

LG hilflosmaedchen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Zumeist ist es so, dass Hunde das lernen, ein Hund der von seinen Haltern nicht angestarrt wird während sie noch scharf den Namen aussprechen und oder in Folge taktil Strafen hat oftmals weniger ein Problem damit.

Zwar gilt direktes in die Augen schauen ob bei Männchen oder Weibchen unter Hunden als Bedrohung, aber Hunde können es lernen, dass das nichts bedrohliches ist.

Meinen kann ich und auch andere stundenlang in die Augen schauen, sie gucken zurück und zeigen weder Meideverhalten noch würden sie bellen.

Bei unsicheren oder gar ängstlichen Hunden ist es von Fremden insofern die Halter es nicht als Drohgeste nutzen, auch verunsichernd.

Bei einem Hund der sein Territorium bewacht sollte man auch nicht in die Augen schauen und bellen bedeutet erst einmal nur Kommunikation, Aggressivität ist dann wenn der Hund los geht.

Das ist bei Hunden so ähnlich wie bei Menschen. Auch da werden Fixierungen oft als Provokation empfunden. Unter Menschen führen Fixierungen gelegentlich zu Messerangriffen.

Bei Katzen ist das ungefähr umgekehrt. Die werden durch Fixierungen eher eingeschüchtert. Das hat auch damit zu tun, dass bei Katzen der Jagdtrieb ausgeprägter ist als bei Hunden, Hunde können notfalls sogar vegetarisch überleben.

Katzen greifen ihre Beute grundsätzlich von hinten im Genick an. Das gilt im Prinzip auch für Hunde. Deshalb berühre ich fremde Hunde auch nicht am Hinterkopf, das kann als hinterhältiger Angriff missverstanden werden. Aber Hunde sind mit der menschlichen Umgebung seit Jahrtausenden vertraut. Die wissen längst, wie man bei Bedarf Menschen von vorne erfolgreich angreift. Es geht ja da gewöhnlich nicht um eine Jagdbeute.

Das ist bei wild lebenden Großkatzen ganz anders, die schleichen sich nur hinterlistig von hinten an. Die betrachten gewöhnlich Menschen von vorne her als unangreifbar. Von vorne ist der Mensch ja schon visuell vorzeitig gewarnt und zugleich auch noch wehrhaft.

Das führte dazu, dass in Regionen mit freien Begegnungen von Großkatzen und Menschen die Katzen gelegentlich schlau ausgetrickst werden: Die gefährdeten Menschen tragen am Hinterkopf eine menschliche Gesichtsmaske. Da kann der Tiger herum schleichen wie er will, der Mensch erscheint ihm rundum unangreifbar. Der mag nicht fixiert werden.

Ja, das stimmt, Hunde werden dann aggressiv.