Welche Sprache soll ich lernen? Chinesisch? Japanisch? Spanisch? Italienisch?

16 Antworten

Nimm Spanisch! hab das als dritte Fremdsprache nach Englisch und Latein und mir gefällt es wirklich gut. Spanisch ist auch sehr, sehr weit verbreitet auf der Welt (Spanien, Lateinamerika, auch teilweise in USA). Das ist sehr subjektiv, aber ich finde Spanisch einfach unglaublich schön. Am Anfang ist es auch wirklich einfach zu lernen, vor allem, wenn man schon andere Fremdsprachen kann. Es ist noch besser, man macht es als dritte Fremdsprache, da es mit Latein oder Französischkenntnissen noch einfacher ist. Aber auch als zweite Fremdsprache sicherlich gut.

Oftmals sind Sprachen keine Vernunft- sondern eine Herzensentscheidung. Und selbst Vernunftentscheidungen können gerne schiefgehen. Bei mir ging es in der Schule um Latein oder Französisch als zweite Fremdsprache in der 7. Klasse. Der Latein-Lehrer konnte Latein sowohl was den Spaß-Faktor angeht, aber auch den praktischen Nutzen (Latinum Pflicht für naturwissenschaftliche Studiengänge wie Medizin oder Biologie, leichteres Lernen von allen romanischen Sprachen wie italienisch oder spanisch, die alle ihre Wurzeln im Latein haben). Heute, mehr als 15 Jahre nach Schulabschluss, habe ich nichts davon gebraucht. Medizin habe ich nicht studiert, sondern Informationstechnik, spanisch oder italienisch habe ich auch nicht gelernt, da es für mich einfach keine Relevanz hatte und zwischenzeitig habe ich so viel davon vergessen (man kann es ja nicht mehr täglich anwenden, in Italien würde man ziemlich blöd angeguckt, wenn man jemanden mit "Salve Frater" anredet), dass ich nur noch sagen kann: "Cum mea latino ad finis sum - Ich bin mit meinem Latein am Ende". Aber Spaß hat's gemacht und das darf ja in der Schule ruhig auch mal was zählen.

Was deine Auswahl angeht, ist es auch eher ein wenig eine Herzens-Auswahl. Der "Kopf-Faktor" hängt aber auch davon ab, wie du dir deine Zukunft vorstellst. Italienisch und Spanisch können viele schon. Ein Alleinstellungsmerkmal im Beruf ist es nicht mehr und ganz ehrlich rechne ich diesen Ländern auch nicht die allergrößte industrielle Relevanz zu. Und in den Touristengebieten spricht jeder englisch oder gar deutsch. Es gibt jedoch auch einige große Industriezweige dort und da tut man sich mit der Sprache der Einheimischen schon leichter.

Schwedisch und Finnisch braucht man nur, wenn man seinen künftigen Lebensmittelpunkt dort sieht. Als Tourist oder Geschäftsreisender kommt man in den skandinavischen Ländern hervorragend mit Englisch weiter, dank vieler untertitelter Filme mit englischem Originalton in Kino und Fernsehen sprechen die Finnen, Schweden und Norweger oftmals besseres (akzentfreier ;-)) Englisch als der Engländer oder Amerikaner ansich. Will man dorthin auswandern, ist die Landessprache natürlich schon wichtig und schon alleine ein Zeichen des Integrationswillens.

Japanisch lerne ich selbst, aber erst im "hohen" Alter von 35 und somit erst seit kurzem. Der Hintergrund ist mein starkes Interesse für Japan generell und auch das Alleinstellungsmerkmal, Japanisch zu sprechen, was durchaus hilfreich sein kann, wenn man für einen deutschen Ableger einer japanischen Firma arbeitet. In den Ballungsräumen in Japan wie Tokio, Kyoto oder Osaka kommt man recht gut mit Englisch klar. Die meisten japanischen Geschäftsleute sprechen auch gut Englisch. Der Englisch-Unterricht in japanischen Schulen ist allerdings teilweise noch realitätsfremder, als der Latein-Unterricht in deutschen Schulen und somit kann man auf dem Lande, wo es dann auch keine englisch "untertitelten" Wegweiser mehr gibt, mit Englisch schon mal ganz schön vor den Hammer laufen. Viel interessanter noch als Japanisch einfach so zu lernen: Japanisch zu lernen von einem Japaner und neben der Sprache auch etwas über die Umgangsformen zu lernen, die oftmals wesentlich wichtiger sind, als einfach nur die Sprache. Japan ist ein hochtechnisiertes Industrieland und hat viele Ableger großer Firmen in Deutschland. Von daher mit sicherheit eine industrierelevante Sprache, wenn auch nur eine kleine Sparte.

Gleiches gilt für China. Zwar ist China im Moment noch das Land, das billig die japanischen und deutschen Entwicklungen bauen muss und dabei auch schon mal kopiert und nachbaut, aber es gibt auch immer mehr chinesische Eigenentwicklungen und auch hier finden sich immer mehr chinesische Firmen in Deutschland. Und Chinesen gibt es ja mehr als genug, als dass man der Sprache auch eine große demagogische Relevanz zusprechen muss. Auch hier gilt, die Sprache kannst du erst, wenn du sie nicht nur sprechen kannst, sondern auch die zugehörigen Umgangsformen kennst.

Türkisch und Arabisch sind erst mal sicher schöne politische Statements. Ich bin zwar auch der Meinung, dass der Gast die Landessprache seines Gastgeberlandes sprechen können soll und nicht umgekehrt, es ist aber auch eine schöne Geste von Gastgeberfreundschaft, dem Gast auch sprachlich ein wenig entgegenzukommen. Gerade in Zeiten, wo man von Pegida und Co nur noch aufgehetzt wird, ist es wichtiger, denn je, sich mal mit Türken und Arabern zu unterhalten, weil man dann erst feststellt, mit was für herzlichen und netten Leuten man es da hinter der für uns hart und aggressiv klingenden Sprache wirklich zu tun hat. Zudem gewinnt gerade der arabische Raum immer mehr an Industrie-Relevanz. Ölförderung und Ölgeld sind an einem Hochpunkt und werden künftig zurückgehen, die Araber pumpen ihre Öl-Milliarden im Moment in neue Industriezweige - mit Technologie und Know-How Made in Germany!

Norbert1981  22.01.2015, 12:12

Das stimmt !

Ein Beispiel:

In Düsseldorf gibt es mittlerweile ca. 360 chineische (Huawei, ZTE, Yingli Solar, Air China, China Bank usw.) und ca.480 japanische Firmen (Toshiba, Toyota, Mitsubishi, Shisedo usw.), die einen erheblichen Anteil daran haben, dass Düsseldorf eine der reichsten StädteDeutschland und Europas ist

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Russiangirl15  19.02.2018, 18:57

es ist aber auch eine schöne Geste von Gastgeberfreundschaft, dem Gast auch sprachlich ein wenig entgegenzukommen. 

Darf ich das so verstehen, dass die Deutschen im eigenen Land mit den türkischen Gästen türkisch zu reden haben? Bitte überprüfen sie ihr statement noch einmal auf Plausibilität.

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RoseJones  23.02.2019, 18:37

Russiangirl15, er sagt doch extra noch: "Ich bin zwar auch der Meinung, dass der Gast die Landessprache seines Gastgeberlandes sprechen können soll und nicht umgekehrt, "!!!!

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Finnisch, wird dir in der Welt nicht weiterhelfen. Schwedisch brauchst Du nicht. Arabisch, könntest Du gebrauchen, aber als 3 oder 4 Fremdsprache. Fast alle Japaner können englisch, da brauchst Du kein japanisch. Chinesisch würde ich dir empfehlen, denn...

  • China wird in 20-30 Jahren wahrscheinlich mehr an Bedeutung gewinnen
  • es gibt eine Milliarde Chinesen
  • viele Menschen, vor allem internationale Manger, lernen die chinesische Sprache
  • es hört sich komisch an

Türkisch, ehmmm: wenn Du es kannst, ist es schee, wenn net, dann net.

HannaSofiaD 
Fragesteller
 21.01.2015, 20:58

Dankeschön für die gute Antwort :)

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M1603  22.01.2015, 04:25
Fast alle Japaner können englisch, da brauchst Du kein japanisch.

Da musste ich gerade lachen. Ganz abgesehen davon, dass ich diese Ansicht nicht teile, ist es beim Business am Ende immer besser, wenn jemand die Sprache des Gespraechspartners kann und man sich nicht auf eine dritte einigen muss.

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volker79  22.01.2015, 07:14
Fast alle Japaner können englisch, da brauchst Du kein japanisch.

Stimmt nicht! In den Metropolen kommt man zwar noch recht gut mit Englisch weiter, man findet immer irgendwo einen Japaner, der auch Englisch (oder sowas ähnliches - die japanische Sprache ist so anders wie die europäischen, dass die Japaner schon alleine regelmäßig über die Aussprache stolpern) spricht und die Verkehrsschilder sind Japanisch mit englischen Untertiteln - aber in kleineren Städten - Da geht nix mehr.

Außerdem ist Japanisch nicht nur eine Sprache, sondern auch eine Kultur mit ganz anderen Umgangsformen. In einem guten Sprachkurs werden auch die vermittelt.

Japaner sind zwar sehr geduldig mit Gai-Jin (also Ausländern), aber durch Beherrschen der Sprache UND der passenden Umgangsformen kann man doppelt punkten.

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teomanrock  23.01.2015, 20:02
@volker79

Business-Leute, mit denen man in Japan Geld machen kann, können Englisch oder sie haben einen Angestellten, der Englisch kann.

Deutsch, Englisch und Chinesisch... Das sollte reichen ^^

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M1603  24.01.2015, 06:35
@teomanrock
Business-Leute, mit denen man in Japan Geld machen kann, können Englisch oder sie haben einen Angestellten, der Englisch kann.

Aendert ja trotzdem nichts an meiner Aussage. Vielmehr widerspricht es deiner eigenen Aussage aus dem Eingangstext, in dem du behauptet hast, dass fast alle Japaner Englisch koennen.

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Hör auf dich - Gerade chinesisch und japanisch sind unserer Sprache sehr fremd und es geht langsam vorwärts. Wenn du zu schnellem Erfolg kommen willst dann wähl' Italienisch oder Spanisch... Gerade Spanisch bringt dich weit....

Ich persönlich (selbst in der 8.) lerne gerade Italienisch...

Nimm das, was dich interessiert, dann bist du motivierter und lernst die Sprache besser. Ich würde Chinesisch empfehlen, die Grammatik soll sehr einfach sein, das schwierige sind wohl die ganzen Zeichen. Von Türkisch würde ich eher abraten, weil die Grammatik ganz anders ist, Wörter die hier getrennt werden, werden dort zusammengefügt. Wie geht es dir heißt z. B, Nasilsin (ich glaube ohne i-Punkte) außer es interessiert dich.