Wen meinte Jesus mit den "Geringsten"?

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Das dürften die Menschen am Rande der Gesellschaft gewesen sein, wie beispielsweise die Aussätzigen.

Also, ich sitze hier im Büro und meine Kunden haben mich mit Arbeit zugeknallt, die ich sinnvollerweise eigentlich erledigen sollten. Von einer Sucht bin ich verschont geblieben: Von der Arbeitssucht. Deshalb konnte ich jetzt doch nicht widerstehen, auch einen Beitrag hier zu leisten. Es geht nämlich eine recht einseitige Jesus-Huldigungs-Party hier ab. Alle Antworten bis jetzt vermitteln den Eindruck, dass Jesus ausschließlich ein super toller Typ war, ohne jeden Fehl und Tadel und ohne Widersprüchlichkeiten. Ich möchte den Lesern aber auch mal vor Augen führen, dass Jesus auch nur ein Mensch war und es einige Widersprüche auch gibt. Aus meiner Sicht ein ganz eklatanter Widerspruch zum Eindruck, Jesus wäre nur "gut" lässt sich beispielsweise finden unter Matthäus 10, 34-35: "Mt 10,34 Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Mt 10,35 Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;" Es gibt viele Dinge, die Jesus gesagt hat, welche doch eigenartig sind und nicht im Einklang mit dem sind, wie uns Jesus eingehämmert wurde in unser Gehirn. Ich möchte dies nur anmerken, damit ein wenig Objektivität auch gegeben ist.

Sliegsling  25.11.2010, 10:47

Zufällig besitze ich die Bruns-Bibel mit Erklärungen. Zu Mt. 10, 34, 35 steht darüber: Die Scheidung der Geister ist unvermeidbar. Und darunter ist (ausführlicher)erklärt, dass Jesus hier an die nicht ausbleibenden Spannungen zwischen den Menschen denkt, je nachdem, ob sie ihn als ihren Herrn annehmen oder ablehnen. Vielleicht hilft dir das weiter. Aus dem Zusammenhang genommen, kann man einzelne Bibelstellen nicht einfach verallgemeinernd deuten. Und was die katholische Kirche so lehrt, das ist leider teilweise Lichtjahre von der Bibel entfernt und vermittelt oft ein Weichzeichner-Bild vom Opferlamm Jesus. In der Offenbarung steht z.B., er wird mit dem Schwert der Gerechtigkeit wiederkommen.

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Mosus  25.11.2010, 11:14
@Sliegsling

@Sliegsling: Ich danke dir für deine Erklärungen. Allerdings finde ich Gott/Jesus schon irgendwie primitiv. Vorallem: Wenn sie wollen, dass wir nur an sie glauben, warum kümmern sie sich nicht darum und lassen uns gegensätzlich, also kriegerisch bleiben? Ich kann natürlich weitere Dinge nennen, die Jesus nicht gerade in ein gutes Licht stellen. Antisemitismus lässt sich irgendwo in den Thessalonischen glasklar herauslesen. Oder: "Wenn einer zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, seine Mutter, sein Weib, seine Kinder, seine Brüder und Schwestern [...] kann er nicht mein Jünger sein." (Lk 14:26) oder: "[Jesus] aber sprach zu ihnen: [...] wer kein Schwert hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe eines." (Lk 22:36) Oder: "[Jesus spricht:] Glaubt nicht, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer irgend nun eines dieser geringsten Gebote auflöst und also die Menschen lehrt, wird der geringste heißen im Himmelreich; wer irgend aber sie tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Himmelreich." (Mt 5:17-19) Es gibt einiges mehr. Kann nun wirklich alles interpretiert werden nach eigenem "gutdünken" und irgendwie als positiv bewertet werden? Übrigens heißt es hier irgendwie, dass doch irgendjemand der Geringste sein wird und Nachteile dadurch erfährt.

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Ich bin anderer Meinung als die bisher gegebenen Antworten. Mit "gering" kann meiner Meinung nach nicht die gesellschaftliche Hierarchie gemeint sein. Das stünde im krassen Widerspruch zu der Haltung Jesu, denn er hat niemanden gering geschätzt. Es waren ihm alle gleichwertig, ob reich,oder arm,gläubig oder nicht, krank oder gesund...

Der geringste meiner Brüder müsste der sein,der am weitesten von mir weg ist. Wer mir nah ist, ist mir wertvoll.

Für mich ist es eine Ermahnung an die Jünger, niemanden, der weit weg ist von Jesus zu verachten oder schlecht zu behandeln, denn es wäre so, wie wenn sie das an Jesus selber täten. Es darf also niemand als ungläubig betrachtet und aus der Gemeinschaft verstossen werden, wie weit weg von Jesus er auch wäre- gut an allen Mitmenschen handeln, nicht nur an den Gleichgesinnten.

sonnex2  25.11.2010, 09:21

DH!

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guinan  25.11.2010, 09:24
@sonnex2

Sehe das genauso und denke, im das Gleichnis vom barmherzigen Bruder ist da ein gutes Beispiel. Der ging von Jerusalem nach Jericho (also in das Gebiet der Ungläubigen, Barbaren und Feinde) und nicht umgekehrt von Jericho nach Jerusalem

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Hallo Frettlein,

Der Sohn Gottes, der sich auf dieser Erde für uns alle opferte, zeigte sich als solcher als "Geringsten" von allen, wie es schon prophezeit war (Jes.53,3-5).

Er, der Sohn Gottes, hat sich erniedrigt um unserer Schuld willen, um uns vom ewigen Tod zu erlösen (Röm.6,23).

Somit zeugte Er die richtige Einstellung, die wir alle lernen sollten (1.Kor.1,27-29).

das waren menschen, bei denen das christentum gerade erst aufgeblitzt war, die erst einen ganz geringen anteil an dem prinzip der liebe hatten.


in keinem falle geht es um materiell gering anzusehende menschen, oder randständige im gesellschaftlichen sinne, auch finaziell arme, oder andere margilale persönlichkeiten waren NICHT gemeint