Wenn man keine Ahnung von der deutschen Sprache hat?

6 Antworten

Warum müssen denn Alle immer Alles verallgemeinern? ;-)
Nur weil dich EINER doof angemacht hat, fragst du, ob dich KEINER ernst nimmt? Es gibt schon Leute, die vor Allem nach sprachlichen Fehlern bei anderen suchen - im Englischen mit den schönen Begriff "grammar nazi" bezeichnet.

Auch wenn ich mich nicht zu denen rechne, muss ich aber auch zugeben: Wenn hier eine Frage gestellt wird mit 15 Zeilen ohne Absatz, Punkt und Komma, dann lese ich die auch nicht, das ist mir zu mühsam. Denn wenn sich der Fragesteller keine Mühe gibt, die Frage etwas leichter lesbar zu schreiben, warum soll ich mir dann Mühe mit einer Antwort machen.
Wie du siehst, war deine Frage gut zu lesen :)

"Ernst nehmen" wird man auch einen Menschen, der nicht spricht, aber durch Körpersprache deutliche Signale aussendet, z. B. aggressive.

Wenn du fragst, ob für ein partnerschaftliches Gespräch, für Teilnahme am öffentlichen Leben und für den Beruf Deutsch Voraussetzung ist, dann ja.

Dein Deutsch ist, falls Ausländer, nicht schlecht. Denke an die Satzstellung: "Ein User meinte...", Subjekt zuerst im Hauptsatz.

Ich wiederhole einfach mal die Frage in korrektem Deutsch:

Nimmt dich dann keiner ernst ?
Also muss man eine Sprache können, damit Leute einen ernst nehmen?
Ein User meinte, dass ich keine Ahnung von der deutschen Sprache habe.
Was mache ich denn falsch ? Satzbildung, Grammatik oder Rechtschreibung?
Wann hat man Ahnung von der Sprache und kann behaupten, dass man die Sprache gut sprechen kann, oder sollte man sagen, dass man die Sprache nur rudimentär spricht?
Danke im Voraus,
Schönen Abend euch allen

Die Unterschiede sollten leicht zu finden sein. Aber nichts davon ist extrem, liegt alles im Rahmen von suboptimaler sprachlicher Bildung wie Dortmund-Scharnhorst oder Essen-Katernberg. Schlimmer finde ich Fragen, die gar nicht zu verstehen sind weil Fragesteller zu faul sind ihre Finger richtig zu bewegen oder die automatische Wortergänzung ihres Telefons abzuschalten.

Die Art, wie ein Mensch die Sprache nutzt, um mit anderen zu kommunizieren, sagt auf jeden Fall einiges über ihn aus. Was genau, unterscheidet sich jedoch von Fall zu Fall. Bei einigen Fragestellern auf dieser Plattform kann man beispielsweise davon ausgehen, dass sie sich keine wirklichen Gedanken über ihre Probleme machen, denn sonst würden sie sich anders ausdrücken und könnten das Dilemma eindeutiger vermitteln.

Ein anderes Beispiel ist der auffällige Werteverlust (im Internet). Normalerweise steht ein Fragesteller zuerst einmal in der Bringschuld. Er möchte Hilfe und sollte sein Problem daher verständlich vermitteln können. In ganzen Sätzen, mit Satzzeichen, formatiert, usw. ... Dies liegt jedoch nicht mehr unbedingt im Interesse von jedem. Zeit scheint eine wichtigere Rolle zu spielen. Ein Antwortgeber wird öfter mit der Erwartungshaltung Nimm, mach mal konfrontiert. Wenn sich solche Fragesteller mehr anstrengen würden (wobei das Wort anstrengen hier schon mehr Aufwand impliziert, als es wirklich ist), könnte man über einige Rechtschreibfehler in der Tat durchaus hinwegsehen.

Deine erste Frage würde ich also folgendermaßen beantworten: Umso besser dein Ausdruck, deine Rechtschreibung und dein Umgangston, umso mehr verringert sich das Risiko, nicht ernst genommen zu werden. Kommunikation vermittelt eine erste Orientierung, inwiefern man sich gegenseitig respektiert und darüber Gedanken macht: Wie kann mich mein Gegenüber am besten verstehen?

Was mache ich den falsch ?

Bei dir konkret fällt mir auf, dass du nicht hinter jeder Frage ein Fragezeichen setzt, vor Fragezeichen ein Leerzeichen einfügst und sich der Satzbau auffällig seltsam gestaltet.

Zwei Beispiele:

a)

Meinte ein User, dass ich (...)

Du schreibst das Verb zuerst und danach das Subjekt. Einfacher wäre es, dies umzukehren:

Ein Nutzer meinte, dass ich (...)

oder:

Ein Nutzer war der Meinung, dass ich (...)

b)

Satzbildung, Grammatik oder Rechtschreibung.

Dieser Satz beinhaltet kein Verb und gleicht so eher einer Aufzählung / einer Wortgruppe.

Fühle dich durch diese Kritik bitte nicht persönlich angegriffen, denn das liegt nicht in meiner Absicht.

Deinen Ausdruck kannst du am besten verbessern, indem du viele Bücher liest. Bestenfalls fiktionale Geschichten (Fantasy, Science Fiction, Western, o.ä.), denn in diesen triffst du auf viele bildhafte Beschreibungen. Der genutzte Wortschatz ist in solchen Werken viel größer als bei Fachartikeln oder Nachrichten aus Zeitschriften, die sich nur auf bestimmte Ausdrücke beschränken können. Ein sehr empfehlenswerter Autor in dieser Hinsicht wäre Karl May.

Wann hat man Ahnung von der Sprache (...)

Es gibt viele Aspekte, die dich zu dem Schluss bringen können, viel Ahnung über eine Sprache zu besitzen. Ein Punkt auf dieser Liste wäre die Historie, da sie Hintergründe erklärt (Wie ist es entstanden und warum?). Wichtige Eckpunkte werden gewöhnlicherweise im Schulunterricht gelehrt. Ich kann ja einmal ein paar Namen und Begriffe in den Raum werfen, von denen man zumindest einmal etwas gehört haben sollte: Walther von der Vogelweide, das Nibelungenlied, Goethe, Schiller, Sturm und Drang, Heine oder Max Frisch.

Der nächste Punkt ist natürlich das Beherrschen der Grammatik. Für ein falsch gesetztes Komma wird man dich nun zwar nicht kreuzigen (Hängen sollte reichen 😜), doch wenn es an jeder notwendigen Stelle fehlt, ist das ziemlich schlecht. Wenn man sich verständlich und korrekt, sowohl schriftlich als auch verbal ausdrücken kann, ist man rudimentären Kenntnissen auf jeden Fall voraus.

Wirklich gut bist du, sobald du dich sprachlich einem Kontext anpassen kannst. Das heißt, wenn du z.B. mit jemanden redest und dabei merkst, dass er deinen Worten aufgrund seines Wortschatzes nicht so gut folgen kann, wäre es förderlich, dies zu ändern und sich seinem Sprachgebrauch besser anzupassen. Ein älteres Ehepaar kannst du beispielsweise nicht mit denglischen Begriffen bombardieren und ein junger Zuhörer würde dich vermutlich schief anschauen, wenn du Worte wie ulkig, Usus, Eidam oder Kamelle in einem Gespräch verwenden würdest. Im Zentrum steht einfach immer die Information, die möglichst einfach verpackt an den Empfänger verschickt werden soll. Nur so kann er dich verstehen und vielleicht auch Sympathie für dich aufbauen.

Schau dir einmal genauer an, wie viele Gedanken sich einige Menschen um bestimmte Worte machen und welche Stellung diese einnehmen können, wenn das Konzept erst aufgeht. Dann merkst du, was es bedeuten muss, Sprache zu verstehen und sie richtig gut bedienen zu können. An dieser Stelle kann ich wieder ein paar Beispiele auflisten:

  • Werbung (kurze, prägnante Sätze; Jingles mit Fokus auf die Betonung von Worten/Buchstaben) und damit einhergehend auch Corporate Design
  • Manche Gedichte (z.B. Haikus)
  • Wahlkampfstrategien (auch wenn es sich um den amerikanischen - nicht deutschen Wahlkampf handelt: Es gibt einige interessante Analysen zu den Reden von Trump und Clinton während des damaligen Wahlkampfs, welche aufzeigen, inwiefern sich Hilary vermutlich selbst geschadet hat)
  • Interviews von Politikern (bestes Beispiel ist Peter Altmaier), die Sprache bewusst einsetzen, um zu taktieren oder generell Werbung für die eigene Sache zu machen (z.B. durch einfache, warme Worte, die jeder verstehen kann)
  • In einer Dokumentation zu den Anwälten von Beate Zschäpe erlebt man oft, wie nach Fragen der Reporterin längere Pausen entstehen, weil die drei Hauptakteure innerlich jedes Wort dreimal umdrehen, bevor sie es über ihre Lippen gleiten lassen. Eine falsche Formulierung kann für sie und den Prozess gefährlich sein.

Zu guter Letzt zu diesem Satz ein Wort:

Meinte ein User, dass ich keine Ahnung von der deutschen Sprache habe.

Erst einmal denke ich, dass der Nutzer an dieser Stelle vielleicht etwas übertrieben haben könnte. Die Botschaft, die er dir damit übermitteln wollte, wäre allerdings für den Anfang ernst zu nehmen.

  • Überprüfe die Texte, die du zuvor geschrieben hast, auf Rechtschreibfehler. Hilfetools gibt es dafür genügend. Sei es in Microsoft Word oder Open Office. Online Tools (wie von www.duden.de) lassen sich ebenso finden.
  • Lies deine Texte (laut) und bewerte deinen Ausdruck dabei oder lasse ihn andere (laut) vorlesen. Vielleicht hilft dir das.
  • Schau, wie du deinen Text formatiert hast. Fehlende Absätze mögen zwar keine Rechtschreibfehler darstellen, erschweren aber dennoch das Lesen.

Man eignet vielmals zu Menschen, die die jeweilige Sprache nicht gut benutzt, weniger Intelligenz und schlechter Bildung. Am Internet, aber auch im Leben oft sieht man an den anderen Menschen nicht (wegen Globalisierung wurden die meisten Trachten los), dass ihm die jeweilige Sprache fremd ist, so wird angenommen, dass auch der andere seine Muttersprache spricht.

Am englischen Foren sieht man oft solche Sätze: Sorry for my English, it's not my mother tongue. (Entschuldigung wegen meinem Englisch, es ist nicht meine Muttersprache.) Du kannst ähnliche Aussagen auf Deutsch machen, dann wird von dir Sprachrichtigkeit nicht erwartet.