Wer hat Recht und war die Reaktion so gerechtfertigt?

4 Antworten

Von Experte DianaValesko bestätigt

Liebe/r Incognito,

als Erstes möchte ich Dich als langjährige gesetzliche Betreuerin eines psychisch Kranken darüber aufklären, dass Deine Psychiaterin n i c h t das Recht hat, datenschutzrechtliche Informationen, Deine Person betreffend, ohne Deine ausdrückliche Einwilligung und über Deinen Kopf hinweg an einen Dritten - und sei dies ein Arzt oder ein Psyciater - weiterzugeben! Da ich die gesamte Kommunitation zu den Ärzten meines Betreuten erledige, kenne ich seine Rechte und vertrete diese auch gegenüber seinen Ärzten, einschließlich seines Psychiaters. Ich bin es gewohnt, und lasse keinen Zweifel daran, dass sämtliche Ärzte vor der Abfassung eines Arztbriefes oder sonstigen Schriftstückes über meinen Betreuten dessen Inhalt grundsätzlich zuerst mit mir besprechen und sich meine Zustimmung einholen, den Brief in der von ihnen vorgeschlagenen Weise schreiben zu können. Es kam auch schon vor, dass ich mit dem Inhalt eines Schreibens nicht einverstanden war und vom Arzt eine Änderung verlangt habe, da ich die Interessen meines Betreuten verletzt sah und nicht bereit war, dass er durch eine Nachlässigkeit oder Zuwiderhandlung von Ärzten irgendweleche Nachteile im täglichen Leben erfährt!

Da ich einerseits ein sehr umgänglicher und freundlicher Mensch mit guten Manieren und ebensolchen Umgangsformen bin, komme ich i.d.R. mit sämtlichen Ärzten meines Betreuten, aber ebenso mit meinen eigenen, sehr gut aus und es herrscht ein allgemeines gutes Einvernehmen und ein harmonisches Miteinander. Dies liegt auch daran, dass sämtliche Ärzte wissen, woran sie bei mir sind und ich ihnen ab der ersten Begegnung mitteile, dass ich als mündiger Patient meine Rechte und die meines Betreuten kenne und ich den Ansprich habe, als solcher sowie mein Betreuter von ihnen gewertschätzt und in jeder Beziehung gut betreut und versorgt zu werden.

Wenn Deine jetzige Psychiaterin sich über Deinen Kopf hinwegsetzt und ohne Deine Einwilligung Informationen über Dich an einen Kollegen preisgibt, so geschieht dies außerhalb des rechtlichen Rahmens und diese Ärztin läuft Gefahr, sich strafbar zu machen! D a s Hilfreichste in Deiner Situation, was Du machen kannst, um sie zum Einlenken zu veranlassen: Entziehe Ihr Deine Zustimmung über die Befreiung von Deinen persönlich geschützten Daten, sodass sie w e i ß, dass sie sich auf jeden Fall strafbar macht, wenn Sie irgendeinem Arzt oder anderen Menschen oder Amt Dinge und Informationen, welcher Art auch immer, über Dich, Deine Krankheit, Deine Vergangenheit und Dein Leben gibt! Und erlaube ihr, nur mit Deiner ausdrücklichen Zustimmung persönliche Daten weiterzugeben, die Du vorher genau mit ihr besprichst und Dir dann, falls sie einen Arztbrief erstellen sollte, Dir diesen v o r der endgültigen Abfassung und Versendung an Ihren nachfolger zum Lesen gibt, um sich Dein Einverständnis mit dessen Inhalt einzuholen!

Mache den Widerruf der Weitergabe Deiner persönichen Daten unbedingt schriftlich in einem Brief, in dem nichts weiter steht als dass Du Ihre Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht zurücknimmst und ihr untersagst, Dritte über Deine persönlichen Daten zu informieren und diese Informationen aus der Hand zu geben. Und lass Dir den Empfang dieses Schreibens in der Praxis von der Ärztin oder ihrer Arzthelferin bestätigen! Einfacher ist es, wenn Du dieses wichtige Schreiben als Einschreiben an Sie per Post schickst, sodass Du einen von der Post ausgestellten Beleg über die Zustellung dieses Schreibens an sie hast. Zumindest sollte es ein Einwurfeinschreiben sein!

So wie die Sache aussieht, hat diese Ärztin keinerlei Respekt vor Dir und macht alle Anstalten, Dir auf der Nase herum zu tanzen und Deine Rechte zu beschneiden! Man könnte glatt den Verdacht haben, diese Ärztin legt es darauf an, Dich bei ihrem Nachfolger in ein schlechtes Licht zu setzen, um Dir eins auszuwischen, weil sie mit Dir nicht klarkam und Dir nun deshalb Prügel in den Weg legt!

Auf alle Fälle lass Dir gesagt sein, dass Du gegen diese schlechte Ärztin aktiv werden musst und für Dich selbst eintreten und Deine Rechte vertreten musst! Wenn Du das jetzt nichts gegen diese Ärztin tust, vor allem, da die Unterbringung und der Gerichtsprozess schon vier Jahre zurückliegen, kann Dir das bei Ihrem Nachfolger durch ihr übles Intervenieren die Zukunft verbauen! Denn Du musst immer denken, dass Du bei diesem neuen Psychiater auf diesen und sein Urteil über DIch angewiesen sein wirst und daher gilt es, jetzt im Vorhinein bei ihm die richtigen Weichen zu stellen und DIch als eine lautere Persönlichkeit darstellen zu können, sodass ein Vertrauensverhältnis entstehen kann, das die Grundlage auch für Deine psychische Gesundheit ist!

Was diese Freundin anbelangt, so muss ich Dir sagen, dass sich diese Person Dir als psychisch Kranken gegenüber unmöglich benommen hat! Erstens hat sie Dich vollkommen falsch beraten und dann respektiert sie es nicht, wenn Du gewisse Dinge für Dich behalten willst! Solche Umgangsformen, einem psychisch Kranken regelrecht psychische Gewalt anzutun durch hässliches Verhalten, geht ja gar nicht! Hat diese Person überhaupt kein Einfühlungsvermögen Dir als Kranken gegenüber? Von solcherlei Leuten solltest Du Dich fernhalten und etwa Rat in einer städtischen Gemeindepsychiatrie bei einem dort ansässigen Psychologen oder Sozologen suchen! Aber auf solcherlei psychische Faustschläge wie von dieser sogenannten "Freundin", die sich als Feindin geoutet hat, kannst Du gut und gerne verzichten!

Dies sind meine Ratschläge, die ich Dir, liebe/r Incognito, zu früher Stunde, noch vor dem Frühstück, auf Deine Frage hin nach bestem Wissen und Gewissen geben kann!

Ich wünsche Dir alles Gute, ja das Beste, für Deine Zukunft, liebe/r Incognito und habe den Glauben an Dich selbst, dass Du Dir helfen kannst und den Glauben und die Hoffnung daran, dass Du zu Deinem neuen Psychiater einen guten Zugang finden und haben wirst!

Mit herzlichen Wünschen!

Regilindis

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Inkognito-Nutzer   18.03.2024, 17:29

Hi, erst einmal danke für deine ausführliche Antwort. Habe meine Ärztin angerufen und gesagt dass ich nicht möchte dass da dieser Vorfall im Brief steht. Sie sagte es wäre ein Fakt und wichtig für den Kollegen der übernimmt. Mein Freund möchte mir nicht helfen den Widerspruch zu schreiben. Der meint ich soll den Brief nicht beim neuen Arzt abgeben.

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Regilindis  18.03.2024, 21:41
@Inkognito-Fragesteller

Liebe/r Incognito, Deine Ärztin kann viel "meinen", wenn der Tag lang ist! Sie will Dich verunsichern und Dir ihren Willen aufzwingen und nützt ihre Garantenstellung (Machtstellung), die sie Dir gegenüber als Arzt hat, übel aus, indem sie gegen Deinen Willen arbeitet!

Und: W a s in Deinem Leben wichtig ist und was, d.h. welche Informationen, ein Arzt über Dich schreibt, entscheidest immer noch Du! Fakt: Dass Du seit 4 Jahren keine weitere Unterbringung und keinen weiteren Gerichtsprozess mehr hattest! Und d a s allein zählt! Da hat diese Ärztin kein Recht und keine Veranlassung, Dich wie einen unberechenbaren psychisch Kranken zu behandeln, der Gefahr läuft, ständig rückfällig zu werden!

Vor allem: Fakt ist, dass, wenn D u nicht willst, dass sie dies und das als Information an einen nachfolgenden Arzt oder irgendeine andere dritte Person/Einrichtung weitergibt, dass sie dann keine Chance hat, gegen Deinen Willen zu arbeiten! Du musst Dich gegen diese Person behaupten und brauchst Dich von ihr mit ihrem selbstsicheren Auftreten nicht täuschen lassen und Dich klein machen und Dich manipulieren lassen, nur weil sie einen Doktortitel hat!

Du hast Deinen Verstand und Deinen freien Willen! Und es gilt, dass Du diese beiden benützt! Um die zwei kurzen Sätze an Deine Ärzte in dem Brief an sie schreiben zu können, brauchst Du keinen Freund! Es ist sind zwei kurze Sätze, in denen Du Deine Willenserklärung Ihr gegenüber äußerst, wie ich sie Dir oben geschrieben habe. So wie:

"Willenserklärung!

Sehr geehrte Frau Dr. [ X ],

hiermit teile ich Ihnen mit, dass ich meine Einwilligung, meine mich betreffenden Daten an andere Personen, Ärzte, Versicherungen oder Ämter weiterzugeben, zurückziehe! Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass sämtliche Daten und Informationen, welche sich in meiner Patientenakte befinden, von Ihnen nicht automatisch an Dritte oder Versicherung etc. weitergegeben werden dürfen! Sie unterliegen einem ganz besonderen datenrechtlichen Schutz! Ich untersage Ihnen hiermit, meine Daten an Dritte weiterzugeben!

Mit freundlichen Grüßen!

[ Xxxxx Yyyyy ]"

Darauf, den Arztbrief Deiner Ärztin an ihren Nachfolger nicht diesen neuen Arzt abzugeben, würde ich mich, wie Dein Freund Dir vorschlägt, nicht einlassen! Denn wenn der neue Arzt von sich aus Rücksprache mit Deiner Ärztin nimmt, wird sie ihm eine Kopie Ihres Arztbriefes an ihn nochmals zuschicken, nachdem er diesen nocht bekommen hat! Und dann hast Du das erreicht, was Du verhindern wolltest: Dass sie persönlich heikle Daten weitergibt, was Du nicht willst!

Daher rate ich Dir nochmas: Kündige bei dieser Ärztin Deine Einwilligung zur Weitergabe Deiner Daten! Ich habe Dir ja nun ein Beispiel gegeben, wie so eine Willenserklärung aussieht. Mehr kann ich für DIch nciht tun!

Bei uns im Schwabenland gibt es ein Sprichwort: "Man kann den Hund nicht zum Jagen tragen!" D.h. Du musst als Erwachsene/r und mündiger Mensch schon selbst in dieser Sache tätig werden und sie in die Hand nehmen! Das kann Dir niemand abnehmen! Außer ein Rechtsanwalt. Aber der kostet DIch gleich ein paar Hundert Euro und ist in Deinem Fall so unnötig wie ein Kropf! Also nimm die Sache in die Hand! "Frisch gewagt ist halb gewonnen!" Viel Glück! Den Mutigen gehört die Welt!

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DianaValesko  19.03.2024, 14:06

Danke für Dein kluges Statement. Liebe Grüsse

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Auf jeden Fall hat mich das geärgert dass sie das gesagt hat.

Was hast du erwartet? Wenn man nach Meinungen fragt. Können diese auch manchmal nicht unbedingt angenehm sein. Ich hätte dir das gleiche gesagt. Weil es eben wichtig ist das die ganze Krankheitsgeschichte dem anderen Arzt mitgeteilt wird. Einen solchen Vorfall würde ich sogar als wichtiges Detail sehen.

Was haltet ihr davon?
Meine Antwort war, weil du dich sonst freust.

Das war ziemlich arschig von dir. Da ist's kein Wunder das dein gegenüber dann auch arschig zu dir wird. Vor allem da du ja schon impliziert hast das sie dich beleidigt hat. Mit ihrer Ansicht der Dinge.

Die Reaktionen deiner Freundin sind so gesehen voll und ganz auf deinen Mist gewachsen.

Du versuchst offenbar mit deinen einseitigen und bewusst unvollständigen Darstellungen andere Menschen in ihrer Meinung zu beeinflussen und zu manipulieren.

Du musst Dich nicht also wundern, wenn sie dann verärgert sind.
Aber Du selbst kannst eine andere Meinung offensichtlich nur sehr schwer ertragen.

Ja, es gibt wahrscheinlich noch viel zu tun für einen neuen Therapeuten.

Du hast deine Verwandte angerufen um ihre Meinung zu hören, jedoch konntest du ihre Meinung nicht akzeptieren. Das ist Punkt eins.

Punkt zwei, du schilderst den Streit mit deiner Freundin einseitig, erzählst nicht alles. Was bringt das, wenn du etwas verschweigst? Da kann sich doch keiner ein Bild von der Situation machen.

Wenn du dich im Gespräch so verschließt, dann ist es kein Wunder das sie keinen Bock mehr auf das Gespräch hat, sie hätte es aber anders ausdrücken können.