Werden Frauen selbstbewusster und egoistischer und Männer weicher und sentimentaler?

6 Antworten

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Gute Frage! Möglicherweise ändert sich das Bild.

Wenn es hieße, der Mensch müsse stark sein, nähme das den Druck von den Männern, stark ein zu müssen, weil sie Männer sind und nähme die Frauen in die Pflicht, stark sein zu müssen, obwohl sie Frauen sind.

Gerade bei diesem Punkt sind wir meiner Ansicht nach schon ein bisschen übers Ziel hinaus geschossen.
Ich lese häufiger, dass das weibliche Geschlecht das starke Geschlecht sei als dass es die Männer sind.

Also da wurde so stark gegen angearbeitet, dass die Männer als starkes Geschlecht zählen, dass inzwischen die Frauen zum starken Geschlecht zählen. Ist zumindest mein Eindruck.
Diese Stärke bezieht sich allerdings auf die Psyche, nicht auf das Körperliche (z. B. Belastbarkeit oder Schmerzempfinden / Wehleidigkeit).

Probier es aus. Sag mal in einer Runde, Frauen seien das stärkere Geschlecht und beobachte die Reaktionen und sag mal, Männer seien das stärkere Geschlecht (bestenfalls in einer anderen Runde).

Universe99 
Fragesteller
 11.03.2024, 12:29

Werde ich ausprobieren.

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Ich denke es sickert langsam zur "Seele" der Menschheit durch, das männliche "körper" in der heutigen Welt nicht mehr immer darauf achten müssen, eine möglichst kleine angriffsfläche zu bieten. Und weibliche "Körper" sind in dieser Welt nicht mehr darauf angewiesen, einen möglichst guten Beschützer/Versorger abzubekommen. Dadurch gerät die Seele mit den ursprünglichen körperlichen Instinkten in Konflikt, und deshalb haben wir aktuell dieses leidige Gender/Sexualitätsthema.

Männlich sein wird über das Hormon Testosteron ausgelöst..

Ein Mann hat eine andere Denkensweise wie eine Frau, gleichberechtigt sein bedeutet definitiv nicht in allen sparten gleichgestellt zu sein, ansonsten würde man männliche und weiblichen Sportler in ein und die selbe Kategorie stecken.

Gleichberechtigung bezieht sich mehr auf Soziales zusammenleben und nicht auf körperliche Stärke weil daher die Redewendung "Mann muss stark sein".

Universe99 
Fragesteller
 11.03.2024, 12:25

Interessante Antwort.

Es geht bei diese Frage um die gesellschaftliche Veränderung. Diese Aussage "Mann muss stark sein" war nur ein Beispiel um meine Frage besser zu l verstehen.

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Suboptimierer  11.03.2024, 12:37

Bist du dir sicher, dass "Mann muss stark sein" aus dem Sport kommt? Rührt das nicht aus der Zeit, in der ein Mann die Familie ernähren musste und die Familie vertreten und verteidigen musste, eine starke Schulter zum Anlehnen bieten musste, usw.

Ich bin mir nicht sicher, ob der Spruch wirklich ursprünglich eine Forderung von körperlicher Stärke war.

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Das Problem ist, dass die alten Rollenbilder nur da wirklich verändert werden, wo sie aktuell zum Nachteil der Frau bestehen. Knackpunkt ist, dass sich die neuen Mentalitäten - selbstbewusste, starke Frauen und Männer, die eben auch Gefühle und Schwäche zulassen können und dürfen - nicht mit alten Rollenbildern vertragen und da besteht aktuell ein großer Konflikt.

Auf der einen Seite gibt es diese neuen Mentalitäten, was auch gut so ist. Auf der anderen Seite haben viele Männer immer noch Probleme mit selbstbewussten Frauen und umgekehrt wollen viele Frauen immer noch einen starken Mann und diffamieren einen der Gefühle und Schwäche zulässt als "Weichei" und "Schlappschanz" - neue Mentalität verträgt sich nicht mit alten Rollenbildern.

Den neuen Mentalitäten müssen eben jetzt auch neue Rollenbilder gegeben werden. Zum Beispiel ist das alte Rollenbild, wonach der Mann immer den ersten Schritt machen muss nicht mehr zeitgemäß. Männer fragen sich zu recht, warum immer sie den ersten Schritt machen sollen. Immer hin geht es ihnen bei einer Abfuhr auch nicht besser als einer Frau, die eine Abfuhr erhält und keiner Bekommt gerne eine Abfuhr und man(n) hat einfach keine Lust auf eine Abfuhr und will dieses Risiko nicht mehr eingeht (Mentalitätenwandel: Man(n) muss nicht mehr stark sein, sondern darf Gefühle zu lassen und Schwäche zeigen). Gleichzeitig ziehen die Frauen aber nicht nach, weil für die ist es ja viel bequemer dieses alte Rollenbild bestehen zu lassen. Immerhin ist es schöner, angenehmer und risikofreier einfach auswählen zu müssen (alte Rollenbilder bleiben bestehen). Und da haben wir das Dilemma und am Ende vom Tag kommen zig Frauen auf gutefrage.net und fragen, warum sie denn von keinem anständigen Mann mehr angesprochen werden.

Dabei ist die Lösung totall einfach: Derjenige, der interesse hat, macht den ersten Schritt. Das ist Geschlchtesneutral und bezieht sogar alle nichtheterosexuellen Orientierungen mit ein. Willkommen im Jahr 2024!

Suboptimierer  11.03.2024, 12:50

Hmm, so wie du es beschreibst, verkaufst du die heutigen Frauen etwas für dumm. Die Frau spricht den Mann nicht an, weil sie zu bequem dazu ist? Das ist aber eine schlechte Ausrede, wenn sie auf ihn steht.

Früher war die Ausrede besser, denn da hat es sich nicht geschickt.

Wie soll ich mir das vorstellen? Da sitzt irgendwo in einer Diskothek eine selbstbewusste junge Frau, die einen Typen sieht, auf den sie steht. Und dann sagt sie sich "Ich hätte ja kein Problem damit, den anzusprechen, aber das macht man ja leider nicht. Also warte ich hier und hoffe das Beste."

Welcher Mann sagt, wenn ihn eine schöne Frau anspricht: "Moment mal, ist die doof? Ich habe die Aufgabe, sie anzusprechen! Ich finde die zwar nice, aber das geht ja gar nicht!"?

weil für die ist es ja viel bequemer dieses alte Rollenbild bestehen zu lassen. Immerhin ist es schöner, angenehmer und risikofreier einfach auswählen zu müssen

Das setzt voraus, dass es etwas zum Auswählen gibt. Nur die Frauen, die sich aktiv entsprechend in Szene setzen (was Aufwand bedeutet), haben die Wahl.

Genauso wie Männer eine Wahl haben. Sie zwingt ja niemand, eine bestimmte Frau anzusprechen.

Also das mit dem bequem / unbequem würde ich selbst zu früheren Zeit nicht verallgemeinern. Auch war es schon früher für die Frau von Vorteil, wenn sie selbstbewusst war, denn wenn sie von sich selbst überzeugt war, konnte sie andere von sich überzeugen. Eine Frau, die sich selbst bemitleidet, ist unattraktiv.

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Udo107  11.03.2024, 13:11
@Suboptimierer
Die Frau spricht den Mann nicht an, weil sie zu bequem dazu ist? Das ist aber eine schlechte Ausrede, wenn sie auf ihn steht.

Du hast es erfasst. Das ist nicht nur eine schlechte Ausrede, sondern eine sehr schlechte Ausrede. Aber nicht ich verkaufe die Frauen für dumm, sondern sie sich selbst. ich hab in den letzten fünf Jahren mit sehr vielen Frauen geredet darüber - mit Bekannten, die sich geärgert haben, warum ihr Man of Interesst sie auf der Party nicht angesprochen hat, oder eben auch mit ganz fremden Frauen. Die Antwort war nahezu immer die gleiche: Der Mann soll gefälligst ansprechen. Und auf die Frage, warum sie das nicht selber tun. Eben, dass es ein zu großes Risiko sei, dass man ja nicht wisse wie die Reaktion ist und man eben Gefahr läuft Abgelehnt zu werden. Kurz: Sie erwarten das von den Männern, was sie selber nicht bereit sind zu tun.

Früher war die Ausrede besser, denn da hat es sich nicht geschickt.

Früher gab es aber eben auch das starke und schwache Geschlecht.

Welcher Mann sagt, wenn ihn eine schöne Frau anspricht: "Moment mal, ist die doof? Ich habe die Aufgabe, sie anzusprechen! Ich finde die zwar nice, aber das geht ja gar nicht!"?

Heute keiner mehr.

Wie soll ich mir das vorstellen? Da sitzt irgendwo in einer Diskothek eine selbstbewusste junge Frau, die einen Typen sieht, auf den sie steht. Und dann sagt sie sich "Ich hätte ja kein Problem damit, den anzusprechen, aber das macht man ja leider nicht. Also warte ich hier und hoffe das Beste."

Und das ist der Punkt. Es hat sich bis heute kaum verändert. Da heißt es eben "aber der Mann soll/muss den ersten Schritt machen".

Das setzt voraus, dass es etwas zum Auswählen gibt. Nur die Frauen, die sich aktiv entsprechend in Szene setzen (was Aufwand bedeutet), haben die Wahl.
Genauso wie Männer eine Wahl haben. Sie zwingt ja niemand, eine bestimmte Frau anzusprechen.

Und Frauen haben im vergleich zu Männern die deutlich größere Auswahl. Sie bekommen Angebote und Chancen ohne Ende - oder zumindest ungleich häufiger als Männer. Eine Frau muss sich nur halbwegs gut präsentieren und rausgehen - in Zeiten von Social Media nicht mal mehr das. Im Vergleich muss der Mann sich gut präsentieren, dann noch den ersten Schritt machen und das Risiko eingehen eine Abfuhr zu bekommen, um überhaupt eine Chance zu bekommen. Sorry, aber der Aufwand, den Frauen betreiben müssen für eine Chance ist minimal, vergleicht man ihn mit dem was ein Mann an Aufwand für eine Chance machen muss und das Risiko, dass er dabei fährt.

Die Wahl haben natürlich beide. Aber die Anzahl der Chancen die eine Frau und die ein Mann bekommt und der Aufwand, den sie und er dafür aufwenden müssen unterscheidet sich massiv. Obendrein: Spricht ein Mann eine Frau an reicht das nicht mit einem bloßen "Hey" sondern da müssen irgendwelche super coolen, einzigartigen Sprüche kommen um aus der Menge hervor zu stechen. Eine Frau, die einen Mann anspricht, hebt sich alleine durch die Aktion schon meilenweit von ihren stumm und wimpernschlagend dasitzenden Freundinnen aub.

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Suboptimierer  11.03.2024, 13:30
@Udo107

Mit dem ersten Teil deines Kommentars (Danke) gehe ich d'acoord. Vor allem mit dem Punkt, dass es für viele Überwindung kostet, den ersten Schritt zu gehen.

Mit diesem Block habe ich Probleme:

Und Frauen haben im vergleich zu Männern die deutlich größere Auswahl.

Ja, beliebte Frauen haben eine große Auswahl. Je besser sie bei Männern ankommt, desto beliebter sind die Männer, die sie anschreiben.
Ein Mauerblümchen hat vielleicht eine Auswahl auf einer Datingplattform, aber naja, wie soll ich sagen, da kommt dann noch die Komponente des Anspruchs hinzu, denn sie hat eine andere Auswahl als eine heiß begehrte Frau.

Andersherum könnte man dagegen argumentieren, dass Männer die größte aller Auswahlen haben, denn sie können jede Frau anschreiben.

Der Punkt ist, dass es eine Schnittmenge gibt, zwischen der Wahl, die der Mann trifft und die Wahl, die die Frau trifft.

... vergleicht man ihn mit dem was ein Mann an Aufwand für eine Chance machen muss und das Risiko, dass er dabei fährt.

Das ist nicht nur das Risiko des Mannes. Die Frau geht in dem Fall auch leer aus. Die Frau geht genauso das Risiko ein, sich darauf einzulassen wie der Mann, sie anzuflirten.

Aufwandvergleich

Mann verfasst einen charmanten Introtext und schickt ihn rum.

Frau schminkt sich, stylt sich, bringt sich in Szene, achtet darauf, dabei nicht zu nuttig zu wirken, guckt, ob das Outfit farblich auf den hintergrund des Profilbilds abgestimmt ist, photoshoppt noch ein bisschen und achtet in ihrer Vorstellungsbildergalerie ein Lachbild dabei ist, ein sinnliches, eines mit Hobbyausführung, usw.

Sicher, dass der Mann den größeren Aufwand hat, der sich die Fotos und Vorstellungen der Damen nur anschauen muss, einen darauf abgestimmten Flirttext verfassen muss und ihn der Dame zukommen lassen muss?

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Udo107  11.03.2024, 14:51
@Suboptimierer
Andersherum könnte man dagegen argumentieren, dass Männer die größte aller Auswahlen haben, denn sie können jede Frau anschreiben.

Naja, aber das ist ja eine Binsenweisheit bzw. gilt umgekerht für Frauen ebenfalls. Theoretisch könnte ich jede Frau auf der ganzen Welt anschreiben/ansprechen und jede Frau könnte das umgekerht mit jedem Mann machen. Man muss es halt nur machen. Und während das vom Mann bis heute immer noch gefordert wird, wird für Frauen Ausflüchte gesucht, warum sie es nicht machen sollen/müssen/dürfen. Am Ende vom Tag haben doch Männer wie Frauen diesselbe Auswahl, nämlich alle Frauen bzw. Männer die einem - real oder online - begegenen. Natürlich kommt da noch der individuelle Anspruch hinzu: Welches Alter bevoorzugt man. Blonde oder Braune Haare, Berufsabschluss .. ist ein Muttermal am linken Zeh, etc. Aber das sind ja individuelle Sachen, sprich es entscheidet jeder selber und ist auch umgekerht nur jeder selber für sich veranteortlich. Hat man hohe Ansprüche ist die theoretische Auswahl kleiner, als wie wenn man komplett ohen Ansprüche rein geht.

Am Ende des Tages geht es ja aber nicht um die Grundauswahl, sondern um die Chancen die jemand bekommt und die Auswahl basierend auf diesen Chancen. Es bringt einem ja nichts, wenn man in einen Raum mit 50 Frauen geht, aber keine was von einem wissen will. Am Ende geht es um die Frauen, die was von einem wissen wollen. Und da ist es so, dass eine Frau wesentlich mehr Chancen bekommt, als ein Mann und dafür auch wesentlich weniger Aufwand betreiben muss. Bzw. fängt es ja schon dabei an, dass vom Mann erwartet wird, dass er sich die Chancen immer selber erarbeitet und die Frau muss nur aus den ihr angebotenen Chancen auswählen.

Das ist nicht nur das Risiko des Mannes. Die Frau geht in dem Fall auch leer aus. Die Frau geht genauso das Risiko ein, sich darauf einzulassen wie der Mann, sie anzuflirten.

Das musst du bitte jetzt genauer erklären. Welches Risiko geht eine Frau ein, die nicht aktiv wird, sondern nur abwartet bis sie von Männern angesprochen wird? Die Frau geht dann leer aus, wenn sie sich einen Man of Interest herausgesucht hat und ausgerechnet der sie eben nicht anspricht. Dann geht sie in der Tat leer aus. Aber genau das ist ja das Problem, das einfach gelöst wäre, wenn sie selber Initative zeigen würde. Und dann geht sie auch das gleiche Risiko ein wie ein Mann.

Mann verfasst einen charmanten Introtext und schickt ihn rum.
Frau schminkt sich, stylt sich, bringt sich in Szene, achtet darauf, dabei nicht zu nuttig zu wirken, guckt, ob das Outfit farblich auf den hintergrund des Profilbilds abgestimmt ist, photoshoppt noch ein bisschen und achtet in ihrer Vorstellungsbildergalerie ein Lachbild dabei ist, ein sinnliches, eines mit Hobbyausführung, usw.

Naja, wie gesagt: Das ist ja nur die halbe Miete. Nur weil er einen charmanten Introtext verfasst und ihn ihr wschickt ist das noch lange keine Chance. Und umgekerht funktionieren Dating-Apps ja so, dass beide swipen müssen. Sprich, was du hier als Aufwand seitens der Frau auslegst, muss der Mann genauso tun. Da braucht es auch ein Profil mit guten Bildern. Also ist da der Aufwand gleich. Trotzdem ist es so, dass auf fast allen Dating-Apps die Frauen einen Like nach dem anderen kriegen, während ein Mann kaum likes bekommt in der Tendenz - das Experiment hab ich selber schon mit einer Freundin ausprobiert. Und da sind wir wieder beim Ausgangspunkt. Die Frau bekommt wesentlich mehr Chancen mit einem geringeren oder demselben Aufwand.

Beispiel: Ein Mann und eine Frau gehen zusammen in einen Club - oder sonst was. Beide putzen sich vorher gut heraus (betreiben denselben Aufwand) und gehen dann in einen Raum mit 50 Männern und 50 Frauen. Die Grundauswahl ist exakt gleich 50-50 bzw. in der Realität eben nicht kontrollierbar, denn immerhin bestimmt man nicht selber wie viele Männer und Frauen irgendwo sind. Jetzt geht es darum Chancen zu bekommen - sei es die Nummer zu bekommen, ein Treffen, oder jemanden sofort mit nachhause zu nehmen. Schlicht die Chance jemanden kennenzulernen. Die Frau muss nichts weiter tun, als zu existieren und bekommt einenicht gerade kleine Zahl an Chancen angeboten, von den Männern, die sie ansprechen. Würde der Mann dasselbe machen, ist es sehr unwahrscheinlich dass er überhaupt eine Chance bekommt. Also muss er selber machen. Sich charmante Sprüche ausdenken, hoffen, dass sie individuell sind und auf eine gute Reaktion hoffen. Nebenbei geht er jedes Mal das Risiko eine Abfuhr zu bekommen - etwas was sie nicht tut, die ja nur reagiert auf angebotene Chancen.

Machen beide selben Aufwand, bekommt ein Mann deutlich weniger Chancen. Um ungefähr - zumindest theoretisch - gleich viele Chancen zu haben, muss ein Mann mehr investieren, mehr Risiko gehen und vor allem aktiv sein, während bei der Frau es reicht einfach passiv anwesend zu sein.

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Suboptimierer  11.03.2024, 16:30
@Udo107

Danke, dass wir darüber ein bisschen philosophieren können.

Es bringt einem ja nichts, wenn man in einen Raum mit 50 Frauen geht, aber keine was von einem wissen will. Am Ende geht es um die Frauen, die was von einem wissen wollen. Und da ist es so, dass eine Frau wesentlich mehr Chancen bekommt, als ein Mann und dafür auch wesentlich weniger Aufwand betreiben muss.

Schönes Beispiel. Wenn du als einziger den Raum betrittst, hat jede einzelne Frau weniger Chancen, mit einem Date herauszugehen als du es hast.

Ein legitimes Argument in Bezug auf Datingplattformen dafür, dass Frauen mehr Auswahl haben ist, dass es quantitativ mehr Auswahl gibt, sprich viel mehr Männer Datingportale nutzen.

Das musst du bitte jetzt genauer erklären. Welches Risiko geht eine Frau ein, die nicht aktiv wird, sondern nur abwartet bis sie von Männern angesprochen wird?

Sie geht das Risiko ein, von einem angesprochen zu werden, der ihr nicht gefällt. Das Risiko ist beidseitig klein, wenn das früh erkannt und kommuniziert wird, aber falsche Hoffnungen können beide sich machen.
Da Frauen im Schnitt häufiger nach etwas Längerfristigem suchen, ist ihr Risiko sogar noch weit höher, sich auf einen Mann einzulassen. Mit Risiko meine ich, am Ende wieder bei 0 starten zu müssen, obwohl sie in das Verhältnis investiert hat. Platt ausgedrückt: Wer mit der primären Absicht, Sex haben zu wollen datet und dann mal schauen, was kommt, der geht ein sehr geringes Risiko ein, Zeit nicht zielführend investiert zu haben.

Um ungefähr - zumindest theoretisch - gleich viele Chancen zu haben, muss ein Mann mehr investieren, mehr Risiko gehen und vor allem aktiv sein, während bei der Frau es reicht einfach passiv anwesend zu sein.

Aktiv sein muss er. Das stimmt.

Investieren muss er eigentlich nur etwas Mut. Von Risiko kann man da eigentlich nicht sprechen. Denn wenn du das mal versuchst, aus der Distanz zu betrachten: Worin besteht denn das Risiko? Der worst case ist ein Korb.

Deswegen haben sich manche ja auch die Taktik angeeignet, inflationär Frauen anzubaggern, was durchaus nicht dumm ist, weil es garantiert auch im Schnitt mit recht viel Erfolg gekrönt wird, aber es ist leider auch sehr unpersönlich, sehr oberflächlich.
Kann man aber nichts gegen sagen. Wenn es genügend Konterparts gibt, ist das eine legitime Strategie.

Man kann tausend Löcher buddeln, um einen Schatz zu finden oder man macht sich auf die Suche nach einer Karte.

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Udo107  11.03.2024, 18:15
@Suboptimierer
Wenn du als einziger den Raum betrittst, hat jede einzelne Frau weniger Chancen, mit einem Date herauszugehen als du es hast.

Würde ich nicht sagen. Wie gesagt: Der Unterschied liegt zwischen "Auswahl" und "Chance". Wenn ich alleine in den Raum komme - dann sind es 51 Männer und 50 Frauen - hat theoretisch jede Frau 51 Auswahlmöglichkeiten, während jeder Mann nur 50 hat. In der Realität ist es natürlich eine Utopie, dass wirklich jeder exakt gleichgroße Auswahl hat - selbst wenn man die individuellen Ansprüche unbeachtet lässt - denn in kaum einer Stadt gibt es exakt gleichviele Frauen und Männer. Aber das ist ja auch nicht das, worum es geht. Es geht ja um die Chancen die man bekommt.

Ein legitimes Argument in Bezug auf Datingplattformen dafür, dass Frauen mehr Auswahl haben ist, dass es quantitativ mehr Auswahl gibt, sprich viel mehr Männer Datingportale nutzen.

Das stimmt. Mit einer der Gründe warum ich keine Dating-Apps nutze. Frauen haben auf Dating-Plattform wesentlich mehr oder größere Chancen jemanden kennenzulernen - wofür sei mal dahingesetellt - als Männer. Schlicht und einfach weil viel mehr Männer dort unterwegs sind. Aber diese Chancen haben sie ja auch nur deswegen, weil die Männer den ersten Schritt machen bzw. dadurch kommt die Chance zustande. Wenn einfach keiner der Männer schreiben würde - und auch keine der Frauen - wäre es am Ende egal, ob dort mehr Frauen oder mehr Männer unterwegs sind.

Sie geht das Risiko ein, von einem angesprochen zu werden, der ihr nicht gefällt. Das Risiko ist beidseitig klein, wenn das früh erkannt und kommuniziert wird, aber falsche Hoffnungen können beide sich machen.

Das ist - meiner Meinung nach - das Risiko, dass man eingehen muss oder das man in Kauf nehmen muss, wenn man sich dazu entschließt selber nicht aktiv zu sein. Wer aktiv anspricht, der spricht nur die an, die einem gefallen. Wer nicht anspricht umgeht das Risiko eines Korbes, muss aber dann auch damit rechnen, dass sie von jemandem angesprochen wird, der ihr nicht gefällt. Kommunikation ist da ein wichtiger Punkt und da trennt sich das ziemlich eindeutig:

Beim Mann ist es doch sehr einfach: Spricht er sie an hat er Interesse, spricht er sie nicht an, hat er kein Interesse. Auf diesen Code haben sich zumindest frühere Generationen und alte, archaische Rollenbilder verständig. Bei der Frau existiert ein solcher Code nicht. Was zu massenhaft Problem führt, angefangen dass mancher ein Lächeln falsch interpretiert oder die ganzen Fragen hier zum Thema: "Steht sie auf mich?" oder "Hat sie Interesse?", weil es bei Frauen immer noch so ist, dass sie meinen mit Lächeln, Wimpernschlag, schönen Augen und Telekinese kommunizieren zu können ... und eben auch noch erwarten, dass Männer das verstehen. Darin liegt ein ganz großes Problem.

Da Frauen im Schnitt häufiger nach etwas Längerfristigem suchen, ist ihr Risiko sogar noch weit höher, sich auf einen Mann einzulassen. Mit Risiko meine ich, am Ende wieder bei 0 starten zu müssen, obwohl sie in das Verhältnis investiert hat. Platt ausgedrückt: Wer mit der primären Absicht, Sex haben zu wollen datet und dann mal schauen, was kommt, der geht ein sehr geringes Risiko ein, Zeit nicht zielführend investiert zu haben.

Stimme ich dir zu. Allerdings würde ich das nicht auf das Geschlecht, sondern auf den Charakter münzen. Es gibt genauso Männer , die was festes wollen und Frauen, die nur nach Sex suchen. Frauen, die nur nach Sex suchen tun sich dabei wesentlich leichter als Männer. Die meisten Frauen, die ich kenne in dem Bereich haben ihre Kontakte ohnehin schon und müssen nicht mal suchen, sondern einfach eine Nachricht schicken. Männer, die an was Festem Interessiert sind, müssen sich dagegen bei den anderen Männern einreiehen und obendrein noch sehr oft gegen den Generalverdacht nur Sex zu wollen ankämpfen.

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Udo107  11.03.2024, 18:24
@Suboptimierer
Aktiv sein muss er. Das stimmt.
Investieren muss er eigentlich nur etwas Mut. Von Risiko kann man da eigentlich nicht sprechen. Denn wenn du das mal versuchst, aus der Distanz zu betrachten: Worin besteht denn das Risiko? Der worst case ist ein Korb.

Naja, genau das ist es was aber viele Männer heutzutage unter dem Risiko verstehen. Die Risiko einer Abfuhr. Das ist es worum sich heute - meiner Erfahrung nach vieles dreht. Die Angst vor unfreundlichen, demütigenden, unhöflichen Reaktionen, nach dem man all seinen Mut zusammen genommen hat und den ersten Schritt gemacht hat. Natürlich fragt man sich zur Rechten Zeit schon, was ist denn dabei bei einer Abfurh. Allerdings ist eine Abfuhr nie etwas schönes und kann sehr sehr frustrierend sein. Gerade, wenn man immer wieder oder nur unfreundliche Abfuhren bekommt. Und gerade für viele junge Menschen ist das das Hauptrisiko. Da nehm ich mich selber auch gar nicht aus. Ich hab in meinem Leben schon gefühlt genug Körbe bekommen, die meisten davon ziemlich unfreundlich, und ich mache keinem einen Vorwurf, der das nicht unbedingt bald wieder haben möchte. Und ich rede hier jetzt von Leuten, die ganz oder zumindest größten Teils mit sich im Reinen sind und ein solides Selbstwertgefühl haben. Von solchen, die da nicht so stabil sind, will ich mir gar nicht ausdenken, wie das für die ist und was das mit einem macht. Und interessanterweise ist ja auch genau das - die Angst vor einem Korb - das Hauptargument, wenn man Mädchen fragt, warum sie nicht von sich aus den ersten Schritt machen. Deswegen - ja klar - rein objektiv ist ein Korb ja nichts tragisches. Aber es ist eben nicht objektiv, sondern sehr subjektiv, in vielen Fällen äußerst unfreundlich, unsensibel und harsch erteilt und es macht emotional eben gerade mit jungen Menschen sehr viel.

Deswegen haben sich manche ja auch die Taktik angeeignet, inflationär Frauen anzubaggern, was durchaus nicht dumm ist, weil es garantiert auch im Schnitt mit recht viel Erfolg gekrönt wird, aber es ist leider auch sehr unpersönlich, sehr oberflächlich.
Kann man aber nichts gegen sagen. Wenn es genügend Konterparts gibt, ist das eine legitime Strategie.

Definitiv. Was man von dieser Taktik hält, muss jeder selber entscheiden, aber sie hat definitiv ihre rationale Berechtigung. Damit sind wir aber eben wieder am Anfang des Aufwands. Ein Mann muss viel mehr Aufwand betreiben und sich Chancen selber erarbeiten, während eine Frau viel weniger tun muss um viele Chancen einfach angeboten zu bekommen.

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Suboptimierer  12.03.2024, 06:51
@Udo107
Es gibt genauso Männer , die was festes wollen und Frauen, die nur nach Sex suchen.

Es gibt nichts, das es nicht gibt.

Besonders in jungen Jahren steht meiner Beobachtung nach aber bei Männern mehr der Sex im Vordergrund. (Junge) Männer sind im Schnitt bindungsscheuer (und damit meine ich nicht 51:49)

Außerdem war es zu meiner Schulzeit Realität, dass es ganz viele Mädchen / Frauen gab, die keinen Partner hatten. Also wenn du das als zuuu einfach für die Mädchen darstellst, dann hältst du die ganzen jungen Mädchen ohne Freund für doof, weil sie bräuchten ja nur auswählen und müssten nicht einmal aktiv etwas machen.
Meiner Einschätzung nach nehmen das viel mehr Jungs im jugendlichen Alter gelassen, keine Partnerin zu haben. Dann wird eben gecampt, am Moped herumgeschraubt, sich mit Kumpels getroffen oder gezockt. Damit will ich sagen, dass der Wunsch nach einem festen Freund gerade bei Mädchen / jungen Frauen größer ist. Ich lehne mich etwas aus dem Fenster und behaupte, dass einige Züge schon in der Kindheit angelegt werden. Jungs können sich besser alleine, konzentriert mit Spielzeug beschäftigen. Mädchen brauchen häufig immer jemanden, der mit ihnen spielt, bekommen immer noch Puppen, damit sie sich gut auf ihre Mutterrolle vorbereiten können und wenn Mama Mal gerade weg aufs Klo ist, schieben sie Panik. Tja, und was macht ein durchschnittliches junges Mädchen mit sagen wir 16 Jahren? Social Media? Check. Mit Freundinnen quatschen? Check. Sonst noch etwas?
Die Abhängigkeit von Kontakten wird ihnen einprogrammiert. Entweder das oder sie sind vom Wesen her so. Das kann ich nicht beantworten.

Ich schweife ab. Weißt du, dein Blick geht meiner Ansicht nach zu viel in Richtung der Frauen, die tatsächlich eine Auswahl haben und dann stellst du dir vor, wie schön bequem sie es haben.
Aber auch bei den Frauen gibt es einen Wettbewerb und auch bei den Frauen gibt es die, die in diesem Wettbewerb ganz, ganz weit unten in der Kette stehen und die es nicht so einfach haben.

Und schwer haben es bei den Jungs auch nur die, die ganz unten in der Kette stehen, denn die, die oben stehen, für die ist es keine Überwindung, Frauen anzusprechen und es funkt auch ziemlich schnell. Sie gehen die Sache locker an.

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Udo107  12.03.2024, 14:29
@Suboptimierer
Besonders in jungen Jahren steht meiner Beobachtung nach aber bei Männern mehr der Sex im Vordergrund. (Junge) Männer sind im Schnitt bindungsscheuer (und damit meine ich nicht 51:49)

Naja, gut. Wenn wir uns jetzt anschauen was jeweils die Ambition ist, sprich: Was möchte jemand - feste Beziehung oder eine lockere Bekanntschaft nur für was körperliches oder gar nur ein ONS - dann hat das ganze ja nochmal ne neue Dimension. Bisher haben wir ja nur von der Auswahl und der Chancenvielfalt gesprochen. Da ist ja noch nicht gesagt, dass das am Ende auch alles zu dem führt was man möchte. Theoretisch kann eine Frau jeden Tag zehn Chancen angeboten bekommen, wenn diese aber alle nur Sex wollen, sie aber etwas festes, dann bringt es am Ende des Tages nichts.

Ich halte es aber für wenig ergibig da über Durchschnitte zu sprechen. Vom abstrakten Kollektiv auf das Ganze zu schließen halte ich per se nicht für Richtig, weil es eben jedes Mal um Individuen geht. Eine Frau, die unverbindlichen Sex möchte hat es grundsätzlich leichter einen Mann dafür zufinden, als umgekerht ein Mann, der unverbindlichen Sex möchte. Was zu einem weitreren großen problem führt, nämlich, dass es viele Männer gibt, die vorgeben eine Beziehung zu wollen, aber am Ende nur Sex wollen. Eine Frau umgekerht hat das kaum nötig - zumindest ist mir kein Beispiel bekannt - einem Mann Liebe vorzugeben um Sex zu bekommen, weil es da eben genügend gibt, die Sex wollen. Falsch wäre, aber daraus jetzt zu schließen, dass jeder Mann nur Sex will. Eine Frau und ein Mann, die eine Beziehung suchen, haben es so gesehen gewissermaßen gleichschwer, denn sie muss höllisch aufpassen, dass sie nicht an einen Lügenbaron kommt, der nur ihren Körper will, und er muss erstmal massiv gegen den Generalverdacht ankämpfen, dass er nur Sex wolle. Das ist aber wie gesagt nochmal eine komplett andere Baustelle, weil ob jemand Chancen bekommt oder sich rarbeitet, sagt ja noch nichts darüber aus, ob diese besonders qualitativ sind im Sinne von kompatibel mit dem was man selber sucht.

Aber auch bei den Frauen gibt es einen Wettbewerb und auch bei den Frauen gibt es die, die in diesem Wettbewerb ganz, ganz weit unten in der Kette stehen und die es nicht so einfach haben.

Das stimmt natürlich, allerdings sind da die Prozentsätze anders verteilt, basierend auf der Kette von der du sprichst. Diese Kette beruht ja darauf, was wir attraktiv finden oder was viele Männer/Frauen attraktiv finden. So gesehen gibt es die eine fixe Kette nicht, sondern jede Frau und jeder Mann hat eine eigene. Und will man jetzt eine Kette für das Kollektiv sehen, dann kommt man dem am nächsten, wenn man schaut wer steht wo in den einzelnen Ketten am häufigsten. Da gibt es Männer und Frauen, die sind tendenziell weiter oben und welche die sind tendenziell weiter unten. Die meisten Frauen - sagen wir mal 80%, aber quer verteilt über die Kette - gehen, weil sie als Frauen eben wesentlich mehr Chancen haben, auf die obersten 20% der Männer. Diese 20% der Männer haben jetzt natürlich wahnsinnig viele Chancen - ob sie es wissen oder nicht - und "denn die da oben stehen, für die ist es keine Überwindung, Frauen anzusprechen und es funkt auch ziemlich schnell. Sie gehen die Sache locker an" um es in deinen Worten zusagen. Bei den Männern - eben weil sie nicht so viele Chancen bekommen - gehen die meisten viel anspruchsloser vor und gehen auf die volle Breite der Frauen um ihre Chancenwahrscheinlichkeit zu maximieren. Bei den Frauen gibt es natürlich auch die, die eher unten stehen. Da geht es aber dann darum sich Chancen im Wettbewerb mit anderen Frauen zu erkämpfen, weil die viele auf diesen unteren Stufen eben trotzdem auf die oberen 20 Männer gehen. Da haben sie es natürlich schwerer.

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Natürlich verändert die Gleichberechtigung massiv auch traditionelle Rollenklischees. Vor allem anderen aber macht es sie weit diverser und differenzierter.