Welche regeln müssen mitglieder und scientologen bei scientology einhalten?

2 Antworten

„Müssen“ – für Scientologen allgemein: Sie dürfen ab 24 Stunden vor Kurs- oder Auditing-Beginn keinen Alkohol getrunken und keine Drogen oder Medikamente genommen haben. 

Außerdem gilt für Mitglieder der offiziellen Scientology-Kirche die Regel, dass sie keinen Kontakt mit Leuten haben dürfen, die von der Scientology-Kirche zu unterdrückerischen Personen erklärt wurden. Das schließt jeden mit ein, der der Scientology-Kirche öffentlich den Rücken gekehrt hat. Die Regel gilt auch, wenn es sich bei der „unterdrückerischen Person“ um ein Familienmitglied handelt. Scientologen der Freezone wenden diese Regel nicht an. Sie berufen sich dabei auf ein Schreiben des Gründers der Scientology, L. Ron Hubbard, aus dem Jahr 1965, in welchem diese Regel aufgehoben wurde. 

Darüber hinaus gibt es unzählige Kodizes und Verhaltensnormen, die gewöhnlich aber nur auf ganz bestimmte Scientologen zugeschnitten sind, wie etwa Briefregistrare, Kursüberwacher, Sea-Org-Mitglieder usw. 

Unter diesen Kodizes ist der Auditoren-Kodex der bekannteste und bedeutendste. Siehe hier: https://www.scientology.de/what-is-scientology/the-scientology-creeds-and-codes/the-auditors-code.html Wenngleich er speziell für Auditoren in ihrem Verhältnis bzw. Umgang mit Preclears gilt, berücksichtigen Scientologen diesen Kodex gewöhnlich auch im Alltag, sofern er dort anwendbar ist, insbesondere Punkte 1 und 2, wohl wissend, welche negativen Auswirkungen deren Nichtbeachtung haben kann. 

Ein anderer User verwies hier auf den Kodex eines Scientologen. Im Vergleich zu Obigem ist er praktisch bedeutungslos – streckenweise leere Worthülsen, die mit dem scientologischen Alltag nichts zu tun haben. Punkt 1 vom Kodex eines Scientologen ist sogar schlichtweg gelogen. Es ist Scientologen VERBOTEN, in Sachen Scientology mit der Presse in Kontakt zu treten. Die ehemalige Leiterin der Flag Service Organization, Debbie Cook, wurde von der Scientology-Kirche bereits vor Gericht gezerrt, nachdem sie unter Verweis auf Punkt 1 jenes Kodex lediglich Mit-Scientologen AKKURAT über Scientology unterrichtet hatte. Angeblich war es ein Bruch der Verschwiegenheitserklärung, welche Debbie Cook beim Verlassen der Sea Org unterschrieben hatte. 

Lediglich auf Punkt 14 jenes Kodex wird von Scientologen gewöhnlich bewusst geachtet. Punkt 16 ist bereits durch andere Kodizes abgedeckt. Mit den restlichen Punkten befassen sich normalerweise nur Public-Relations-Beauftragte der Scientology-Kirche oder spezielle Scientology-Frontgruppen, wie CCHR (Citizens Commission on Human Rights), in Deutschland unter der Bezeichnung KVPM (Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte) aktiv.