Welche Ratschläge habt ihr für den erfolgreichen Start eines Handwerksbetriebs?

kuestenflueger  02.10.2023, 09:53

ist dir peinlich den beruf zu nennen ? wo du mit mit laptop zur M- schule bist ?

meinefrage20 
Fragesteller
 02.10.2023, 10:24

Die Frage nach der Relevanz meiner Selbstständigkeit in Bezug auf die Branche scheint doch ausreichend zu sein. Ich möchte keinesfalls unhöflich sein, aber das ist doch unerheblich

kuestenflueger  02.10.2023, 11:35

so wenig ahnung ! schade . goldschmiede und hufschmiede sind beides handwerker !

meinefrage20 
Fragesteller
 02.10.2023, 12:37

Wichtig ist, wie wir unser Wissen und unsere Fähigkeiten einsetzen können, anstatt uns nur auf unsere Berufsbezeichnungen zu beschränken.

kuestenflueger  02.10.2023, 15:59

also allround hausmeisterservice - cash ?

meinefrage20 
Fragesteller
 02.10.2023, 22:54

Ich vermute, dass Facebook die Plattform ist, auf der sie Ihre anspruchsvollen Inhalte bevorzugen sollten.

7 Antworten

Auch ich würde ein Existenzgründer Seminar empfehlen. Hat mir damals beim Fotogewerbe immens geholfen.

Achte von Anfang an auf die Zahlungsmoral der Kunden. Die Materialkosten eines Auftrags sollten z.b. per Vorabzahlung gedeckt werden. Mein Onkel musste sein Landmaschinengewerbe aufgeben, weil er monatelang ausstehende Zahlungen im 5 stelligen Bereich hatte. Mein Schwiegervater wartet aus demselben Grund noch auf 3 Monatslöhne.

Lass dir alle Aufträge genauestens schriftlich geben. Und mache selbst detaillierte Angebote. Formulierungen wie "so wie üblich halt" haben im professionellen legalen Bereich nix verloren.

Außerdem wäre ich dankbar für Tipps, wie ein Chef in bestimmten Situationen besser handeln kann.

Achte auf Arbeitsschutz! Geprüftes Werkzeug, bewusster Umgang mit PSA etc. Auch bei anderen Firmen mit denen man z.b. auf Baustellen parallel zu tun hat.

Gehe sinnvoll mit kranken Mitarbeitern um. Das ist ein persönliches Anliegen von mir. Eine ansteckende Krankheit kann Aufträge und Menschen gefährden(!), wenn plötzlich 70% fiebrig rumeiern, weil sie sich nicht trauen zum Arzt zu gehen. Uns ist schonmal aus dem Grund ein Lagerist mit Lungenentzündung vom Stapler gekippt. Was nicht heisst, dass man Blaumacher akzeptieren soll.

Sauberes Arbeiten, Pünktlichkeit etc. setze ich jetzt mal voraus.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Verschiedene Funktionen im Beruf(Ersthelfen, SiBe)

Die üblichen Dinge die man von jedem erwartet wie Zuverlässigkeit Verlässlichkeit qualitativ gute und preiswerte Arbeit. Auch mal kleinere Aufträge annehmen. Den Leuten auch mal die Glühbirne in die Fassung drehen wenn es notwendig ist.

Es sollte definitiv ein Existenzgründerseminar besucht werden, dort bekommst du gutes Rüstzeug.

Der Umgang mit den Kollegen sollte, wie mit jedem anderen Menschen auch, wertschätzend, zuverlässig, ehrlich und fair sein!

Falls Dich auch die Sicht eines Kunden interessiert - und ich bin der Meinung, dass das am wichtigsten sein sollte - kann ich Dir aus eigener Erfahrung ein paar Tipps geben:

Ich hatte mit unseren Renovierungen schon mit vielen Handwerksbetrieben Kontakt, etwa 25 bis 30 Unternehmen.

Müsste ich einen Notenschlüssel vergeben, wären

60% mangelhaft (Note 5)

20% ausreichend (Note 4)

15% befriedigend (Note 3)

5% gut (Note 2)

Das Hauptproblem ist immer dasselbe: KOMMUNIKATION.

Zuerst kommt der Inhaber persönlich mit Mustern, Prospekten, Bildern ... bespricht alles, misst aus, erstellt ein Angebot. Soweit so gut.

Aber dann geht's fast immer bergab: Irgendwann kommen Subunternehmer im klapprigen 1990er VW Bus, die kein Deutsch sprechen und keine Ahnung haben. Die sind einfach nur schnell und billig.

Es ist unmöglich, sie darum zu bitten, ihrem Chef auch nur irgendeine Information zu geben.

Und wenn man anruft, geht am Empfang jemand ans Telefon, der keine Ahnung hat und auch keine Einsicht in die laufenden Aufträge zu haben scheint.

Das heißt: Rückfragen, Änderungswünsche, Ergänzungen ... usw. laufen ins Leere.

Lustige Geschichte:

Bei uns war eine Sanitärfirma zu Gange. Ich komme heim und frage den Mitarbeiter warum er ein Loch in die Mitte des Bades macht. Er sagt für den Duschabfluss. Daraufhin sage ich, dass wir eine Duschrinne haben und die an die Wand kommt und ein Gefälle zu Wand hin. Der Mitarbeiter sagt NEIN, es kommt ein runder Abfluss in die Mitte. Ich sage, dass wir das so nicht bestellt haben. Er sagt wieder NEIN und macht einfach weiter und verlegt alle Rohre auch weiterhin falsch. Irgendwann kommt sein Chef, sieht das und ... der Mitarbeiter durfte alles wieder abbauen ...

Tolle Kommunikation!