Wer kann mir bei 2 Biologie Aufgaben helfen?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Zu den Grundlagen:

In den Naturwissenschaften gibt es die Begriffe "Stoff" und "Energie".

Stoffe haben eine Masse (sie wiegen etwas), eine Ausdehnung (ein Volumen) und sind entweder fest, flüssig oder gasförmig. Meist sind sie auch sichtbar und fühlbar. Chemisch gesehen bestehen Stoffe aus Atomen. Viele Stoffe bestehen aus mehreren verschiedenen Sorten von Atomen, die miteinander verbunden sind. Auch die Nährstoffe in Lebensmitteln sind solche chemischen Verbindungen. Die Hauptgruppen der Lebensmittel-Nährstoffe sind die Kohlenhydrate, die Fette und die Eiweiße. Kohlenhydrate kann man unterteilen in langkettige, komplexe Kohlenhydrate (Stärke) und Zucker.

Energie ist nicht ganz so leicht zu begreifen wie ein Stoff. Energie ist eine physikalische Größe. Sie ist die gespeicherte Fähigkeit, Arbeit zu leisten. Es gibt Bewegungsenergie, potentielle Energie, elektrische Energie, Wärmeenergie und chemische Energie. Verschiedene Energieformen können ineinander umgewandelt werden. Aber die Gesamtenergie in einem geschlossenen System bleibt immer gleich. Energie kann weder erzeugt noch vernichtet werden.

In Lebensmitteln steckt Energie, die der menschliche Körper dazu nutzen kann, sich zu bewegen, seine Körpertemperatur aufrechtzuerhalten und vieles mehr. Die Maßeinheit "Kilokalorien" steht für die Energie, die in den Nährstoffen steckt.

Die korrekte Einheit für Energie ist eigentlich "Joule", abgekürzt J. Aber für die chemische Energie, die in Nährstoffen steckt, verwendet man häufig noch die guten alten "Kilokalorien". 1 kcal = 4184 J = 4,184 kJ.

Zur ersten Aufgabe, die da lautet: "In den fetthaltigen Erdnusskernen ist sehr viel mehr Energie gespeichert als in der gleichen Menge Traubenzucker. Worauf deutet das hin? Beachte dabei auch, was du zum Thema Ernährung gelernt hast."

Ich finde diese Frage seltsam formuliert. Bekanntermaßen beträgt der physiologische Brennwert von Fetten (Lipiden) 9 kcal/g. Der Brennwert von Kohlenhydraten (wie Zucker und Stärke) sowie von Eiweißen beträgt nur 4 kcal/g.

Der Brennwert von Traubenzucker (wasserfrei) beträgt 4 kcal/g. Wenn dann der Brennwert von fetthaltigen Erdnüssen höher als 4 kcal/g beträgt, deutet das darauf hin, dass sie einen ziemlich geringen Wassergehalt haben, und dass ihr Fettgehalt nicht unbedeutend ist, so dass sie durch die hohe Brennwertdichte von Fett auf deutlich über 4 kcal/g kommen.

Nährwerttabelle von Erdnusskernen pro 100 g

Brennwert:585,0 kcal / 2.449,0 kJ

Eiweiß: 23,7 g

Kohlenhydrate: 21,5 g

Fett: 49,7 g

Ballaststoffe: 8,0 g

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Zur zweiten Aufgabe, die da lautet: "Wird eine Kartoffelscheibe mit lod-Kallumiodid-Lösung beträufelt, färbt sich die Stelle blau. Welcher Speicherstoff ist demzufolge vorhanden?"

Eine Iod-Iodkaliumlösung verwendet man dazu, um den Speicherstoff Stärke nachzuweisen. Näheres siehe unter: Iod-Kaliumiodid-Probe zum Nachweis von Stärke (seilnacht.com)

Kartoffelstärke – Wikipedia

Stärke besteht aus sehr großen Molekülen (Makromolekülen). In einem Stärkemolekül sind lauter Traubenzucker-Bausteine hintereinander aufgereiht und miteinander verbunden. Es gibt zwei Typen von Stärkemolekülen, nämlich Amylose und Amylopektin.

In pflanzlichen Stärken überwiegt das Amylopektin (70 - 80 % Anteil) gegenüber der Amylose (20 - 30 %). Die Amylopektin-Moleküle sind verzweigt und viel länger als die Amylosemoleküle. Amylose bildet lineare Ketten.

Der Hauptspeicherstoff in Kartoffeln ist die Kartoffelstärke. Die Sproßknollen dieser Pflanze enthalten dagegen nur sehr wenig Eiweiß und Fett.


Afina833 
Fragesteller
 27.05.2023, 21:10

Danke, das du es so gut erklären konntest 😊

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Paguangare  27.05.2023, 21:36
@Afina833

Es freut mich, dass ich es für dich als Siebtklässlerin gut erklären konnte.

Lehrerinnen stellen manchmal seltsame Fragen. Sie setzen voraus, dass die Schülerinnen und Schüler bestimmte Fakten im Vorwege aufgeschnappt haben. Diese Fakten sollen sie dann wiedergeben.

Da kann es passieren, dass man auf dem Schlauch steht, weil bestimmte Grundbegriffe nicht so eingeführt und erklärt worden sind, dass man sie verstanden hat. Dazu kommt, dass bestimmtes Detailwissen noch nicht drangewesen ist, oder man sich auch nicht an alles erinnert.

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