Wenn ein guter Freund seit der Kindheit ein notorischer Lügner ist, wie geht Ihr damit um, dass er sich vornimmt, Euch nicht anzulügen, es aber nicht schafft?

17 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bis vor einigen Jahren, wusste ich nicht einmal das es Notorische Lügner gibt!

Als ein neuer Arbeitskollege im Betrieb anfing, indem ich auch arbeitete, merkte ich erst nach und nach das der Kollege irgendwie nicht ganz richtig tickt, hatte jedoch keine Ahnung was es sein könnte.

Am Anfang dachte ich der will nur Wissen ob ich ein gutes Gedächtnis habe, ja hatte ich, er merkte nicht einmal welchen Stuss der da redete, stellte ich nach einer Zeit fest.

Mir fiel auf das fas alles was Kollege so erzählte zuerst von mir Gefiltert werden musste, um ggf. etwas davon als Glaubhaft durchgehen zu lassen, da ich noch immer nicht so recht wusste wie sich dieses Verhalten erklären lies machte ich mich im Netz schlauer, und wurde fündig.

Notorische Lügner sind Psychisch Krank.

Zwanghaftes Lügen – Ursachen, Symptome und Therapie

https://www.heilpraxisnet.de/symptome/zwanghaftes-luegen-ursachen-symptome-und-therapie/

Rosenmary 
Fragesteller
 11.01.2023, 11:48

Danke, du hast Recht

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Ich sehe vieles erwähnt, was ich sofort unterstütze. Lass mich trotz Deines Wunsches nur einen Aspekt betrachten. Was macht es mit Dir, wenn er Dir etwas verspricht, aber nicht einhält oder sogar nicht einhalten kann. Das ist vermutlich ähnlich wie bei Suchtkranken. Da spricht man von Coabhängigen. Und, wie willst Du immer wieder unvorbelastet neu überprüfen, ob Du ihm vertrauen kannst, oder ob er die Wahrheit spricht. In dem Du konsequent bist, schützt Du Dich und er hat eine geringe letzte Chance.

Ich vertraue mal auf deine Einschätzung das er versucht sich diesbezüglich zu ändern. Aber auch dann denke ich das er da nur rauskommt, wenn er mal damit geschockt wird, wie es aussieht wenn man aufhört ihm entgegen zu kommen.

Vertrauen ist für mich das wichtigste in einer Freundschaft. Wenn ich jemanden nicht vertrauen kann, ist er auch nicht mein Freund. In deiner Situation scheint jetzt aber schon ein älteres Verhältnis zu bestehen. Aus dem was ich oben genannt habe folgt für mich der Schluss, dass ich der Person ebensowenig vertrauen entgegenbringe, gemeinsame Aktivitäten überwiegend beende und mich lediglich dafür bereit halte, sollte er nochmal versuchen sich zu ändern.

Einen notorischen Lügner würde ich niemals als Freund bezeichnen, erst recht nicht als "guten" Freund.

Mit solchen Menschen möchte ich mich grundsätzlich nicht gemein machen, denn auch an seinen Freunden wird man erkannt und gemessen.

Eine handfeste Lüge und diese Freundschaft erführe eine umgehende Rückstufung auf den Grad eines Bekannten, nicht eines "guten" Bekannten.

Zeit mit solchen Menschen zu verbringen, hieße Zeit verschwenden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich hatte als Jugendlicher so mit 12/14 Jahren einen "Kumpan" (keinen Freund, eher einen Mitschüler, mit dem ich mich an sich gut verstand), der ein notorischer Prahlhans und Aufschneider war. Als wir in die Pubertät kamen, wurde das immer schlimmer und war teilweise sehr peinlich. Er hat weniger direkt gelogen, sondern einfach vieles anders dargestellt, war ein kleiner Angeber, der auch aus im Nachhinein betrachtet sehr geringem Ansehen in der Klasse (das war so der "King nach unten" in der Klasse) und ggf. niedrigem Selbstwertgefühl heraus so getan hat. Ich war damals schon relativ langmütig und habe mir nur gedacht ... mei, ich lass'n halt reden, ändern werd' ich ihn auch nicht und ich weiß ja, wie dass er ist und so war er ja eigentlich auch nicht verkehrt. Auf diese Weise bin ich ganz gut damit klargekommen und ließ ihn dann einfach reden.

Letztlich kann man viel mehr in der Situation nicht machen - und wenn man so jemanden immer auf seine Lügerei und sein ganzes Gedöns anspricht, und suggeriert dadrüber verärgert zu sein, wird es nix bringen außer dass er eines Tages beleidigt ist - das macht das alles noch viel unangenehmer.

Eigentlich hat man zwei Möglichkeiten: Hinnehmen und sich seinen Teil denken nach dem Motto "dann isses halt so" und ihn im Zweifel emotional den Buckel runterrutschen lassen - oder den Kontakt abbrechen, wenn es einen wirklich kolossal stört und man mit der Lügerei nicht mehr zurecht kommen kann und will. Was man macht, muss man selber entscheiden, es kommt auch auf die Lügen an: Wenn man in wichtigen oder zumindest elementaren oder auch selbstverständlichen Dingen vorsätzlich angelogen wird und das dazu von einem "Freund" und das dann noch am laufenden Band und regelrecht absichtlich (eventuell auch, damit er selber besser dasteht, weil er nicht den Schneid hat ehrlich zu sein oder gar in einer Freundschaft Angst vor Konsequenzen hat), fände ich das menschlich nicht schön und würde die Freundschaft überdenken. Man muss nicht alles mit sich machen lassen, weil so jemand am Ende auch zu "mehr" fähig sein dürfte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung