Welcher Beruf ist besser Innenarchitekt oder Gestalter für visuelles Marketing?

2 Antworten

Zur Architektur hat pbheu ja schon was gesagt, daher hier noch etwas zum Marketing:

Die Branche ist extrem überlaufen und die Gehälter eher bescheiden (hab da gearbeitet). Marketing ist stark künstlerisch angeschnitten, das heißt, Du solltest auch ein gewisses Grundmaß an Talent mitbringen - den es werden da eben nur die Besten genommen.

Wenn Du es drauf hast, macht es natürlich Spaß. Aber Mediengestaltung ist wie gesagt nicht unbedingt etwas, dass man zu 100% handwerklich lernen kann.

innenarchitekten arbeiten in einer bandbreite vom möbel entwerfen und gardinen aussuchen bis zur nutzungsanalyse und büroflächenaufteilung.
freiberuflich, also mit eigenem büro, musst du nicht nur studiert haben, sondern in die liste der innenarchitekten eingetragen sein, bevor du diesen titel (nicht berufsbezeichnung) tragen darfst.

innenarchitekten  ("interior decorator") werden gern mal als "interior desecrater" bezeichnet, weil sie auch gerufen werden, um zb in einem bauhausstil geprägten bürohaus im EG eine griechische taverne einzurichten und dabei zu entscheiden, ob ausgehöhlte kürbisse oder lavalampen die richtige beleuchtung geben.

darüber machen sich dann die architekten lustig, die ebenfalls in einer liste geführt werden, und die auch innenarchitektur dürfen (und manchmal können), was umgekehrt nicht geht, denn innenarchitekten stellen keine bauanträge und machen keinen hochbau.

gestalter für visuelles marketing scheint mir eine eher branchenspezifische ausbildung zu sein.

als etwas gleichwertiges zu innenarchitektur fiele mir da eher ein designstudium ein. neben industriedesign ("bürostühle und bohrmaschinen") gibt es ja auch den grafikdesigner ("plakate, illustrationen etc") und die vielfältigen neuen entwicklungen wie interface design ("bedienung von handys, autoradios, spielekonsolen, medizinischen geräten") und ähnlichen spezialdisziplinen.

ich bin mir sicher, mit diesem rüstzeug und einem eher "klassischen" studiengang wärst du breitbandger aufgestellt und hättest noch mehr wahlmöglichkeiten.

im allgemeinen findet man erst während seines studiums die themen, die einen beruflich wirklich interessieren und auf die man sich dann spezialisiert.



emmacrtz 
Fragesteller
 02.01.2016, 15:24

Welche Themen gibt es denn auf die man sich spezialisieren kann?

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pbheu  02.01.2016, 21:56
@emmacrtz

na im marketing gibt es genug, und in der (innen)architektur auch.

manche entwickeln möbel, manche arbeiten mit wissenschaftlern zusammen um ergonomische geräte zu gestalten. manche erforschen die wahrnehmungsfähigkeit von grafiken, bildschirmen. die sounds die du hörst, sind gestaltet, ob es "satte" türenzuschlagen oder das motorengeräusch bei autos ist, ob es das geräusch ist, was dein pc macht wenn du dich vertippst, die art und weise, wie dein navi von dir zu bedienen ist.

architekten entwickeln bürokonzepte. sitzt man in 2 personenbüros oder kombi büros, oder großräumen? welche branche braucht was? welche farben sind geeignet, um leistungen der mitarbeiter zu steigern? oder leuten zu suggerieren, ihr geld sei auf dieser bank besonders sicher?

wie macht man eine werbekampagne, wenn man plakate aufhängen will. oder auf twitter was erreichen. wie sieht das ganze aus, wenn die zielgruppe blinde menschen sind?

sobald du an einer universität oder fachhochschule studierst, wirst du leute finden, die so ähnlich ticken wie du. mit einigen macht es mehr spaß, zusammenzuarbeiten als mit anderen. mit was beschäftigen sie sich? vielleicht machst du mit. vielleicht hast du einen professor, der eine faszinierende idee hat und du hilfst ihm bei der umsetzung.

da gibt es keine studiengänge dafür, aber du lernst die branche kennen, wirst wissen, wer an was arbeitet. und da gehst du dann hin.

das weiss man vorher nicht. aber die themen finden auch dich, wenn du sie nicht findest....

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emmacrtz 
Fragesteller
 04.01.2016, 19:46

vielen Dank :)

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