Werden Bestatter in Japan schlecht angesehen?

Tiffanylegtlos  29.10.2021, 21:33

Hast du evtl. einen Videolink?

Sockenbox20 
Fragesteller
 29.10.2021, 21:39

Meinst du Zum Film?

3 Antworten

Der Film ist sehr schön, und sehr gut, ich liebe ihn :)

Er stellt diesen Aspekt aber denke ich ein bisschen überspitzt dar, so wie Filme das für die Geschichtenerzählung zu tun pflegen. Natürlich wird es ganz sicher irgendwo in Japan Leute geben, die mehr oder weniger diskret die Straßenseite wechseln, wenn sie den lokalen Bestatter sehen. Es gibt aber auch Leute, und ich behaupte es sind die meisten, für die es ein Beruf ist, den sie selbst nicht machen wollen würden, der aber normal ist und gemacht werden muss (oder besser gesagt: soll, denn die Hinterbliebenen hätten ja die Möglichkeit, darauf einfach zu verzichten, wenn es sie so anwidert). Schon alleine, weil sie eben auch immer mal wieder zwangsläufig mit diesen Menschen zu tun haben. Diesen Aspekt hat der Film nämlich zum Beispiel einfach mal unter den Tisch gekehrt und so getan, als hätten ausnahmslos alle Figuren im Film zum ersten Mal so etwas gesehen und miterlebt.

Ich interpretiere es so, dass es im Film mehr darum ging, dass der Protagonist aus einem sehr angesehenen, „schönen“ Beruf (der ironischerweise aber schlecht bezahlt und prekär war! Für diese Gesellschaftskritik bin ich dem Film wiederum sehr dankbar) in einen gewechselt ist, bei dem sich die meisten nun einmal denken, dass der eher nicht so... spaßig ist. Eigentlich so wie in Deutschland auch, da gilt „Ich bin Bestatter“ ja auch als Stimmungskiller auf Parties, beim ersten Date etc.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan