Welcher Dinosaurier hatte eine stärkere Verteidigung, der Stegosaurus oder der Ankylosaurus?

4 Antworten

Ankylosaurus hatte mit seinem Panzer und der Keule, sowohl eine defensive als auch offensive Abwehr, wobei Stegosaurus so gesehen mit dem Dornenschweif nur eine offensive Abwehr hatte. Die Platten ließen ihn zwar größer und bedrohlicher wirken, aber wenn sich davon mal ein Räuber nicht abschrecken ließ, boten sie keinerlei Schutz mehr.

Schon mal von Euplocephalus oder Saichania gehört ? Die waren gut gepanzert.. Triceratops steht warscheinlich auf Platz 1 , danach folgt Gigantspinosaurus (Stegosauria) danach Dracorex (ein Pachycephalosauria) .. er war aber auch klein.. danach Stegoceras (auch Pachy...) usw. dann Ankylosaurus vor Stegosaurus ..

Krtkr  04.04.2018, 21:24

Triceratops hatte durch seinen Nackenschild und den ungepanzerten Rücken aber auch große Nachteile...

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Das musst du jeweils im Kontext der Zeit sehen, in welcher die beiden Dinosaurier jeweils lebten und welchen Beutegreifern sie dort gegenüberstanden.

Stegosaurus lebte am Ende des Jura vor 152 Millionen Jahren in Nordamerika, einer Gegend, die von einem ganzjährig warmen tropischen Kontinentalklima geprägt war, und durchstreifte dort auf der Suche nach niedrigen Pflanzen die Farnprärien und lichten Nadelwälder. Seine Lebensweise erlaubte ihm also keine starre und harte Panzerung, dafür hatte er große Knochenplatten, die ihn erstens größer erscheinen ließen und mit denen er sicher auch großen Eindruck bei den Mädels schinden konnte. Zum Schutz waren sie eher weniger geeignet, aber sie verhinderten, dass ein Fleischfresser ihm in den Rücken schlagen konnte. Jedoch hatte Stegosaurus eine tödliche Waffe, die er mit verheerender Wirkung einsetzen konnte: am Schwanzende saßen vier lange Schlagdornen.

Stegosaurus stand gleich fünf großen Beutegreifern gegenüber, die er damit alle auf Distanz halten konnte: Für den Ceratosauride Ceratosaurus, den Megalosauride Torvosaurus und die Allosauriden Allosaurus, Epanterias und Saurophaganax, von denen die letzten beide über 12m lange Bestien waren, war Stegosaurus eine schwere und äußerst gefährliche Beute. Ein gefundener Hüftwirbel eines Allosaurus wurde von einem Stegosaurus-Stachel regelrecht durchgestanzt. Dass der Angreifer diese Verletzung überlebt hat, ist geradezu ein Wunder. 

Stegosaurus war sogar so gefährlich, dass er wahrscheinlich sogar nicht selten als Bodyguard angeheuert wurde: nicht selten findet man seine Überreste mit denen des Ornithopoden Camptosaurus zusammen, beide lebten also wohl eng zusammen und profitierten von ihren jeweiligen Fähigkeiten: Camptosaurier trugen mit ihren ausgezeichneten Sinnen und ihrer Schläue zum Überleben bei, Stegosaurier durch ihre Schlagfertigkeit.

Ankylosaurus lebte dagegen in einem völlig anderen Lebensraum: in der späten Kreidezeit vor 66 Millionen Jahren von Nordamerika herrschte ein maritimes Subtropenklima mit jahreszeitlichen Schwankungen vor. Ankylosaurus bevorzugte dort Flussniederungen und Sümpfe, man könnte seine Lebensweise am ehesten mit der eines Flusspferds vergleichen. 

In seinem Lebensraum gab es nur einen einzigen Räuber, der eine potenzielle Gefahr für ihn darstellte: den Tyrannosaurus. Jungtiere mussten sich eventuell auch vor Dakotaraptoren und den kleineren Acheroraptoren in Acht nehmen. Um sich gegen Angreifer zu verteidigen, verließ sich Ankylosaurus ganz auf seine Panzerung. Und das musste er auch: Tyrannosaurus hatte den stärksten Biss aller jemals auf der Erde lebenden Landtiere, doch den Panzer eines Ankylosaurus konnte er damit wohl nicht durchbrechen. Jedenfalls haben wir keine Funde mit Bissspuren eines Tyrannosaurus an Ankylosaurus-Knochen, wohl aber Verletungen an Tyrannosaurus-Knochen, die von einem Ankylosaurus stammen könnten: mit seiner schweren Keule am Schwanz konnte Ankylosaurus mit knochenbrecherischer Wucht zuschlagen. Wenn er Tyrannosaurus damit am Bein unglücklich traf, wäre das in den meisten Fällen das Ende für den Angreifer gewesen.

Somit waren beide Dinosaurier sehr gut an ihre Umwelt angepasst und schwer zu erlegende Beuteziele, die ab einer bestimmten Größe kaum noch natürliche Feinde hatten. Jetzt darfst du selbst entscheiden, wen du für den Verteidigungssieger hältst. :-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Umfassende Recherchen für meinen Roman über Dinosaurier.
Rika1998 
Fragesteller
 24.06.2017, 10:07

Guter Vortrag :) aber der t rex War nicht das stärkste landtier vom biss her ^^ das war das größte Krokodil :) 12 Tonnen beiskraft sind doppelt so viel ^^ auch wenn ein Krokodil eher ein hybrid aus land und wasser tier ist ^^ das war eine beste :p ich finde irgendwie den ankylosaurus besser :p

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MarkusPK  24.06.2017, 10:57
@Rika1998

Bei der Beißkraft kann man ganz verschiedene Kriterien zur Bewertung berücksichtigen: einerseits die absolute Beißkraft, die das Tier mit seinem ganzen Kiefer aufbringen kann, dann die Beißkraft, die das Tier auf einen einzigen Quadratzentimeter aufbringen kann und dann kann man die Beißkraft auch noch ins Verhältnis zur Körpergröße setzen. So konnte Tyrannosaurus mit seinen Kiefern eine Kraft von etwa 13 Tonnen erzeugen, womit er etwa in der gleichen Liga zubiss wie ein großes Krokodil. Jedoch hält ein Krokodil seine Beute in einem länglichen Kiefer bloß fest und reißt sie auseinander, ein Tyrannosaurus hat seine Beute jedoch regelrecht zerquetscht. So konnte er auf den Punkt eine Beißkraft von mehr als 30.000 Newton erzeugen, was mehr als doppelt so stark ist wie die punktuelle Beißkraft eines Krokodils. Setzt man diese Kraft wiederum ins Verhältnis zum Körpergewicht, erhält man den Beißkraft-Quotienten. Hier sind sowohl Krokodil als auch Tyrannosaurus nicht auf den vorderen Rängen, sogar ein Wolf oder eine gewöhnliche Hauskatze hat einen stärkeren Biss im Verhältnis zum Körpergewicht. Beim Beißkraft-Quotienten sind übrigens die Papageien die Tiere mit dem stärksten Biss im Tierreich - sogar ein Wellensittich beißt im Verhältnis erheblich stärker zu als ein Tyrannosaurus. ;-)

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Ankylosaurus. Die Platten beim Stegosaurus waren eher zum Balzen da und deckten auch nicht viel von ihrem Körper ab.