Werden auch Bücher auf Computer übertragen?

4 Antworten

Bücher werden per Scanner digitalisiert. Dabei kann man zwischen zwei Arten unterscheiden. Als Bild oder als OCR Scan.

Beim OCR Scan werden Text und Bilder einzeln herausgerechnet. Übrig bleibt dann der Text welchen danach aus einzelnen Buchstaben besteht und die Bilder. DerText kann dann sogar weiter verarbeitet werden. Allerdings ist OCR nicht zu 100% genau. Je nach Vorlage muß manuel korrigiert werden.

Die, nach der Wende, von der Stasi zerstörten Dokumente werden so z.B. digitalisiert um danach im Komputer die Bruchstücke wieder zu einem Blatt zusammenzusetzten.

Eine Firma die sich Bücher für die Mitarbeiter anschafft darf diese nicht einfach digitaliesieren um sie dann wieder den Mitarbeitern in digitaler Form zur Verfügung zu stellen. Da man Digitale Medien unendliche Male kopieren kann ist es ein Verstoß gegen das Urheberrecht. Wenn die Firma z.B. 10 Bücher für einen Lehrgang kauft dann verdienen Verlag und Autor an jedem Buch. Wenn die Firma aber nur ein Buch kauft und es dann digital an 10 Mitarbeiter weitergibt hat sie nur ein Buch bezahlt.

Etwas anderes ist es wenn der Urheber eine Digitaisierung erlaubt und dafür eine Gebühr kassiert.

So ist es z.B. bei Apple, Amazon usw. wenn man dort ein Musikstück oder e-Book kauft.

Für jedes gekaufte Musikstück oder e-Book bekommt der Urheber einen Betrag.

Viele Bücher gibt es auch als eBook oder PDF. Die brauchen also nicht digitalisiert werden. Falls Bücher digitalisiert werden, werden sie mit Sicherheit nicht abgetippt. Mit Abtippen schaffst du vielleicht zwei Bücher im Monat (vorausgesetzt es sind keine Bilder drin). Dafür zahlt dir niemand ein vierstelliges Gehalt.

Evtl. setzt man einen Azubi oder Praktikanten hin, um Bücher einzuscannen. Damit schafft man immerhin ein Buch in etwa 10 Minuten, was dann einfach als Bilder gespeichert wird. Aber selbst das dürfte wahrscheinlich nur gemacht werden, wenn es die Bücher nicht in elektronischer Form gibt und wirklich viele Mitarbeiter es lesen sollen (oder anders gesagt: Wenn es günstiger ist, einen Buchscanner zu kaufen und jemanden fürs einscannen zu bezahlen, als jedem das Buch zu kaufen)

Das kann man zwar technisch machen, ist aber vom Arbeitsvorgang her Unsinn. Ferner verstösst es gegen die Urheberrechte.

Der Arbeitsvorgang ist deshalb unsinnig, weil die Quelldaten, also der Text mit der ganzen Formatierung vom Autor ja schon mal im Computer getippt worden ist. Es wäre zweckdienlicher, keinen sogenannten "Medienbruch" zu erzeugen und im ganzen Herstellungsprozess nicht nur Farbe auf Papier zu drucken, sondern die digitale Originaldatei VOR dem Druckvorgang gleich in ein computerisiertes digitales Format zu überführen; PDF oder was auch immer. Dann geht die Sache in eine Vorgang.

ABER das mit dem Urheberrecht ist der Killer für diese Idee. Denn ein Autor, also der Urheber, darf bestimmen, in welcher Form sein Text, den er sich ausgedacht hat (das ist sog. "geistiges Werk", "immaterielles Gut"), hergestellt wird. Er bestimmt, ob daraus ein Buch gedruckt, ein PDF als Computererzeugnis oder von Hollywood ein Film hergestellt wird. Diese Dinge kann er auch verkaufen. Das ist dann das sog. "Verwertungsrecht". Er kann somit einem Filmproduzenten das Verwertungsrecht seines Textes verkaufen, gegen Tantiemen natürlich, denn er kriegt Geld dafür. Er bestimmt auch, ob ein Buch gedruckt wird und er kann verbieten, dass ein gedrucktes Buch wieder abgetippt wird. NB: das muss er nicht mal gesondert verbieten. Es reicht, wenn er es niemandem erlaubt, er also niemandem das Verwertungsrecht für die Überführung von einem Buch in Computerformat erteilt.

Wer also ein Buch einfach abtippt, verstösst gegen das Urheberrecht und kann gegen Schadenersatz verklagt werden. Der Schaden ist dann mindestens der entgangene Gewinn des Autors, den er bekommen hätte, wenn er das Verwertungsrecht verkauft hätte.

Unholdi  15.03.2023, 10:53

Ist die Übertragung (Duplizierung) erlaubt??

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tenno5034  15.03.2023, 10:55
@Unholdi

Nein, nicht mal das Fotokopieren oder anderweitige Vervielfältigen. Denn der Verlag, der das Buch gedruckt hat, hat dafür Geld bekommen. Wenn man es einfach dupliziert, vervielfältigt oder fotokopiert, kriegt der Verlag kein Geld. Er musste dem Auto das Verwertungsrecht abkaufen, hat dafür Geld bezahlt und ärgert diesen dann entsprechend.

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Timo3681 
Fragesteller
 15.03.2023, 10:57

tenno5034

Ich meinte nicht zur Veröffentlichung, meinte damit, dass es auf dem Computer der Firma bleibt und es nicht verbreitet wird. Die Verbreitung ist natürlich verboten.

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tenno5034  15.03.2023, 11:30
@Timo3681

Schon nur das Abschreiben und Speichern auf dem Computer der Firma ist verboten, bzw. nicht erlaubt, das Verwertungsrecht (die Überführung in "digital") muss vorliegen.

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Von Experte MichaelSAL74 bestätigt

Die werden nicht abgetippt, sondern eingescannt.
Dann setzen sich ein paar Mitarbeiter daran die Metadaten einzutragen und dann werden die Bücher digital archiviert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe selber lange im PC gearbeitet
MichaelSAL74  15.03.2023, 10:47

und im Idealfall nochmals Korrektur gelesen

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