Welche Vorteile bietet der Mars zur Besiedlung?

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Sagen wir mal so: Solange es nicht gelingt, dem Mars ein planetenweites Magnetfeld zu spendieren, sind alle Versuche, auf dem Mars - sprich: auf seiner Oberfläche - zu leben, sinnlos. Denn der Sonnenwind würde jegliche dichtere Atmosphäre regelrecht wegblasen. Was zweifelsfrei möglich wäre, wäre eine Anzahl von Raumstationen im Mars-Orbit (oder auch der Ausbau der beiden Mars"monde" Phobos und Deimos zu solchen) oder im Mars, also unterhalb der Marsoberfläche, zu siedeln. Die Frage wäre dann nur: warum sollte man das tun? Wenn es darum geht, den Mars zu einer weiteren Siedlungswelt für die Menschen zu machen, muss man ihm zwingend ein neues Magnetfeld verpassen. Denn dauerhaft im Planeten zu leben - das ist keinem Menschen zumutbar und maximal nur für wissenschaftliche Forschungsmissionen eine Überlegung wert. Aber da wissen die Wissenschaftler ja auch, dass es nur zeitlich begrenzt sein wird, bevor sie den Mars wieder verlassen.

MonkeyKing  29.05.2023, 12:50

Da stimmt so nicht. Die Atmosphäre wird zwar "weggeblasen" aber das sind Prozesse die tausende von Jahren dauern. Wenn die Atmosphäre ständig erneuert wird, ist das kein Problem.

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Janaki  29.05.2023, 14:02
@MonkeyKing

Und wie willst Du das schaffen, dass sich die Atmosphäre permanent erneuert?

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nicht einen einzigen! kostet irrsinnig viel geld und bringt null komma nichts an wirtschaftlichen oder evolutionären vorteilen.

erst wenn es die menschen schaffen, ihr BSP in die rettung des klimas statt in waffen und kriege zu investieren und es dann, wenn es geschafft ist, immer noch so viel übrig geblieben ist, um so ein menschheitsprojekt zu finanzieren, könnte es funktionieren.

aber dann könnte man auch glauben, dass putin morgen den krieg in der ukraine beendet, china abrüstet und kim jong un den friedensnobelpreis bekommt.

Natürlich kann es Raumstationen auf der Oberfläche geben. Es gibt ja auch Raumstationen im Orbit.

Eine lebenserhaltende Atmosphäre ist (zumindest für eine lange Zeit) absolut unrealistisch. Aber das Leben in einer Station - analog der ISS möglich.

Vorteile gegenüber der ISS ist natürlich, dass Rohstoffe direkt vor der Tür liegen. So es gelingt diese zum Erhalt oder Erweiterung der Station zu nutzen kann die Station viel größer werden. Auch das Problem, dass Pflanzen bei Fehlen von Gravitation nicht wachsen wollen ist hier nicht gegeben. Es müssen also die Lebenserhaltung (genügend Pflanzen für Sauerstoff und Ernährung) erst einmal gesichert sein, bevor man weiter denken kann. Auch solange die Besiedlungsfläche in der Station nicht massiv größer ist als die der ISS bleibt dies nur etwas für Forscher und Pioniere, die den Vorteil in ihrer Möglichkeit sehen, hier auf besondere Art forschen zu können und vor allem die Menschheit in eine neue Welt vorstoßen zulassen.

Wenn es aber eine große Station gibt, genügend abgeschirmt vor der Strahlung und mit vollfunktionsfähiger Lebenserhaltung und Erweiterungsmöglichkeit sieht das schon anders aus. Dann kann es sogar erst Freizeitmöglichkeiten geben.

Was man nie machen kann: Vor die Tür gehen. Für einen Landmenschen wäre das schwer erträglich. Für manchen Städter sähe das anders aus. Für jemanden, der ab und zu feststellt, dass er die letzten Tage gar nichts das Haus verlassen hat oder dies eben nur tut, um zu anderen Innenräumen zu kommen (Büro, Schule, Sporthallen, Supermärkten) würde sich in dieser Hinsicht kaum etwas ändern. Voraussetzung ist eben bereits eine sehr große Station (also sicher > 100 Bewohner, besser größer 1000 - nichts, was wir erleben werden. Und erst richtig, wenn sich dann auch echte Städte bilden).

Dann gibt es auch Vorteile. Primär wegen der geringeren Schwerkraft.

Nicht nur wäre es kein Problem eine Etage nach unten zu springen (auch hohe Sprünge wären möglich). Auch der 5-fache Rittberger in einem Eislauffläche unter einer Kuppel auf dem Mars wäre dann wohl drin. Tänze und Ballett mit gewaltigen Sprüngen oder Kampfsport mit Sprungattacken wie in so manchem Film.

Viel wichtiger: Viele alte Menschen (wie meine Eltern) gehen am Rollator, manche benötigen für größere Strecken sogar einen Rollstuhl. Was würde das ihre Lebensqualität verbessern, wenn sie plötzlich nur noch 1/3 wiegen würden! Der Rollator kann stehenbleiben. Wenn die Indoor-Lebensqualität diejenige der Erde erreicht, inklusive der medizinischen Versorgung hat das Leben auf dem Mars fast nur Vorteile, vor allem für alte Menschen (der Flug dahin ist zu strapaziös, aber sie könne in jungen Jahren gekommen sein oder irgendwann auch dort geboren sein).

Nur eines darf einem nicht wichtig sein. Einfach mal vor die Tür zu gehen oder in der freien Natur spazieren zu gehen.

Nein

Menschen sind an die Erde gebunden

Das besiedeln anderer Planeten ist mit gravierenden DNA Veränderungen verbunden die einen Menschen nicht mehr menschlich wirken und aussehen lassen würden.

Gruß

Stefan997  30.05.2023, 18:12

Dem muss ich als Biologe widersprechen. Dies wäre nur bei dann der Fall, wenn es zu massiver umgebungsbedingt Selektion käme (Tod, nicht Fortpflanzungsfähigkeit, auch massiver Einfluss auf die Partnerwahl).Eine erhöhte Toleranz gegen UV Strahlung wäre zum Beispiel möglich. Also nur bei einem Katastrophenszenario, bei dem fast alles schiefgeht.

Unsere Selektion ist noch auf eingefroren auf der Entwicklungsstufe, in der es zu vielen Toten kam und die meisten Menschen nicht die Geschlechtsreife erreichten bzw. als Mutter im Kindbett starben.

Weiblich attraktiv ist fruchtbar (kein Kind mehr), jung und vor allem mit gesunden Aussehend. Dies kombinieren wir in den Begriff "schön". Da heute - insbesondere in Industrieländern - kaum noch Frauen im Kindbett sterben, ist dies als primäres Auswahlkriterium eigentlich obsolet - aber da kaum noch Selektion durch Tod mehr gibt (außer schwere Krankheiten, Unfälle, Krieg) ändert sich das Auswahlverfahren der Männer nicht. Und anders herum gilt das auch, wobei hier andere Dinge von Bedeutung sind (Erfolg, Ansehen - insbesondere 'kein Looser').

Das würde sich nur ändern, wenn sich Gesundheit oder andere Parameter die für diese Auswahl grundlegend ändern würden. Die 'Auswahlbedingungen' der Partnerfindung würden sich nicht ändern. Hier schlägt Attraktivität aber dem Nutzen. Das gilt für die Pfauenfedern genauso wie für die Fetteinlagerung der weiblichen Brüste. Aber auch die gewohnten Körperformen werden weiter bevorzugt, selbst wenn auf dem Mars andere Körperformen vorteilhaft wären.

Möglichkeiten wären jedoch:

Insbesondere bei Frauen krankhaftes Aussehen durch besondere Probleme mit der UV Belastung (sollte die Abschirmung - welcher Art auch immer - nicht ausreichend sein). Auch über Generationen hinweg (Keimbahn).

Bei beiden Geschlechtern:

Besonders elegante oder sehr ungelenke Bewegungen. Sieht nicht schön/gesund aus und wenn di Bewegung eingeschränkt ist, ist man ggf. weniger erfolgreich (oder weniger selbstbewusst und damit indirekt oft weniger erfolgreich).

So kann es über lange Zeiträume (viele Generationen) zu eher geringen Änderungen kommen. Darwins Ansichten und nicht Lamarcks Überlegungen erwiesen sich als richtig. Nicht Anpassungen des Körpers an veränderte Bedingungen führen zur Evolution der Organismen, sondern die Partnerwahl (sowohl Bevorzugung als auch "Vorhandensein", also nicht frühzeitiges Sterben.

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Neutrum14w  30.05.2023, 18:14
@Stefan997

Ohne deine Gedanken zu lesen, da nichts sinnvolles darin stehen kann, ist dein Wissen als Biologe vollkommen fehl am Platz in der Astrobiologie.

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Das einzige, das für den Mars spricht, ist, dass er der relativ nah an der Erde liegt. Ansonsten gibt es natürlich noch wesentlich lebensfeindlichere Planeten, aber das will aufs ganze Universum gesehen nicht viel heißen.

Hauptproblem dürfte die dünne Atmosphäre sein. Ein bisschen kalt ist es dort allerdings auch. Ob die geringe Schwerkraft auf die Dauer ein Problem wäre, ist auch eine interessante Frage.

MonkeyKing  29.05.2023, 12:53

Es spricht noch mehr für den Mars, als die reine Entfernung. Auch wenn er sich nicht in der habitablen Zone befindet, so sind die Lebensbedingungen dort doch nicht so feindlich, dass man sich nicht daran anpassen könnte. Zudem ist Wasser vorhanden und vermutlich auch alle Bodenschätze die man braucht um langfristig eine autarke Kolonie aufzubauen.

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Myrine  30.05.2023, 18:22
@MonkeyKing

Dass es schlimmeres als den Mars gibt, habe ich auch geschrieben. Den Rest halte ich für eine Fehleinschätzung bzw. es würde solche Recourcen verschlingen, dass es sich nicht lohnt.

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MonkeyKing  30.05.2023, 18:41
@Myrine

"Lohnt" in welchem Sinne? Das ganze ist kein Unternehmen, das in absehbarer Zeit Gewinn abwerfen soll. Der Gewinn liegt in der Forschung und der Erweiterung des Lebensraumes für die Menschheit.

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