Welpe beißt an Leine und meinen Beinen, bin am verzweifeln, was soll ich nur tun?

11 Antworten

Du meinst sowas in der Art hier? 

https://youtube.com/watch?v=P9MYmbrEUm4

Gott ist es mir peinlich ...

Das solltest du dir SCHLEUNIGST abgewöhnen. Dein Hund wird dich noch in vielen Situationen mit sicherer Hand zu blamieren wissen. Und viele können wirklich peinlich sein. 

Einer meiner Rabauken hatte beispielsweise mal eine Weile Spaß daran, mir hinterrücks die Hosen runterzuziehen, weil es ihm zuvor gelungen war, mit dieser zunächst zufälligen Attacke dafür zu sorgen, dass ich vor Überraschung die Tüte mit dem Leckerlie fallen gelassen habe. Ich stand mehr als einmal vor irgendwelchen Leuten ... mit ein bisschen Pech, wenn er also auch die Unterhose erwischt hatte, unterhalb des Bauchnabels so nackt, wie Gott mich schuf; und erst ab den Knien wieder bedeckt...

DAS war peinlich. Aber doch kein 3 Monate alter Welpe, der an der Leine ein bisschen den Mad Max markiert.

Er fängt an laut zu knurren, mich an den Beinen zu beißen und er bellt mich sogar an!

Die eigentümliche Reihenfolge deiner wahrgenommenen Probleme lässt mich vermuten, dass du den Hund bevorzugt als Status-Symbol haben möchtest? 

Für mich wäre die absteigende Reihenfolge der Probleme eher: Beißen, knurren, bellen. Und in dieser Reihenfolge würde ich die Probleme auch angehen.

Was die doch bestimmt alles denken, als wäre ich eine schlechte Besitzerin. Dabei gebe ich mir mein bestes.

Du gibst dir dein Bestes? Und was gibst du deinem Hund? ;)

Der Kleine ist zu mir sonst so brav zu Hause. Er beißt eigentlich nicht und ich habe ihn sehr lieb.

Er beißt "eigentlich" nicht ... heißt ... Was genau? Dass er NIE beißt? Oder dass er GELEGENTLICH doch mal beißt?

Mag er mich nicht?

"Nicht mögen" greift zu weit. Er hat eher Probleme mit dem Respekt dir gegenüber. Kleinen Kindern, die quengeln und über die Stränge schlagen, würde man ja auch nicht nachsagen, dass sie ihre Eltern nicht mögen, nicht wahr?!

Was möchte er?

Das herauszufinden sollte oberste Priorität haben. Hast du schon versucht, auf anderen Wegen nach Hause zu gehen? Wenn ja: Passiert es dort auch? Oder ist es eine bestimmte Stelle auf dem Weg? Und wenn es eine bestimmte Stelle ist: Was könnte die Ursache sein? Fremde Hunde? Oder ein bedrohlich aussehender Stein, vielleicht?  Habt ihr zu Hause Treppen zu steigen? (Nicht jeder Hund mag Treppen.)

Passiert es nur beim Nach-Hause-Gehen; kannst du also beim Losgehen zum Spaziergang den gleichen Weg gehen, ohne dass er zickt?

Oder liegt es vielleicht daran, dass er einfach NOCH nicht nach Hause will, weil er sich noch fit fühlt und es zu Hause zu langweilig ist? 

Finde hier mit dem Ausschlussverfahren einen möglichst exakten Grund, warum er genau dort und nirgendwo anders so austickt. (Ein Hundetrainer würde nichts anderes machen können.)

Sobald er merkt, dass wir Heim gehen, dreht er langsam mehr durch.

Ändere die Route mal grundlegend; gehe also völlig neue Wege mit ihm. Klappt es dann problemlos? Und wenn ja: Wie lange? Einmal? Zwei Mal? Wie oft? Wann fängt es an? Und was ist, im Vergleich zum letzten Mal, anders?

Was passiert, wenn du beim Zicken umdrehst und wieder von zu Hause weggehst? Hört er dann auf? Oder macht er weiter?

Aber ab dem Moment, wenn er mich draußen beißt bin ich einfach nur sauer und frustriert!

Vorsicht! Es nutzt niemandem, wenn du dir in die eigene Tasche lügst, NotTodayBTS. Selbst dann, wenn du es vielleicht gar nicht bemerkst. Dein Hund kann deine Einschätzung hier nicht lesen. Er kann aber sehr wohl deine Stimmung in der entsprechenden Situation "lesen". Bist du sicher, dass du erst "ab dem Moment" auf die Situation reagierst? Oder könnte es sein, dass du sie schon regelrecht erwartest? Könnte es also sein, dass du eine selbsterfüllende Prophezeiung schaffst?

Wichtiger Tipp: Hunde sind Experten im Lesen der Körpersprache. Die kannst du nicht belügen. Die durchschauen dich in den allermeisten Fällen erheblich schneller, als du eine falsche Einschätzung aussprechen kannst. Wenn du dich in Erwartung des kommenden Problems versteifst, merkt er das. Und diese Veränderung irritiert ihn. Er will dir doch vertrauen können. Das kann er aber nicht, wenn du Angst hast oder unsicher wirst. Dann sagt ihm sein Instinkt, dass er die Führung übernehmen muss, wenn ihr beide nicht sterben sollt.

Versuche also insbesondere für dich selbst, diesen "erwartungsschwangeren Angst-Druck" gar nicht erst zuzulassen. Kurz gesagt: "Gib dir wirklich dein Bestes!", nämlich eine optimistische Stimmung. Tschaka! Du schaffst das!

Bevor du also das nächste Mal mit ihm nach Hause gehst, bereitest du dich selbst gründlich darauf vor: Optimistische Einstellung (Was soll schon schief gehen? Im schlimmsten Fall randaliert er eben ein bisschen. Na und?!); sicherer, ruhiger Schritt mit erhobenem Kopf und rausgedrückter Brust. Blick auf den Horizont und keinesfalls zum Hund. In den nächsten Minuten gibt es kein Zögern, keine Angst, keine Sorgen. "Es wird klappen!", ist dein Wahlspruch. ... Das sprichst du laut aus und dann geht's auf den Heimweg. Unterwegs nicht stehenbleiben, sondern mit ruhigen Schritten immer weitergehen. Und ungefähr 100 Meter, bevor du an die "übliche Stelle" kommst, machst du eine kurze Pause, wiederholst noch einmal die gesamte Übung und gehst dann mit gestärktem Selbstbewusstsein bis nach Hause.

Und wenn alle Stricke reißen: Klemm dir - BEVOR er zu randalieren beginnt - den Lütten unter den Arm und trage ihn nach Hause. Setze ihn erst hinter der Haus-/Wohnungstür ab. Behalte aber die Leine dran, für den Fall, dass er auszubüchsen versucht.

Anfangs beim Gassi gehen ist er schon ruhig, läuft nicht wirklich so gut mit so wie ich es möchte und möchte lieber selber den Weg entscheiden, aber manchmal klappt's eigentlich besser.

Das wirst du nie wirklich ändern können. Das bestmögliche wird sein, dass er eines Tages nicht ständig irgendwo hin zieht und innerhalb der Leinen-Reichweite eigenen Wegen folgt. Mehr ist bei diesen Rassen kaum drin. Sie sind eben von Natur aus mutig, eigensinnig und ruhelos.

Welche Methode soll ich benutzen, damit ich ihm das endlich angewöhnen kann?

Selbstsicherheit, Ruhe und Gelassenheit. Dein Hund erwartet von dir, dass du ihn sicher führen kannst. Bemerkt er Unsicherheit, Angst oder Frustration, sagt ihm sein Instinkt, dass du ihn in Gefahr bringst. Das verstärkt sein scheinbares Fehlverhalten nur.

Und beachte, dass die allermeisten Probleme am oberen Ende der Leine liegen. Mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit findest du das Problem also irgendwo bei dir.

  • Kläre erst mal, ob es möglicherweise an äußeren Ursachen liegen könnte. (Treppen im Haus, "gefährliche" Gerüche, Geräusche oder Tiere im Umkreis, etc.)
  • Kläre dann, ob es an dir liegt. (Erwartest du das Problem schon? Oder bist du wirklich tiefen-entspannt, bis zu der Sekunde, in der es passiert? Sei ehrlich zu dir selbst! Dein Hund bemerkt deinen Selbstbetrug nicht; er sieht, was wirklich da ist.)
  • Kläre zuletzt, ob es an der Art eures Spaziergangs liegen könnte. (Zu kurz? Zu langweilig? Nicht ausgelastet?)
  • Ändere die Route eures Spaziergangs. (Kannst du zum Hintereingang reingehen? Kannst du völlig andere Wege zum Spazierengehen nehmen?)
  • Wenn du das Problem partout nicht selbst lösen kannst, hole dir zeitnah (in den nächsten zwei, drei Wochen) erfahrene Hilfe. Manchmal reicht es schon, wenn du einen anderen Hundehalter fragst, ob er dieses Stück des Wegs mit dir gemeinsam laufen kann; oder ob er mal den Hund zu dir nach Hause führen kann. Dann soll er ganz besonders auf dein Verhalten in der Situation achten und dich dabei unterstützen, deine Selbstsicherheit zurückzugewinnen.

Unsinkable2  21.10.2017, 19:05

Fortsetzung:

Prüfe auch zu Hause, ob dein Lütter sich hier wirklich wohlfühlt. Bekommt er mehr als "nur Streicheleinheiten"? Spielst du ausgiebig mit ihm zu Hause? Oder ist ihm dort vielleicht so langweilig, dass er es vorzieht, lieber draußen zu bleiben, solange es irgend geht? 

1

Mag er mich nicht? Was möchte er? 

der Hund weiß mit Dir umzugehen, nur Du nicht mit ihm.

empfehle daher auch den Besuch einer Hundeschule!

parallel solltest Du auch noch Bücher über Welpenverhalten und Erziehung lesen.


Welche Methode soll ich benutzen, damit ich ihm das endlich angewöhnen kann?

Eine Hundeschule besuchen. Auch ein kleiner Hund braucht das - und besonders der Besitzer des kleinen Hundes.


herja  21.10.2017, 17:14

und besonders der Besitzer des kleinen Hundes.

Das kann man gar nicht deutlich genug sagen!

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NotTodayBTS 
Fragesteller
 21.10.2017, 17:23

In meiner Nähe gibt es keine Hundeschule, und selbst die nächste soll nicht so gut sein (Habe es persönlich bei einer nachbarin gehört)dabei noch 50€ die Stunde! 

0
dogmama  21.10.2017, 17:28
@NotTodayBTS

Habe es persönlich bei einer nachbarin gehört

was Nachbarn immer so schwätzen.....

was man so hört trifft nicht immer und auch nicht auf jeden zu.

was für den einen nicht gut erscheint, kann für den anderen genau das richtige sein.

man sollte sich selbst eine Meinung bilden und sich nicht darauf verlassen, was andere sagen.

3
Daywalker1965  21.10.2017, 17:45
@NotTodayBTS

Das ist dann bestimmt eine Einzelstunde die kann das schon Kosten.

Eine Welpenschule kostet nicht viel oft werden die auch umsonst angeboten.

Trotzdem denk daran du hast einen kleinen Hund... Es gibt wenig Hundeschulen die darauf ausgelegt sind. Gehst du in Mischgruppen die schlecht geführt werden versaust du deinen Hund .... Aber richtig.

2

Das er die Leine ins Maul nimmt zeigt ja, das er sie positiv wahr nimmt.

Das ist doch etwas Gutes.

Und Du kannst von einem Welpen nicht erwarten, das er aufs Wort hört. Das ist noch ein Baby.

Am besten gehst Du irgendwann zur Hundeschule mit ihm. Ich kann Dir da auch nicht helfen aber schlage Dein Tier nie, auch nicht wenn Du ungeduldig wirst.

Mario

Ich wundere mich doch etwas über die Antworten hier.......

Der Hund ist 16 Wochen, ich finde das Verhalten völlig normal ... Ist ja noch ein Baby fast. Das hat gar nichts mit Verhalten zu tun das eine Hundeschule nötig macht.

Aber zur eigentlichen Frage....

Du machst das eigentlich schon ganz richtig... Das du stehen bleibst.

Such dir einen Platz wo ihr etwas Ruhe habt.. Dort übst du das Leine laufen.. Beisst er in die Leine solltest du dich umdrehen und ignorieren er muss begreifen das es nicht ok ist und dann gar nichts mehr passiert.

Wenn er ablässt kannst du auch ruhig belohnen. Bei der Gelegenheit kannst du auch "Aus" trainieren immer wenn er ablässt aus sagen und loben.

Nur bestimmt und ruhig dabei bleiben wenn du selbst aufgeregt wirst u d rum zappelst denkt er Hey geiles Spiel 😎



herja  21.10.2017, 17:46

Na du bist ja ulkig ...

Du schreibst, dass eine Hundeschule unnötig ist, erklärst aber gleichzeitig das trainieren des Hundes ...

Alles ein bisschen merkwürdig, oder?

Es weiß eben nicht jeder, wie man seinen Hund richtig trainiert und dafür gibts Hundeschulen, logisch oder?

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Daywalker1965  21.10.2017, 17:49
@herja

Natürlich muss man das trainieren ... Aber das macht jeder Welpe.... Völlig normal, dafür muss man keine Hundeschule besuchen.

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herja  21.10.2017, 18:02
@Daywalker1965

Natürlich muss man das trainieren ...

Und wenn man nicht weiß wie? Wenn man das nicht kann?

Dann geht man zur Hundeschule, logisch oder?

Natürlich auch mit einen Welpen, dafür gibt es in den Hundeschulen Spielstunden für Welpen. Die ersten vier Monate sind besonders prägend für das spätere Verhalten. In dieser Zeit kannst du wertvolle Vorarbeit für die spätere Ausbildung leisten.

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Daywalker1965  21.10.2017, 18:07
@herja

Ah die beliebten Spielstunden für Welpen 😎

Geh da mal mit nem Pekinesen hin...

Dann hast du aber einen Hund wo dir geholfen werden muss 😎

Im Grunde hast du natürlich recht, aber vergiss nicht der Begriff Hundetrainer ist nicht geschützt und man muss so genau drauf achten eine gute zu finden und mit Kleinhund liegt die Chance gegen Null.

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