Welche Tonart spielt ihr am liebsten auf einem Musikinstrument?

12 Antworten

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Hallo flowerpower,

was mich persönlich betrifft: Das kommt auf das Instrument an.

Auf dem Klavier liegen Tonarten mit wenigstens 3 Vorzeichen (gleich ob Kreuz der b) gut in der Hand: Die kurzen Finger (Daumen und kleiner Finger) spielen vorzugsweise auf den weißen Tasten, die langen Finger auf den schwarzen.
(Chopin meinte übrigens einmal, C-Dur sei auf dem Klavier die schwierigste Tonart.)

Bei Orgel und Cembalo ist es umgekehrt. Für die Hände würde wohl das Gleiche gelten. Jedoch sind die Orgeln und Cembali, die mir zur Verfügung stehen, historisch gestimmt, dort klingen Tonarten mit wenigen Vorzeichen reiner als Tonarten mit vielen Vorzeichen. Hier also: So wenige Vorzeichen wie möglich, am reinsten klingen C-Dur und F-Dur.

LG
Arlecchino

Wenn ich jamme, spiele ich intuitiv meistens zuerst eine hendrixartige Chordfolge in E Dur.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Musikstudium

Viele Instrumente haben bestimmte Tonarten, die ihnen besonders liegen (und daher von ihren Spielern beliebt sind) und andere, die schwerer oder gar sehr schwer zu spielen sind. Das hat oft auch mit dem Bau und der Spielweise zu tun. Beim Saiteninstrument werden zum Beispiel höhere Töne durch Griffe (=Verkürzen der Saite) erzeugt. Daher sind Kreuztonarten, bei denen Töne nach oben alteriert werden, auch tendenziell angenehmer zu spielen (auf einer G-Saite ist z.B. ein Gis auf der ersten Lage leicht zu greifen) als Be-Tonarten, bei denen Töne tiefalteriert werden. Weil aber eine Saite nicht "verlängert" werden kann, muss man den alterierten Ton auf der nächst-tieferen Saite weiter oben am Griffbrett greifen. (Da man z.B. den tieferen Halbton Es auf einer E-Saite nicht spielen kann, muss man das Es auf der tieferen Saite greifen, z.B. auf der Violine auf der A-Seite in der sechsten Lage, auf der Gitarre auf der H-Seite am vierten Bund.)

Saiteninstrumente bevorzugen daher eher Kreuztonarten, und auch diese eher mit nicht mehr als vier Kreuzen.

Blechbläser und manche Holzblasinstrumente hingegen bevorzugen vor allem Be-Tonarten.

Alles was mehr als zwei Be's oder auch mehr als vier Kreuze hat, ist einem normalen Gitarristen ein Graus. Die Gitarre mag am liebsten alles, was am Quintenzirkel von B-Dur nach A-Dur reicht.

Klavier (auch Cembalo und Orgel), obwohl mit den weißen Tasten ganz auf C-Dur eingestellt, ist fast alles egal. Schwierig wird es evtl. nur beim Lesen, nicht beim Spielen.

Am einfachsten ist es mit der Triangel. Ihr ist wirklich jede Tonart vollkommen gleichgültig.

Ich persönlich mag am Klavier alle Tonarten mit bis zu fünf Generalvorzeichen, habe darüber hinaus aber eine seltsame Wertschätzung für die Grabestonart As-Dur. Ansonsten mag ich auch e-Moll und d-Moll gerne.

huhu,

da ich Pianist und Dirigent bin, sollte ich in jeder Tonart zuhaus sein. Da ich schon auch Ballettpianist war, als die Saurier noch gefühlt auf der Erde tanzten, habe ich in jeder Übung so ziemlich alle 24 moll und dur Tonarten untergebracht. Das liegt auch daran, dass ich ein großer Strauss- und Wagner Verehrer bin...natürlich entstehen beim Improvisieren auch immer wieder mal "Oasen", Flächen von As-Dur beispielsweise, die debussy-mäßig mit der Untermediante Fes-Dur (für normale Menschen E-Dur) changieren, dann wieder chromatisches Gleiten (siehe-und höre-"Feuerzauber" aus der Walküre oder Ouvertüre "Fliegender Holländer"-beides Wagner-wenn Ihr alle Akkorde hören wollt UND noch tausend Exoten dazu UND Sachen, die man nicht wirklich analysieren kann, dann empfehle ich ein Stück aus dem Jahre 1905 "Salome"-Oper von Richard Strauss, oder auch die "Elektra". Strauss hatte vorher und interessanterweise vor allem danach nicht mehr sowas komponiert. Hört Euch mal die vier letzten Lieder aus dem Jahre 1948 an, ist das der selbe Komponist?? Ein glücklicher und erfolgreicher Mann, der mit 84 ohne Gram freundlich Abschied nimmt, und dessen Ruf ihn vor zuviel kritischer Nähe zu den Nationalsozialisten bewahrt hat

baucolo  15.05.2021, 18:56

Sehr gute Antwort! Nur das mit Strauss stimmt so nicht ganz: In "Also sprach Zarathustra" gibt es die erste Zwölftonfuge (und Strauss soll selbst darauf beharrt haben) und im "Don Quixote" findet er zu atonalen Klangflächen und übelsten Dissonanzen, etwa die Darstellung der Schafherde in Variation 2. Nimmt man das Holzbläserthema mal weg, könnte dieser Abschnitt ohne größere Probleme auch um 1960 komponiert worden sein. Und auch später, Rosenkavalier, Alpensinfonie u.a., gibt es immer wieder übelste "Schweinereien" und Clusterbildungen, aber eben so verpackt, dass sie kaum "stören".

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Spiele auf meiner Gitarre am liebsten in A-Moll