Werden Hartz 4 Frauen Abtreibungen bezahlt?

5 Antworten

Finanzielle Hilfe
Hat eine Frau nur ein geringes oder gar kein Einkommen und auch kein kurzfristig verwertbares Vermögen, hat sie unter bestimmten Bedingungen einen Anspruch auf die Übernahme der Kosten für den Abbruch. Dies ist unabhängig von ihrem Krankenversicherungsstatus. Die Verfahrensweise ist im Schwangerschaftskonfliktgesetz (SchKG) im Abschnitt „Hilfe für Frauen bei Schwangerschaftsabbrüchen in besonderen Fällen“ (§§ 19 f. SchKG) geregelt. Einen Anspruch auf Kostenübernahme haben auch Frauen, die Sozialleistungen beziehen oder in einer Einrichtung leben, deren Kosten von der Sozial- oder Jugendhilfe getragen werden. Die jeweils gültigen gesetzlichen Bestimmungen können in einer staatlich anerkannten Beratungsstelle erfragt werden.
Die Einkommensgrenze liegt bei monatlich 1216 Euro (Stand Juli 2019). Sie erhöht sich um 288 Euro, wenn minderjährige Kinder mit im Haushalt leben. Auch wenn die Kosten für die Unterkunft 356 Euro überschreiten, ist ein Zuschuss bis zu ebenfalls 356 Euro möglich.
Besteht Anspruch auf eine finanzielle Hilfe, trägt das Bundesland, in dem die Frau ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat, die Kosten für den Abbruch. Sie erstrecken sich auf die Leistungen des Eingriffs selbst und eine medizinisch erforderliche Nachbehandlung. Der Antrag kann bei jeder gesetzlichen Krankenkasse gestellt werden. Bei Antragstellung müssen die Frauen ihre Gründe für den Schwangerschaftsabbruch nicht nennen, notwendig sind aber Nachweise über ihre Einkommenssituation.
Die Krankenkasse stellt eine Bescheinigung über die Kostenübernahme aus und übernimmt die finanzielle Abwicklung.
Wichtig ist, dass die Kostenübernahme vor dem Schwangerschaftsabbruch bei einer gesetzlichen Krankenkasse beantragt werden muss, denn rückwirkend werden keine Kosten übernommen. Die Bescheinigung über die Kostenübernahme erhält die Einrichtung, bei der der Abbruch vorgenommen wird.

Quelle:

https://www.familienplanung.de/beratung/schwangerschaftsabbruch/kosten-schwangerschaftsabbruch/

clahub  05.12.2019, 13:05

Exzellente Antwort. Vielen Dank.

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Hallo

Die Kosten werden übernommen, wenn das Einkommen ungenügend ist. Die Grenze liegt bei EUR 1'216.--. Hat man Kinder, erhöht sich pro Kind die Grenze um EUR 288.--. Liegt die Miete über EUR 356.--, erhöht sich die Grenze nochmals um maximal EUR 356.--.

Freundlichen Gruss

tm

Woher ich das weiß:Recherche

welche art das einkommen die frauen haben ist völlig unerheblich. ausschlaggebend ist die höhe des einkommens. wenn das gering ist oder gar nur aus sozialleistungen besteht, dann bekommt frau ihre abtreibung kostenfrei. das errechnet die krankenkasse dann und das dauert nur ein paar minuten, wenn man seine unterlagen vollständig mitbringt.

Sobald man weniger als 1216€ verdient, wird die Abtreibung vom Staat bezahlt. (Die Krankenkasse geht in Vorleistung, und holt sich das Geld vom Staat zurück)

Die Kostenübernahme muss aber VOR der Abtreibung beantragt werden.

Ja ....

siehe z.B. bei profemina ...was-kostet-eine-abtreibung

Wenn die Schwangere sich keine Abtreibung leisten kann, weil sie zu wenig oder gar nichts verdient und kein Vermögen hat, werden die Kosten vom Staat übernommen (§ 19, Abs. 1 SchKG). Derzeit gilt diese Ausnahme in dem Fall, wenn die Schwangere monatlich 1.216 Euro oder weniger zur freien Verfügung hat. Diese Grenze verschiebt sich pro minderjährigem Kind um 288 Euro nach oben. Bei mehr als 356 Euro Mietkosten kann sich die Grenze wiederum (um höchstens 356 Euro) nach oben verschieben.Die Schwangere muss die Kostenübernahme vor der Abtreibung bei ihrer Krankenkasse beantragen. Dabei braucht sie die geplante Abtreibung nicht zu begründen.

SiViHa72  05.12.2019, 13:04

Hat GF Dir auch gesagt, der Lonk entälte beleidigende oder vulgäre Ausdrücke? Mit Lonk konnte ich meine Antwort nicht posten, ohne problemlos.

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Deamonia  05.12.2019, 14:46
@SiViHa72

Wenn die ProFemina gesperrt hätten von GF aus, wäre das ein echter Fortschritt, denn diese Seite ist eine anti abtreibungs Seite, eingestellt von einer Abtreibungsgenerin, die mal sagte "Wir werden uns an ihre Seite stellen und alles dafür tun, damit sie all den widrigen Umständen zum Trotz ihrem Herzen folgen und eine Entscheidung für das Leben treffen kann!“ Mit anderen Worten sollen Frauen da überredet werden, ungewollte Kinder auszutragen.

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mjutu  05.12.2019, 15:36
@Deamonia

Das ist ja ein interessanter Spruch! "Entscheidung für das Leben" klingt gut, denn das könnte sich auch auf das Leben der Mutter beziehen.

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armeskaenguru  05.12.2019, 20:59

Das ist keine gute Idee, auf Pro Femina zu verweisen. Das sind Abtreibungsgegner und keine staatlich anerkannte Beratungsorganisation.

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